AboAbonnieren

RegionalligaZwei Schlüsselszenen besiegeln Pleite für Hohkeppel

Lesezeit 4 Minuten
Porträt eines Fußballspielers

Der Anschlusstreffer von Enzo Wirtz war aus Sicht von Eintracht Hohkeppel letztlich zu wenig.

Eine Rote Karte und eine Unaufmerksamkeit nach einem gehaltenen Elfmeter: Eintracht Hohkeppel hat verloren.

Eintracht Hohkeppel beendet die Hinrunde in der 4. Liga nach nur vier Siegen in 17 Spielen auf Rang 15, dem Rang, der den Abstieg bringt, sofern ein NRW-Vertreter aus der 3. Liga absteigt. Da das erklärte Saisonziel Aufstieg in die 3. Liga hieß, driften Anspruch und Wirklichkeit weiter auseinander. Gut möglich, dass der Verein in der Weihnachtspause auf dem Transfermarkt intensiv tätig wird.

Regionalliga West. 1. FC Düren - Eintracht Hohkeppel 2:1 (1:0). Zwei Schlüsselszenen standen im Vordergrund der vor 750 Zuschauern umkämpften Partie: die Rote Karte für Innenverteidiger Pius Krätschmer und der vom überragenden Kevin Jackmuth gehaltene Strafstoß, in dessen Folge die Eintracht jubelte und dann doch das 2:1 kassierte. Doch der Reihe nach. Vor der Pause schien die Eintracht außerstande, die Kreise der brillanten Offensiv-Akteure Vincent Geimer (früher TV Herkenrath) und Rafael García einzuengen. Gegen dieses Duo ging zu wenig.

Hohkeppels Angreifern fehlten die Flanken

Und bei der Eintracht fehlte etwas. Die Angreifer Ömer Tokac und Enzo Wirtz waren zu wenig ins Spiel eingebunden, hingen in der Luft, wurden nicht mit Pässen oder Flanken gefüttert. Schon nach elf Minuten brannte es lichterloh im Strafraum der Gäste. Garcia legte mit der Hacke auf Geimer ab, der Popovic am langen Pfosten einsetzte. Keeper Kevin Jackmuth, einst ebenso wie Cenk Durgun beim FC Düren unter Vertrag, rückte fortan in den Mittelpunkt.

Adam Matuschyk, einst polnischer Nationalspieler, schickte Garcia lang – Endstation Jackmuth (16.). Garcia zog volley ab: Außennetz (21.). Bei den von Ömer Tokac getretenen Ecken (22. und 23.) entwickelte sich nicht wirklich Torgefahr. In der 24. Minute entschied Schiri Lukas Koch auf eine Notbremse und stellte Hohkeppels Innenverteidiger Krätschmer vom Platz. Eintracht-Coach Metaxas brachte Arthur Ekalle als Rechtsverteidiger und beorderte Nils Teixeira neben Arlind Mimini in die Innenverteidigung. Fast 70 Minuten waren in Unterzahl zu überstehen.

Eintracht Hohkeppel nach der Pause ein gleichwertiger Gegner

Unmittelbar nach der Aktion von Krätschmer, die zu einem Freistoß aus 17 Metern zentral vorm Tor führte, von Geimer genial ausgeführt und von Jackmuth nicht minder genial pariert, erzielte Garcia per Direktabnahme das 1:0 (27.). Nach Geimers Eckstoß in der 38. Minute rutschte der Ball durch zu García am langen Pfosten. Zum Glück für die Eintracht war der überrascht, dass das Leder ihm vor die Füße fiel.

Waren Gäste-Chancen vor der Pause Mangelware, besserte sich das nach Wiederbeginn. Zunächst versuchten sich aber Geimer (48.) und Sachse (52.) vergeblich am besten Gast: Schlussmann Jackmuth. Auf der anderen Seite war es der eingewechselte Robin Theisen, der nach einer von Jannes Hoffmann getretenen Ecke seinen Namensvetter Jannik Theißen im FC-Tor prüfte (56.). Nun war die Eintracht auch in der Offensive ein gleichwertiger Gegner.

Das waren zwei Szenen, ohne die die Partie anders gelaufen wäre.
Hohkeppels Trainer Iraklis Metaxas über das Spiel gegen Düren

Und wie! Enzo Wirtz glich mit seinem zehnten Saisontreffer nach einer Stunde aus, nutzte dabei die großartige Vorarbeit seines Kapitäns Cenk Durgun, der einen Chip-Ball in den Fünfmeterraum brachte. Ömer Tokac hatte das 1:2 auf dem Schlappen (64.), verzog aber knapp. Das Spiel stand auf der Kippe – eben bis zur zweiten Schlüsselszene.

Dennis Brock ging in der Box zu Boden (70.). Schiri Koch entschied auf Strafstoß. Jackmuth parierte gegen Matuschyk, doch bei der auf die Parade folgenden Ecke schienen die Eintracht-Verteidiger gedanklich noch bei Jackmuths Glanztat zu sein. Der groß gewachsene Innenverteidiger Petar Lela spielte den Ball quer auf Jakobs Sachse, der seinen ersten Saisontreffer erzielte.

Eintracht-Coach Iraklis Metaxas: „Die frühe Rote Karte hat die Richtung dieser Partie vorgegeben. Ich habe mir die Szene auf Video angesehen. Es war ein normaler Zweikampf eines Innenverteidigers mit einem Angreifer. Jackmuth hatte auch schon den Ball. Wir kommen ran, halten einen Foulelfmeter und kassieren dann doch das 1:2. Das waren zwei Szenen, ohne die die Partie anders gelaufen wäre. Meine Mannschaft hat in Unterzahl gut dagegen gehalten. Ein Unentschieden wäre gerecht gewesen.“

Tore: 1:0 (27.) Garcia, 1:1 (60.) Wirtz, 2:1, Sachse (74.). Besondere Vorkommnisse: Rote Karte für Pius Krätschmer (24.), Kevin Jackmuth pariert Strafstoß von Adam Matuschyk (74.) .