AboAbonnieren

Tipps zur AusbildungIn diesen Berufen ist das Gehalt am höchsten

Lesezeit 2 Minuten

Ein Mitarbeiter montiert einen Porsche Macan im Werk Leipzig. In technischen Berufen wird nach der Ausbildung gut bezahlt, besonders gut in der Forschung und Entwicklung.

Tausende neue Azubis starten in diesen Tagen in ihren Unternehmen. Aber es gibt auch noch viele freie Ausbildungsplätze. Hier können junge Menschen jetzt noch eine Ausbildung beginnen - und gutes Geld verdienen, wie eine aktuelle Studie zeigt.

Jahresgehälter jenseits der 60.000 Euro - die lassen sich auch schon wenige Jahre nach einer Berufsausbildung erzielen. Das hat das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit ermittelt und die lukrativsten Berufe zusammengestellt.

Ganz vorne in der Liste stehen Fachkräfte der technischen Forschung und Entwicklung. Wer hier beschäftigt ist – meistens in der Herstellung von Autos oder pharmazeutischen Erzeugnissen – erhielt zuletzt schon im Alter von 20 bis 39 Jahren einen monatlichen Bruttomedianlohn von 5.670 Euro. Der Median ist der Wert, in der genau die Hälfte der Werte unterhalb, die andere Hälfte oberhalb liegen. Im Gegensatz zum Durchschnittswert wird so vermieden, dass sehr hohe oder sehr niedrige Werte die Statistik prägen.

Gehaltsranking: Viele technische Berufe sind top

Auf Rang zwei und drei folgen Fluggerätmechaniker und Leichtflugzeugbauer (5.108 Euro) sowie spezialisierte Fachkräfte in der Versicherungs- und Finanzbranche, zum Beispiel Tresorverwalter. Die sind in Banken für die die Bestände an Edelmetallen, an Wertpapieren und Zahlungsmitteln zuständig, für die die Entgegennahme von Werttransportbehältnissen sowie für die Auszahlung von Geldscheinen für die Kassen. Dafür gibt es laut IW einen Monatsgehalt von 5.021 Euro brutto.

Die meisten der besonders lukrativen Berufe sind technisch ausgerichtet. Allein elf von 20 Jobs sind in der Metall- und Elektro-Branche angesiedelt. Auch im Brandschutz etwa bei Werksfeuerwehren ermittelt das IW Monatsgehälter von 4557 Euro im Median, nur wenig darunter liegen Bankkaufleute und technische Assistentinnen und Assistenten in der Bauplanung auf den Plätzen neun und zehn. Zum Vergleich: Das mittlere Gehalt für eine festangestellte Fachkraft lag 2023 bei rund 3.500 Euro.

Ausbildung: Vielen fehlt es an Nachwuchs

Trotz sehr hoher Löhne besteht in einem großen Teil der Berufe laut IW ein teils erheblicher Fachkräftemangel. In der elektrischen Betriebstechnik (zum Beispiel Elektroanlagenmonteure oder Industrieelektriker) konnten zuletzt etwa nur jeder fünfte Job mit einem passenden Arbeitslosen besetzt werden – trotz Verdienstaussichten von im Mittel 4.251 Euro für unter 40-Jährige.

„Die Ergebnisse zeigen, dass mehr Geld allein den Fachkräftemangel nicht einfach beseitigen kann“, sagt IW-Fachkräfteexperte Jurek Tiedemann. Viele Schülerinnen und Schüler würden nur einen Bruchteil der potenziellen Ausbildungsberufe kennen. Eine bessere berufliche Orientierung sei unerlässlich und ohne Zuwanderung werde der Azubi-Mangel in den kommenden Jahren noch weiter wachsen, so Tiedemann. Zudem müsse die Qualifizierung von An- und Ungelernten intensiviert werden.