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Villa BuchholzWas das abgebrannte Haus in Rönsahl mit Wipperfürth verbindet

Lesezeit 2 Minuten
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Einsturzgefahr. Die Villa Buchholz am Tag nach dem Brand.

Wipperfürth/Kierspe – Ein Brand hat am Samstagabend die auch „Haus Neuenhof“ genannte Villa Buchholz in Kierspe-Rönsahl schwer beschädigt. Das Gebäude ist für das Märkisch-Bergische Grenzgebiet von historischer Bedeutung. Warum, das haben wir beim Wipperfürther Heimat- und Geschichtsverein nachgefragt.

001 Villa Buchholz - Haus Neuenhof(Erb. Heuser)

So sah das Haus vor dem Brand aus.

Aktuell ermittelt die Polizei wegen des Verdachts der Brandstiftung. Auch scheint die Statik des Hauses in Mitleidenschaft gezogen worden zu sein.. Den aktuellen Stand der Ermittlungen haben wir hier zusammengefasst.

„Haus Neuenhof“ wurde 1837/1838 erbaut

Die „Villa Buchholz“, auch bekannt unter dem Namen „Haus Neuenhof, liegt, etwas zurückgesetzt, an der Hauptstraße in Rönsahl. Das Gebäude mit der klassizistischen, streng symmetrisch gegliederten Fassade prägt das Ortsbild des Dorfes. Erbaut wurde das Haus in den Jahren 1837 bis 1838 durch Charles Heuser, der aus einer angesehenen Kaufmanns- und Pastorenfamilie aus Rönsahl stammt. Rund um das Anwesen wurde ein repräsentativer Park angelegt.

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Der Brand am Samstagabend.

Erich Kahl, der Vorsitzende des Heimat- und Geschichtsvereins Wipperfürth, kennt die Geschichte der Familie und des Hauses sehr genau. Heuser hatte Medizin studiert und war als Schiffsarzt viel gereist. Dann erbte er eine Pulverfabrik und ließ sich daraufhin in Rönsahl nieder. Sein Enkel war Korvettenkapitän Johann Hermann Buchholz, der nach seiner Pensionierung 1919 in Villa einzog, er war ein Angehöriger der Fabrikantenfamilie Buchholz, die im Bergisch-Märkischen Grenzgebiet Schwarzpulver herstellte und damit weit über die Grenzen des Bergischen Landes hinaus bekannt wurde.

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Es gibt somit auch eine direkte Verbindung zwischen der Villa Buchholz und der Villa Ohl, heute Heimat des Bergisch-Märkischen Schwarzpulvermuseums. Die Nachkommen der Familie Buchholz bewohnten über viele Jahrzehnte das imposante Haus in Rönsahl, dann stand es leer, bis es vor etwas über einem Jahr verkauft wurde. Der neue Eigentümer aus Marienheide wollte dort Wohnungen und eine Arztpraxis unterbringen. Die Sanierung des Hauses lief noch, als in der Nacht auf Sonntag der Dachstuhl ausbrannte. (cor)