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TarifabschlüsseWeihnachtsgeld fällt üppiger aus

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Für ihre Weihnachtseinkäufe haben die Menschen dieses Jahr mehr Geld zur Verfügung.

Köln/Bonn – In diesem Jahr können sich viele Arbeitnehmer über mehr "Weihnachtsgeld" freuen. Grund sind höhere Tarifabschlüsse im Verlauf des Jahres. Kräftige Aufschläge gab es in der Chemieindustrie und der Metall- und Elektroindustrie mit einem Plus von 4,5 beziehungsweise 4,3 Prozent. Im öffentlichen Dienst der Gemeinden kletterten die Löhne um 3,5 Prozent, so das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung.

Das Weihnachtsgeld, das demnächst ausgezahlt wird, ist oft als fester Prozentsatz in Tarifverträgen festgeschrieben. Hohe Sätze gibt es dabei im Bankgewerbe. Hier erhalten die Beschäftigten ein volles Monatsgehalt. Darüber können sich die Mitarbeiter von Privatbanken freuen und auch die Angestellten der Genossenschaftsbanken.

Bei den Sparkassen können zur Sonderzahlung von einem Monatsgehalt, die der Tarifvertrag vorsieht, individuelle Zulagen kommen sowie ein Unternehmenserfolgsanteil. In normalen Jahren zahlt etwa die Kreissparkasse Euskirchen 14,1 Monatsgehälter. Bei der Sparkasse Köln Bonn gibt es in diesem Jahr 13 Monatsgehälter. Auch die tariflichen Arbeitnehmer bei der Postbank und der Deutschen Post erhalten 100 Prozent des monatlichen Grundhaltes als Weihnachtsgeld. Kaum weniger bekommen die Angestellten in der Chemieindustrie. In Deutschland erhalten die rund 17 000 Tarifbeschäftigten von Bayer und 6000 Mitarbeiter von Lanxess 95 Prozent eines Monatslohns, so Sprecher der Unternehmen. Auch die über 30 000 Beschäftigten in der Versicherungsbranche in Köln und Bonn bekommen mit 80 Prozent eines Monatslohns noch ein überdurchschnittliches Weihnachtsgeld.

Bei der Galeria Kaufhof mit Sitz in Köln liegt das Weihnachtsgeld zwischen 50 und 62,5 Prozent des individuellen monatlichen Tarifentgelts vom November 2012. Der Tarifvertrag des Einzelhandels sieht nämlich regionale Unterschiede vor. In NRW gibt es im Einzelhandel 62,5 Prozent, in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bremen 60 und in den neue Bundesländern 50 Prozent. Bis zu 55 Prozent bekommen die Mitarbeiter von Ford und Deutz sowie weitere Beschäftigte der Metall- und Elektroindustrie. Abhängig von der Betriebszugehörigkeit steigt das Weihnachtsgeld bis zu diesem Satz. Und beim WDR gibt es Weihnachtsgeld von 50 Prozent des Monatsgehalts.

Ebenfalls nicht einheitlich sind die Regelungen im öffentlichen Dienst. In der NRW-Landesverwaltung und in den hiesigen Kommunen erhalten Beamte je nach Besoldungsgruppe zwischen 30 und 60 Prozent eines Monatsgehaltes, Angestellte je nach Entgeltgruppe zwischen 35 und 95 Prozent. Bei Bundesbeamten fließt das Weihnachtsgeld, das 60 Prozent eines Monatsgehalts ausmacht, in das Grundgehalt ein.