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Projekt der Grundschule Lindlar-WestKarnevalszug durchs Lego-Lindlar

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Corona-Nein Danke, steht auf der Fahne dieses Lego-Prunkwagens. Eine Woche lang haben die Kinder der Grundschule Lindlar-West  aus Legosteinen und hunderten Figuren eine komplette jecke Karawane entworfen. 

Lindlar – Der Lenkeler Karnevalszug 2021 ist coronabedingt ersatzlos gestrichen? Irrtum. Die Kinder der Grundschule Lindlar-West haben einen originalgetreuen Miniatur-Lindwurm aufgestellt, der Sonntag pünktlich um 13 Uhr losmarschieren wird. Eine Woche lang sind die Kleinen dem Aufruf ihrer Lehrer gefolgt und haben aus Legosteinen und hunderten Figuren eine komplette jecke Karawane entworfen.

Vertreten sind – wie beim richtigen Umzug – über 40 Fahrzeuge, Gruppen und Musiker aller Art. Hier ziehen Kostümierte gemeinsam an einem Bollerwagen los, gleich dahinter schunkelt eine Indianertruppe auf dem Mottowagen mit mehreren Etagen. Der bärtige Fahrer auf dem Oldtimer-Traktor grüßt in die Menge, der Wildeste der Truppe versorgt die Zuschauer hoch oben vom Wagendach aus mit Kamellen.

Der Mini-Zoch ist 15 Meter lang

„Man kann wirklich nur staunen über den Blick für die Details, den die Kinder beweisen“, sagt Schulleiter Stephan Dreisbach und rückt einen Scheinwerfer zurecht. Daneben hat er mehrere Kameras positioniert. Um die 15 Meter Gesamtlänge bringt der Lindlarer Miniatur-Zoch mit. Und der soll natürlich kein Geheimnis der Schule bleiben – sondern gerade in diesen trüben Zeiten von jedermann bestaunt werden können.

Deshalb haben Dreisbach und seine Kollegen richtige Startnummern vergeben und sämtliche Wagen im Forum der Grundschule hintereinander aufgereiht. Jedes Vehikel ist über einen transparenten Faden mit dem Vorgänger und dem Nachfolger verbunden. Am vorderen Ende der langen Tischreihe stehen die Kameras. „Und nun wird ein Wagen nach dem anderen am Objektiv vorbeigezogen – ungefähr 20 Sekunden lang soll jede Gruppe zu sehen sein“, erklärt der Schulleiter.

Fertiger Film

Der fertige Filme ist am Karnevalssonntag, 14. Februar ab 13 Uhr abrufbar unter: http://live.ggs-liwest.de/

Als Nummer eins geht passenderweise der Übertragungswagen eines Kamerateams auf die Strecke, dahinter macht eine Reiterstaffel Platz für das, was da noch kommt. Und das ist einiges. Eine Villa Kunterbunt auf vier Reifen kurvt genauso an der Kamera vorbei, wie ein Rettungsboot, dessen Besatzung aufmuntern möchte: „Ahoi und Alaaf, immer schön den Kopf über Wasser halten!“

Auf Rang elf folgt der erste von mehreren großen Mottowagen, die auch in besten Zeiten keinen Vergleich mit den Kreativen in Köln scheuen müssten. Die Klasse 2b hat die überdimensionale Rakete gebastelt, an der sich das Corona-Virus festgekrallt hat. „Wir schießen das Virus ins All!“ lautet der Wunsch der kleinen Konstrukteure.

Natürlich ist das Coronavirus das bestimmende Thema, vermutlich würde es auch die richtigen Umzüge beherrschen, wenn sie denn stattfänden. Die Drittklässler machen sich mit einem giftgrünen U-Boot auf die Suche nach ihren offenbar verloren gegangenen Lehrern. „Wir wollen unsere Schule zurück“, steht auf einem Bollerwagen, der von einem Motorrad gezogen wird.

Hinter dem Gespann zieht ein roter Unimog einen besonders langen Anhänger, auf dem eine echte Klopapierrolle wackelt. Eine Trompeter-Gruppe lästert über den 1. FC Köln und versorgt sich mit der nächsten Ladung Strüßjer für das Publikum.

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Stichwort Zuschauer: Auch die gibt es. Gemeinsam mit Ulla Steinseifer haben die Kinder der Notbetreuung einen sehenswerten Hintergrund für die Filmaufnahmen gemalt. Im Bereich der Kamera jubeln und staunen verschiedene Kostümierte am Straßenrand. Manche trinken ein Kölsch, andere quengeln und halten ihre geöffneten Tüten hoch.

„Irgendetwas fehlt noch“, sagt Stephan Dreisbach leise. Einen Augenblick später wirft er eine Handvoll Konfetti über die Szenerie und nickt zufrieden. Der nächste Wagen kann vorrollen. Es ist wirklich an alles gedacht.