AboAbonnieren

PersonalmangelStehen die Flughäfen in NRW vor einem Herbst-Chaos?

Lesezeit 2 Minuten
Schlange am Flughafen

Wartende am Flughafen in Köln/Bonn 

Düsseldorf – In den Herbstferien drohen offenbar wieder chaotische Verhältnisse an den Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn. Selbst jetzt komme es aufgrund von Personalmangel häufig zu langen Schlangen bei der Sicherheitskontrolle, vor allem in den Stoßzeiten, sagen Beobachter. Bundespolizisten und die Gewerkschaft Verdi fordern von der NRW-Regierung daher mehr Engagement.

Arnd Krummen, bei der Gewerkschaft der Polizei zuständig für die Bundespolizei, befürchtet wieder ein Kontroll-Chaos. „Es dürfte immer wieder lange Schlangen geben“, sagte er dieser Redaktion. Auch Verdi-Sekretär Özay Tarim fordert Schwarz-Grün in NRW auf, sich einzumischen: „Die Landesregierung ist bisher zu passiv“, sagte er. Sie verstecke sich hinter der Verantwortung des Bundes für die Sicherheitskontrollen.

Tatsächlich ist die NRW-Regierung bei diesem Thema zurückhaltend, obwohl in NRW im Sommer Fluggäste über Probleme vom Check-In bis zur Gepäckabgabe klagten. In der Antwort auf eine Anfrage der FDP-Fraktion zur Lage an den Airports erklärt die NRW-Regierung nur, sie erwarte „von allen Beteiligten, dass sie ihre Aufgaben zuverlässig erfüllen und dafür auch das nötige Personal bereithalten“.

Verdi: Kontrolle durch Privatfirmen ist gescheitert

Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) hatte im Gespräch mit unserer Redaktion den Bund aufgefordert, die Privatisierung der Kontrollen auf den Prüfstand zu stellen, und einen Vorschlag gemacht: „Ich könnte mir eine Regelung für NRW vorstellen, die es am Flughafen Frankfurt gibt. Dort werden die Sicherheitskontrollen vom Flughafen übernommen.“

Nach Einschätzung von Verdi würde das „Frankfurter Modell“ in NRW nicht besser funktionieren, weil auch dort private Sicherheitsfirmen für die Kontrollen zuständig seien. Der Airport habe nur einige Aufsichtsaufgaben der Bundespolizei übernommen.

Das könnte Sie auch interessieren:

„Vorbild für NRW ist nicht Frankfurt, sondern Bayern. Die Landesregierung müsste dem Bund signalisieren, dass das System der Kontrolle durch Privatfirmen gescheitert sei“, sagt Tarim. In Bayern kontrollieren Mitarbeiter einer Firma im Staatsbesitz, die in der Regel in Vollzeit angestellt sind.

Es werde im Herbst zu Verkehrsspitzen kommen, so ein Sprecher des Flughafens Köln/Bonn. Alle Prozessverantwortlichen arbeiteten mit Hochdruck daran, sich bestmöglich vorzubereiten.