AboAbonnieren

„Wir können erfreuliche Zahlen vorlegen“Kölner Chemiekonzern Lanxess verbessert das Ergebnis

Lesezeit 3 Minuten
.

Von Köln aus steuert Lanxess seine Geschäfte in weiter schwierigen Zeiten.

Lanxess hat die Börse positiv überrascht. Mit einem Plus von fünf Prozent nach der Vorlage der Zahlen für das zweite Quartal gehörte der Kölner Spezialchemiekonzern zu den großen Gewinnern im MDax.

„Wir können nach sechs schwierigen Quartalen sehr erfreuliche Zahlen vorlegen“, hatte Lanxess-Chef Matthias Zachert die Präsentation der Halbjahresergebnisse eingeleitet. Dabei sank der Umsatz im zweiten Quartal des Jahres um 5,6 Prozent auf 1,68 Milliarden Euro. Der Grund: Der Konzern hat laut Zachert niedrigere Rohstoff- und Energiekosten an die Kunden weitergereicht.

Lanxess profitierte aber von einer besseren Auslastung der Anlagen. Die erreichte laut Zachert gut 70 Prozent und ist damit noch unter dem Normalwert, der zwischen 78 und 82 Prozent liegt. Weiterer Treiber des Ergebnisses war laut Zachert eine verbesserte Kostenbasis. „Unser schnelles und konsequentes Handeln zahlt sich jetzt aus“, so der Manager. Er verwies auf den Sparplan aus dem Jahr 2023. Der habe Kosten deutlich gesenkt und die Ergebnisse signifikant verbessert.

Noch keine Erholung auf breiter Front

„Auch wenn wir in einzelnen Märkten eine leichte Belebung sehen, ist eine Erholung auf breiter Front weiter nicht in Sicht“, sagte Zachert. Vielmehr seien Abnehmer der Produkte von Lanxess wie die Bau- oder die Automobilindustrie weiter sehr schwach. Wie Mitte Juli auf Basis vorläufiger Zahlen mitgeteilt, stieg das operative Ergebnis (Ebitda vor Sondereffekten) deutlich. Es erreichte 181 (Vorjahreszeitraum: 107) Millionen. Das Konzernergebnis lag bei minus 16 Millionen nach einem Minus von 145 Millionen im Vorjahresquartal.

Alles zum Thema Lanxess

Im Segment mit Schutzprodukten erreichte das Ergebnis wegen einer schwächeren Nachfrage aus der Agroindustrie nicht ganz den Wert des Vorjahres. Im Geschäft rund um Additive stieg das Ergebnis um 89,2 Prozent auf 70 Millionen, im Geschäft mit Zwischenprodukten gar um 152,2 Prozent auf 58 Millionen. Beim Stellenabbau sieht sich Lanxess im Plan. Bis Ende 20255 entfallen knapp 900 Stellen, davon die Hälfte in Deutschland. 80 Prozent des geplanten Abbaus sind laut Zachert unter Dach und Fach. Eine Entscheidung über eine Anlage in Krefeld-Uerdingen, die verkauft oder geschlossen werden soll, ist noch nicht gefallen.

Lanxess kommt beim Schuldenabbau voran

Die frei zur Verfügung stehenden Mittel (Free Cashflow) stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal von o auf 83 Millionen Euro. So konnte Lanxess die Nettoverschuldung um 11 Prozent auf 2,55 Milliarden senken. Nach Akquisitionen war die Verschuldung von Lanxess gestiegen. Sie soll weiter deutlich reduziert werden, wie es das Unternehmen auch bei vorangegangenen Zukäufen praktiziert habe.

Die Prognose für das laufende Geschäftsjahr bestätigte Lanxess. Der Konzern rechnet weiter mit einer Ergebnissteigerung von 10 bis 20 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 512 Millionen. Für das laufende dritte Quartal erwartet Lanxess ein operatives Ergebnis „nahe bei oder bis zu dem Niveau des zweiten Quartals“. Für das vierte Quartal wird aber eine gedämpftere Entwicklung erwartet, wie sie dem normalen saisonalen Verlauf entspreche.