Wipperfürth/Lindlar – Mit der neuen Corona-Impfverordnung dürfen auch Apotheken gegen das Coronavirus impfen – wenn sie die Voraussetzungen erfüllen. Dazu gehört, dass alle Impfenden vorher geschult sein müssen. Außerdem muss die Apotheke über einen separaten Raum mit Liege verfügen.
Die Wipperfürther Brunnen-Apotheke an der Gaulstraße erfüllt all diese Bedingungen. „Wir werden schon bald Corona-Schutzimpfungen anbieten“, sagt Inhaberin Daniela Zöllner. Neben ihr hätten drei weitere Apotheker der Brunnen-Apotheke die erforderlichen Schulungen absolviert, mit der Grippe-Schutzimpfung habe man bereits gute Erfahrungen gesammelt. Die Impfungen sollen im Beratungsraum stattfinden, ein kleines Zimmer, in dem aber auch eine Liege steht.
Angebot insbesondere für Berufstätige
Zöllner erklärt, man wolle ein „niedrigschwelliges Zusatzangebot“ schaffen, insbesondere für Berufstätige. „Wir werden deshalb abends und an den Wochenenden öffnen, allerdings werden wir zunächst nur Booster-Impfungen durchführen.“ Bei Erst- und Zweitimpfungen sei der Beratungsbedarf deutlich höher, „das sehen wir bei den Ärzten besser aufgehoben“, so Zöllner. Geklärt sei auch die Honorierung. „Wir erhalten das Gleiche wie die Ärzte.“ Zwei Punkte sind allerdings noch offen: Zum einen der Startzeitpunkt. „Auf jeden Fall ab Anfang Februar, vielleicht auch schon in der letzten Januarwoche“, sagt die Inhaberin der Brunnen-Apotheke. Und sie weiß noch nicht, welche Impfstoffe sie bekommen wird.
Die Wipperfürther Apothekerin Martina Dammüller (Cosmas-Apotheke und West-Apotheke) will vorerst keine Impfungen anbieten. Es gebe noch zu viele Unwägbarkeiten. „Ich finde, das Impfzentrum in Hückeswagen macht einen Super-Job, und Hückeswagen ist nicht so weit.“ Zudem sei sie im vergangenen Jahr ständig im Impfzentrum in Gummersbach im Einsatz gewesen. „Ich hatte kein freies Wochenende, das muss ich mir nicht nochmal antun. Und meine Mitarbeiter sind auch nicht scharf drauf.“
Scharfe Kritik kommt von Andre Vicariesmann, dem Inhaber der Severinus-Apotheke in Lindlar. „Die Schulung werde ich machen, aber die räumlichen Hürden für die Impfungen sind viel zu hoch, ich wüsste nicht, wie ich diese Voraussetzungen erfüllen soll“, kritisiert Vicariesmann. „Wir Apotheker haben bewiesen, dass wir flexibel auf die Pandemie reagieren können, aber ständig wirft uns die Politik Knüppel zwischen die Beine“, sagt der Apotheker.