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Kölner Chemie-KonzernLanxess schockt die Anleger mit Gewinnwarnung

Lesezeit 2 Minuten
Blick auf die Zentrale des Chemie-Konzerns Lanxess. Die bereits zu Jahresbeginn sehr schwache Nachfrage sowie ein Lagerabbau bei Kunden hätten sich im zweiten Quartal fortgesetzt, teilte das Unternehmen am Montag mit.

Von der Zentrale am Kölner Rheinufer Köln steuert Lanxess seine Geschäfte. Die laufen derzeit schlechter als erwartet.

Lanxess hat mit einer Gewinnwarnung die Börse geschockt. Der Kölner Spezialchemie-Konzern erwartet ein Anhalten der Nachfrageschwäche. Die Aktie verlor zum Handelsstart am Dienstag über 16 Prozent.

Lanxess erwartet im laufenden zweiten Quartal ein operatives Ergebnis (Ebitda) vor Sondereinflüssen unter den durchschnittlichen Markterwartungen. Vor diesem Hintergrund passe der Kölner Spezialchemie-Konzern auch die Prognose für das gesamte Geschäftsjahr 2023 an, teilte der Kölner Spezialchemiekonzern am Montagabend mit. Die Anleger reagierten geschockt. Zum Handelsstart am Dienstag verlor die Aktie über 16 Prozent auf 26,40 Euro.

Schwache Nachfrage aus Bau- und Elektronikbranche

Das EBITDA vor Sondereinflüssen für das zweite Quartal 2023 werde voraussichtlich etwa 100 Millionen Euro betragen. Eine allgemein sehr schwache Nachfrage sowie anhaltender Lagerabbau bei Kunden, über die Lanxess bereits im Mai bei der Vorlage der Zahlen für das erste Quartal berichtet hatte, setzten sich im zweiten Quartal fort und dauerten an. Insbesondere eine schwache Nachfrage aus der Bau-, Elektro-/ Elektronikindustrie und selbst bei sonst stabilen konsumentennahen Produkten verringert laut der Mitteilung die Anlagenauslastung und wirkt sich somit auf das Ergebnis aus. Für den Monat Juni sei keine Erholung erkennbar.

Lanxess hatte für das zweite Quartal ein Ebitda vor Sondereinflüssen in etwa auf dem Niveau des ersten Quartals von 189 Millionen Euro erwartet und ein Ebitda vor Sondereinflüssen für das Gesamtjahr zwischen von 850 und 950 Millionen.

Anders als im Mai geht der Konzern jetzt davon aus, dass sich die Nachfrageschwäche in der zweiten Jahreshälfte fortsetzt. Der Konzern passt daher auch seine Erwartungen für das Ebitda vor Sondereinflüssen auf Gesamtjahressicht an. Sollte es nicht zu einem Anziehen der Nachfrage kommen, rechne Lanxess nun mit einem Ebitda vor Sondereinflüssen von 600 bis 650 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2023.

„Die Nachfragebelebung, die wir für das zweite Halbjahr erwartet haben, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht absehbar – weder in China noch in anderen für uns wichtigen Märkten. Das trifft uns in Deutschland ganz besonders: Hier leiden wir massiv unter den nachteiligen Rahmenbedingungen wie den hohen Energiepreisen und der überbordenden Bürokratie. In Zeiten einer weltweiten Nachfrageschwäche ist der Standort Deutschland schlicht nicht wettbewerbsfähig“, so Vorstandschef Matthias Zachert. Die Geschäftszahlen für das zweite Quartal werden am 4. August 2023 vorgelegt.