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FindungskommissionIHK Köln sucht neuen Hauptgeschäftsführer

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Gebäude der IHK

Das Gebäude der IHK in der Kölner Innenstadt.

Köln – Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Köln will in etwa einem halben Jahr die hauptamtliche Spitze neu besetzt haben. Die Hauptgeschäftsführerin oder der Hauptgeschäftsführer wird mit Hilfe einer Findungskommission und einer Personalberatung gesucht.

Das sei den Mitarbeitenden der Kammer am Freitag in einer Versammlung von Präsidium und Geschäftsführung erläutert worden, teilte die IHK mit. Der Auftrag für die Personalberatung werde jetzt ausgeschrieben, so die Kammer.

Den Posten und damit die Führung der Kammer übernimmt für die Interimszeit Frank Hemi

Bewerben will sich auch Ulrich Soénius, die bisherige hauptamtliche Nummer zwei der Kammer. Damit das möglich wird legt der Geschäftsführer Standortpolitik seine Funktion als stellvertretender Hauptgeschäftsführer nieder. Den Posten und damit die Führung der Kammer übernimmt für die Interimszeit Frank Hemig, Geschäftsführer Recht und Steuern.

Hemig war bereits in der Vergangenheit stellvertretender Hauptgeschäftsführer, hatte diese Position aber zugunsten überregionaler Engagement in der IHK aufgegeben. „Wir haben uns mit dem Präsidium und innerhalb der Geschäftsführung auf eine kollegiale und gemeinschaftliche Bewältigung unserer Aufgaben geeinigt“, sagte Hemig. IHK-Präsidentin Nicole Grünewald dankte Soénius und Hemig für die pragmatische Lösung.

Soénius hat gute Chancen

Soénius dürfte gute Chancen haben. Er arbeitet seit Jahren in der Spitze der IHK Köln, engagiert sich im Deutschen Industrie- und Handelskammertag etwa in den Arbeitskreisen Kultur und Kreativwirtschaft sowie Luftverkehrswirtschaft und ist bestens vernetzt.

Er ist etwa Vorstandsmitglied in der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde, betreut den Kölnischen Geschichtsverein sowie den Wirtschaftshistorischen Verein zu Köln als geschäftsführendes Vorstandsmitglied und berät die Stadt Köln beim Wiederaufbau des Stadtarchivs. In der Kölner Kultur engagiert er sich als stellvertretender  Vorsitzender der Comedia Colonia  und des Vereins Kölner Kulturpaten.

Amtsinhaber Ulf Reichardt ist in der vergangenen Woche abgetreten

Bei der Neubesetzung der Position hat sich die IHK einiges vorgenommen. „Wir sind für Transparenz und Klarheit angetreten und gewählt worden. Wir wollen die anstehende Personalentscheidung daher für Köln vorbildlich regeln, mit glasklaren Kriterien“, sagte die seit Januar amtierende IHK-Präsidentin Grünewald.

Nötig wird die nachdem Amtsinhaber Ulf Reichardt in der vergangenen Woche abgetreten ist. Mit dem Präsidium hatte er einvernehmlich den eigentlich bis Ende 2021 laufenden Vertrag aufgehoben, wie die IHK mitgeteilt hatte.

Grünewald und Garvens zeigten sich später aber unzufrieden mit Reichardt

Reichardt hatte das Amt 2012 unter dem IHK-Präsidenten Paul Bauwens-Adenauer übernommen. Damals waren Grünewald und Ex-Flughafenchef Michael Garvens als Vizepräsidenten an der Berufung beteiligt. Grünewald und Garvens zeigten sich später aber unzufrieden mit Reichardt. Gestützt wurde der von Werner Görg, der sich 2015 bei der Wahl zum IHK-Präsidenten gegen Grünewald durchgesetzt hatte.

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Die Konflikte zwischen Grünewald und Reichardt wurden freilich schärfer. Nachdem Grünewald sich  bei den Präsidentenwahlen im Januar dieses Jahres gegen Görg durchgesetzt hatte, ließ das neue Präsidium den Haushalt für 2019 durch die Rechnungsprüfungsstelle der IHKen vertieft prüfen. Beleuchtet wurden auch Prüfergebnisse des Landesrechnungshofes NRW aus dem Jahre 2017. Der hatte unter anderem gezahlte Beraterhonorare moniert.