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Kölner HandwerkskammerNeue Stelle soll Ausbildung für geflüchtete Menschen vereinfachen

Lesezeit 2 Minuten
Ein Banner mit der Aufschrift „Azubis gesucht“ hängt in einer Werkhalle.

Viel Lehrstellen bleiben unbesetzt. Die Handwerkskammer zu Köln setzt ab sofort auf eine „Willkommenslotsin“ für geflüchtete Menschen.

Die Handwerkskammer zu Köln verstärkt das Team der Karrierewerkstatt.

Viele geflüchtete Menschen wollen gerne arbeiten oder hier in Deutschland eine Ausbildung machen - Fachkräfte, die in der Wirtschaft dringend gebraucht werden. Nun ist es aber schon für Menschen, die hier geboren wurden, mitunter nicht ganz einfach, den richtigen Ausbildungsberuf zu finden. Kommt man dann von ganz anderen Voraussetzungen nach Deutschland, kann die Suche umso schwieriger werden.

Die Handwerkskammer zu Köln (HWK) hat deshalb ihr Beratungsteam in der Karrierewerkstatt verstärkt. „Willkommenslotsin“ Leonie Arndt konzentriert sich ab sofort auf die passgenaue Besetzung freier Ausbildungsplätze mit geflüchteten Menschen und berät unter anderem auch im Rahmen des „Tag des Handwerks“.

80 Bewerber auf 100 Plätze

Auf 100 Ausbildungsplätze kommen statistisch nur rund 80 Bewerberinnen und Bewerber. Anfang des Jahres wurde daher das Bundesprogramm „Passgenaue Besetzung und Willkommenslotsen“ novelliert, mit dem eine fachlich versierte Anlaufstelle für alle Betriebe geboten wird, die Unterstützung bei der Suche nach potenziellen Auszubildenden wünschen oder sich für die Integration von ausländischen Fachkräften und geflüchteten Menschen interessieren.

„Unsere Karrierewerkstatt bringt alle Beteiligten an einen Tisch. In enger Zusammenarbeit unterstützt das Beratungsteam Handwerksbetriebe dabei, Kandidaten für offene Ausbildungsplätze zu finden“, erklärt Erik Werdel, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer zu Köln. „Andererseits hilft sie, Betriebe für Ausbildungsinteressierte zu finden – aus denen dann später die dringend benötigten Fachkräfte werden.“ Es komme im Handwerk ausdrücklich nicht darauf an, wo man herkomme. Sondern auf das, was man aus den eigenen Möglichkeiten machen will.

Es kommt im Handwerk nicht darauf an, wo man herkommt.
Erik Werdel, Handwerkskammer zu Köln

130 Ausbildungsberufe bietet allein das Handwerk. Ein Start in die Berufsausbildung ist jederzeit möglich, auch im September. Derzeit sind noch viele Ausbildungsplätze im Bezirk der Handwerkskammer zu Köln unbesetzt. Die Karrierewerkstatt der HWK bringt an einer Berufsausbildung interessierte junge Menschen mit passenden Ausbildungsbetrieben zusammen. Leonie Arndt soll ab sofort Handwerksbetriebe dabei unterstützen, Menschen mit Fluchthintergrund als Fachkräfte zu gewinnen. Eine der größten Herausforderungen, denen sich Ausbildungsbetriebe aktuell stellen müssen, ist die Kontaktaufnahme zu geeigneten Bewerberinnen und Bewerbern.


Tag des Handwerks

Ihren ersten größeren Einsatz wird Leonie Arndt anlässlich des „Tag des Handwerks 2024“ am 21. September haben Bei dem bundesweiten Aktionstag am 21. September zeigen die 53 Handwerkskammern, welches Potenzial im Handwerk steckt. Bereits am Tag zuvor, am 20. September, lädt die Karrierewerkstatt Jugendliche und deren Eltern von 10 bis 15 Uhr in den Innenhof der Kölner HWK am Heumarkt ein: An zahlreichen Aktionsständen können Ausbildungsinteressierte ausprobieren, welches handwerkliche Geschick in ihnen steckt.