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„Kann sehr gefährlich werden“Unwetter trifft EM-Achtelfinale in Dortmund und sorgt für Unterbrechung

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Saubermachen in Dortmund: Eine Anzeigentafel informiert über eine Spielunterbrechung wegen schlechten Wetters während des EM-Sipels zwischen Deutshcland und Dänemark.

Saubermachen in Dortmund: Eine Anzeigentafel informiert über eine Spielunterbrechung wegen schlechten Wetters während des EM-Sipels zwischen Deutshcland und Dänemark.

Die Warnungen des Deutschen Wetterdienstes haben sich am Samstagabend bestätigt. Auch in Dortmund kam es zu es kräftigen Gewittern.

Die nächste große EM-Party ist wie erwartet zumindest in Teilen Deutschlands dem Wetter zum Opfer gefallen. Zum Achtelfinale der DFB-Elf am Samstag (21.00 Uhr/ZDF und MagentaTV) gegen Dänemark setzten kräftige Unwetter ein.

Besonders im Südwesten des Landes kam es bereits im Laufe des Tages es regional zu heftigem Starkregen, schweren Sturm- bis Orkanböen sowie größerem Hagel. Auch in Teilen von Nordrhein-Westfalen erwartete der DWD Unwetter, die am Abend auch aufzogen.

Starkregen und Gewitter während EM-Spiel in Dortmund

So auch in Dortmund, wo das Achtelfinale des Teams von Bundestrainer Julian Nagelsmann bei der Heim-EM ausgetragen wird. Schiedsrichter Michael Oliver schickte beide Mannschaften in der 35. Minute vom Rasen, als Blitz, Donner und Regen über das Dortmunder Stadion zogen. Die Dortmunder Fanzone wurde kurzerhand geschlossen.

Die Stimmung der über 60 000 Fans auf den größtenteils überdachten Rängen blieb zunächst entspannt. „Aufgrund schlechter Wetterbedingungen wurde das Spiel unterbrochen“, wurde auf der Videowand eingeblendet. Die Spieler gingen in die Kabinen. Ein schwerer Regenschauer ging über dem Stadion nieder.

Während der Pause sangen die Fans zeitweise: „Oh, wie ist das schön“. Mitarbeiter fegten am Spielfeldrand in einen Gully, mehrere dänische Fans tanzten im vom Dach stürzenden Regenwasser und wurden zum Hit im Netz. Zahlreiche Anhänger versuchten, sich mit mitgebrachten Fahnen oder Transparenten vor dem Regen zu schützen.

Schiedsrichter-Experte Patrick Ittrich sagte bei MagentaTV: „An erster Stelle steht der Schutz der Spieler und Zuschauer. Es gibt keine Zeitvorgabe, wie lange unterbrochen wird. Man wird warten, bis das Unwetter vorüber ist.“

Um 21.59 Uhr und nach kurzer Aufwärmphase pfiff der englische Referee die Partie wieder an. Dies sei eine „gemeinsame Entscheidung mit den Dänen und den Schiedsrichtern“ gewesen, teilte der Deutsche Fußball-Bund mit.

Deutscher Wetterdienst warnte vor Besuch beim Public Viewing

Viele Fans waren da bereits vorzeitig von der Fanzone in Dortmund nach Hause gegangen, die Public-Viewing-Veranstaltung wurde vorzeitig abgebrochen.

Zum Public Viewing zu gehen, war auch vor dem Spiel nicht empfehlenswert gewesen, sagte Tobias Reinartz, Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst in Offenbach am Samstag. „Das kann sehr gefährlich werden, wenn man sich da im Freien aufhält.“

Für Nordrhein-Westfalen hatte der DWD die höchste Unwetter-Gefahr voraussichtlich in der Südosthälfte des Landes gemeldet. Dort rechnen die Expertinnen und Experten am Abend und in der Nacht mit Starkregen, auch extreme Unwetter mit 60 bis 100 Litern Regen pro Quadratmeter seien nicht ausgeschlossen. Darüber hinaus seien schwere Sturmböen mit Geschwindigkeiten zwischen 85 und 100 Kilometern pro Stunde und Hagel möglich. In Köln soll es laut DWD in der Nacht zu Sonntag stärkere Regenfälle geben.

Public Viewing in Frankfurt wegen Unwetterwarnung abgesagt

Die Stadt Frankfurt zog bereits am Samstagmittag Konsequenzen und erklärte, dass die Fanzone den gesamten Samstag geschlossen bleibe. Die Tourismus+Congress GmbH als Veranstalterin sowie die Sicherheitsbehörden hätten die Situation mit dem Deutschen Wetterdienst in den vergangenen Stunden intensiv beurteilt. „Sie kommen zu dem Schluss, dass die Fanzone Frankfurt bei diesen Vorhersagen nicht sicher betrieben werden kann“, hieß es.

Zuletzt waren bereits mehrere Fanzonen wegen Unwetters zumindest zeitweilig geschlossen worden, unter anderem auch die Fanzone in Köln.

Erst am Donnerstag zahlreiche Einsätze wegen Unwettern

Erst am Donnerstag hatten Unwetter in großen Teilen Deutschlands zu zahlreichen Einsätzen von Feuerwehren sowie zu Verkehrsbehinderungen geführt. Betroffen waren unter anderem Baden-Württemberg, Hessen, Thüringen, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Hamburg, und Mecklenburg-Vorpommern.

Bereits im Juni hatte es ordentlich geregnet. Laut DWD-Monatsbilanz fielen im Durchschnitt rund 91 Liter pro Quadratmeter. Die höchsten monatlichen Niederschlagsmengen gab es den Meteorologen zufolge am Alpenrand: Mehr als 250 Liter kamen dort im Juni bislang herunter. Im nördlichen Brandburg sei es mit unter 20 Litern pro Quadratmeter deutlich trockener geblieben. (ve/oke/dpa)