Wie die neue Zentrale der DEVK am westlichen Rheinufer aussehen soll, steht nun fest. Die Entscheidung ist für den Entwurf des Kölner Architekturbüros JSWD gefallen.
Bauprojekt an ZoobrückeEntwurf für neue DEVK-Zentrale in Köln vorgestellt
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Grafik-Ansicht der JSWD-Architekten zum geplanten Neubau der DEVK-Zentrale nördlich der Zoobrücke.
Copyright: DEVK/JSWD Architekten
Wie die neue Firmenzentrale der DEVK aussehen soll, steht nun fest. Die Entscheidung fiel auf den Gewinner-Entwurf des Kölner Architekturbüros JSWD. Das hat der Kölner Versicherer am Dienstag mitgeteilt. Damit soll am westlichen Rheinufer, in unmittelbarer Nachbarschaft zur Zoobrücke, ein neuer Gebäudekomplex entstehen mit zwei unterschiedlich hohen Türmen – einer 44 Meter, der andere 144 Meter hoch. Eine Jury hatte sich zuvor bereits in einem Architekturwettbewerb im Sommer des letzten Jahres für den JSWD-Entwurf ausgesprochen, dem der DEVK-Vorstand nun gefolgt ist.
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Grafik-Ansicht der JSWD-Architekten zum geplanten Neubau der DEVK-Zentrale an der Zoobrücke
Copyright: DEVK/JSWD Architekten
Wie geht es nun weiter? Bis zur finalen Baugenehmigung für das Großprojekt am Rheinufer wird es noch weitere Jahre dauern. Denn bevor an diese zu denken ist, braucht es zunächst einen Bebauungsplan. Im Sommer 2024 teilte der Versicherer mit, dass dafür „etwas mehr als drei Jahre“ eingeplant seien. Bis dahin könnte auch die - aktuell laufende - Sanierung der alten DEVK-Zentrale am ehemaligen Standort fast abgeschlossen sein, hieß es damals aus der DEVK weiter. Wegen dieser Renovierung sind die Beschäftigten vorübergehend in die Rheinpark-Metropole nach Deutz gezogen.
Wunschtermin für Fertigstellung ist 2032
Wie schätzt nun der Versicherer den weiteren Fortlauf des geplanten Bauprojekts ein? „Wir hoffen, dass es gelingt, bis 2027 einen rechtskräftigten Bebauungsplan aufzustellen“, so DEVK-Vorstand Bernd Zens am Dienstag. Die Fertigstellung wünscht sich das Unternehmen auf Nachfrage der Rundschau dann für 2032 – wenn „alles optimal läuft“. Zens lobte am Dienstag noch ausdrücklich die mittlerweile „gute Zusammenarbeit mit der Stadt und den politischen Parteien“.
Diese versöhnlichen Töne waren aus dem DEVK-Vorstand nicht immer zu hören. Im Gegenteil: In den zurückliegenden Jahren hatte es teils heftige Diskussionen und Auseinandersetzungen zwischen der dem Kölner Versicherer und der Stadt gegeben. Die DEVK plant bereits seit 2019, einen neuen Büroturm in der genannten Höhe an der Stelle des derzeitigen Zooparkhauses zu bauen. Das damalige Bauhöhenkonzept der Stadt sprach jedoch dagegen. Vor allem die Frage, ob ein solch hoher Turm nicht aus einigen Blickwinkeln die Domansicht verderbe, wurde heftig diskutiert. 2020 hatte der Stadtrat die Verwaltung zwar beauftragt, ein neues Höhenkonzept zu erstellen, doch passiert ist jahrelang nicht viel. Erst Anfang Februar dieses Jahres hat der Stadtrat das neue Höhenkonzept mit breiter Mehrheit verabschiedet. Seitdem steht dem Großbauprojekt des Unternehmens baurechtlich also nichts mehr im Weg.
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Ansicht zum geplanten Neubau
Copyright: DEVK/JSWD Architekten
Zwischendurch gab es allerdings noch einen größeren Aufreger, der auch öffentlich wurde: Im Sommer 2021 hatte der Kölner Versicherer der Stadt wegen der Jahre andauernden politischen Diskussionen noch gedroht, ganz aus Köln wegzuziehen und die neue Zentrale im nahe gelegenen Monheim zu bauen. Dies zeigte Wirkung. Die Stadt machte erste Zugeständnisse. Der Stadtentwicklungsausschuss beschloss kurz danach mehrheitlich, einen Architekturwettbewerb für die gewünschte neue Zentrale durchzuführen, den letztlich das Kölner Architekturbüro JSWD, wie oben erwähnt, gewann. Auch der Ton seitens der Stadt änderte sich nachweislich: „Hochhäuser in Köln sollen zukünftig nur dann befürwortet werden, wenn durch sie auch ein Mehrwert für die Öffentlichkeit zu erwarten ist. Das ist mit diesem Projekt gegeben“, hieß es in einer entsprechenden damaligen Vorlage.
Neben Büros auch Platz für öffentliche Nutzungen
Gemeint sind die „öffentliche Angebote“, die innerhalb des Zentrale-Neubaus für die Anwohner und Bürger angedacht sind. „Der größere Gebäudeteil ist überwiegend für Büronutzung und beispielsweise ein Café gedacht“, so DEVK-Hausarchitekt und Jurymitglied Jean-Marc Minary. Der kleinere Bau eigne sich für einen Supermarkt, eine öffentlich zugängliche Sky-Bar sowie ein Schulungs- und Konferenzzentrum, so Minary weiter.
Zu den Gesamtkosten für das Großbauprojekt am Rheinufer machte das Unternehmen am Dienstag allerdings keine Angaben. Die Baukosten könnten seriös erst zeitnah realistisch kalkuliert werden. Insofern wäre eine Aussage zum jetzigen Zeitpunkt sehr unzuverlässig, teilte DEVK-Sprecherin Maschamay Poßekel auf Nachfrage der Rundschau mit.