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Gipfeltreffen in der MittelrheinligaHennef empfängt Wegberg-Beeck

Lesezeit 3 Minuten
Der Hennefer Akteur Johannes Siregar sprintet dem Ball hinterher und hält sich seinen Gegenspieler mit Armeinsatz vom Leib.

Hartnäckige Verfolger: Johannes Siregar (links) und der FC Hennef 05.

Das Beste kommt bekanntlich zum Schluss. Im letzten Hinrundenspiel empfängt der Tabellenzweite FC Hennef 05 den punktgleichen Spitzenreiter FC Wegberg-Beeck.

Vorhang auf für den Showdown des Jahres: Der FC Hennef 05 empfängt am Sonntag (15 Uhr) den punktgleichen Tabellenführer FC Wegberg-Beeck. Zeit für einen Blick auf die Ausgangslage.


Das Lazarett: Ausgerechnet jetzt hat den FCH eine Krankheitswelle erfasst. Am Donnerstag lagen sechs Akteure flach – darunter mit Burak Mus, Jannik Stoffels und Kenan Akalp drei aus der jüngsten Startelf in Königsdorf (1:0). Weil Yannick Genesi und Tristan Arndt nach wie vor verletzt sind, rechnet Trainer Sascha Glatzel vor: „Von 20 Feldspielern stehen uns Stand jetzt zwölf zur Verfügung.“ Demnach sei „völlig unklar, wie unser Matchplan aussehen wird. Klar ist nur: Ich muss improvisieren.“


Die Extraportion Motivation: Laut Glatzel fliegen seine Elf (2./33 Punkte) und der VfL Vichttal (3./29) auch kurz vor Abpfiff der Hinrunde weiter unter dem Radar: „Uns hat nach wie vor keiner richtig auf dem Schirm.“ Alle redeten nur von Wegberg-Beeck (1./33), Hohkeppel (4./26) und Bonn (5./25): „Natürlich spornt das zusätzlich an.“

Fakt ist, dass wir acht Punkte mehr auf dem Konto haben als der BSC
Sascha Glatzel, Trainer des FC Hennef 05

Statements wie das des Wegberger Trainers Mark Zeh nach dem jüngsten 2:0-Erfolg über den Bonner SC („Heute haben die beiden besten Mannschaften gegeneinander gespielt“) nähren Glatzels Eindruck: „Fakt ist, dass wir acht Punkte mehr auf dem Konto haben als der BSC.“ Der Sportchef des kommenden Gegners, Friedel Henßen, versichert jedoch: „Wir haben Hennef auf dem Zettel – und zwar vom ersten Tag an.“


Die verlockende Aussicht: Hennef winkt erstmals in dieser Saison die Tabellenführung. „Klar würden wir gerne auf Platz eins überwintern“, sagt Sportchef Dirk Hager. Angesichts der Niederlagen in der Vorsaison gegen den späteren Aufsteiger Düren (0:2, 1:5) und der Pleiten in dieser Spielzeit beim BSC (1:5) und gegen Vichttal (3:4) fügt er hinzu: „Unsere Bilanz gegen die Großen lässt zu wünschen übrig.“ Ausnahme war der Auftakterfolg in Hohkeppel (3:2).


Das Bollwerk: Die 05er feierten zuletzt sechs Zu-null-Siege in Serie. „Das ist ein Verdienst der ganzen Mannschaft“, betont Hager. „Die Abwehrarbeit fängt bei uns mit den Stürmern an, die wie bekloppt anrennen und so schon viele Offensivbemühungen des Gegners im Keim ersticken.“ Glatzel bestätigt: „Unsere Jungs marschieren 90 Minuten lang– das zeugt von starker Physis und noch stärkerem Willen.“

Trotzdem sagt Henßen: „Wir gehen vorne nicht leer aus: Mein Tipp lautet 1:0.“ Hager hält dagegen: „Wir sind immer für Tore gut. Ich tippe auf ein 2:1 für uns.“


Der Gegner: Nach dem 0:2 beim FC Wegberg-Beeck sprach BSC-Trainer Lukas Sinkiewicz von einem Duell zwischen „einer Erwachsenen- und einer Kinder-Mannschaft“. Zumindest das Lob für den Gegner sollte Stadionbesucher Hager hinterher teilen: „Wegberg spielt tatsächlich echten Männerfußball: abgebrüht, kontrolliert und kompromisslos.“

Auch wenn der Absteiger erst zwölf Gegentore kassiert hat, sticht die Offensive um Dimitrios Touratzidis (14 Tore), Shpend Hasani (8) und Marc Kleefisch (7) heraus. „Alle Drei auszuschalten, ist nahezu unmöglich“, so Hager. Touratzidis kam im Sommer vom Oberligisten FC Monheim. „Man spürt, dass er unbedingt in die Regionalliga will“, sagt Henßen. Für den 26-Jährigen wäre es eine Premiere, für Teamkollegen wie Maurice Passage, Sebastian Wilms oder Norman Post bereits das vierte Abenteuer seit dem historischen Aufstieg 2017.

Die direkte Rückkehr ist für Henßen jedoch „überhaupt kein Muss. Was das angeht, sind wir maximal entspannt.“ In Wegberg ist im Übrigen schon am Samstag wieder Regionalliga-Fußball angesagt. Weil die Westkampfbahn des 1. FC Düren nicht für das „Risikospiel“ gegen Aachen ausgelegt ist, findet die Partie im Waldstadion statt.