Der sechsjährige Arian aus Bremervörde wird weiterhin vermisst. Auch die Bundeswehr ist bei der Suche nach dem autistischen Kind im Einsatz.
Autistischer JungeSechsjähriger Arian aus Niedersachsen weiter vermisst – Polizei entdeckt neue Spur
Die Polizei hat im Fall der vermissten sechsjährigen Arian aus dem niedersächsischen Bremervörde offenbar eine neue Spur. Mehrere Spürhunde, sogenannte Mantrailer, haben die Spur des autistischen Jungen entlang des Flusses Oste aufgenommen, woraufhin die Polizei ihre Suche auf das Ufergebiet konzentrierte.
Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr, Rotem Kreuz und DLRG suchten am Donnerstag (25. April) etwa zwölf Kilometer des Ufergebiets bis nach Kranenburg im Landkreis Stade ab. Auch die Bundeswehr ist seit Donnerstagnachmittag mit 250 Soldaten an der Einsatzzentrale in Elm vor Ort und unterstützt die Suche nach Arian.
Vermisster Arian: Polizei entdeckt neue Hinweise – Spürhunde nehmen Witterung des Jungen auf
Der sechsjährige Junge war am Montagabend (22. April) gegen 19.15 Uhr aus seinem Heim in Bremervörde verschwunden, eine nahegelegene Überwachungskamera hatte den Jungen kurz darauf gefilmt. Mit einem Ast spielend rannte Arian demnach zielstrebig in Richtung einer unbefestigten Straße, die zu einem Waldgebiet führt.
Seitdem fehlt jede Spur von dem Kind, er ist laut Angaben seiner Eltern Autist. Arian war zum Zeitpunkt des Verschwindens nur mit einem Pullover bekleidet und auf Socken und ohne Schuhe unterwegs. Die Temperaturen sanken in Bremervörde in den vergangenen Nächten unter den Gefrierpunkt, die Polizei versucht den Jungen schnellstmöglich zu finden.
Autistisches Kind: Bundeswehr bei Suche nach vermisstem Arian in Bremervörde im Großeinsatz
Trotz der schlechten Witterungsbedingungen ist die Polizei optimistisch, Arian wieder zu seiner Familie bringen zu können. „Wir glauben immer noch fest daran, dass wir Arian wohlbehalten finden können“, sagte Polizeihauptkommissar Michael Butt bei einer Lagebesprechung in der Sporthalle Bremervörde.
Die Polizei setzt bei den Suchaktionen auf unkonventionelle Methoden. Bereits am Donnerstag wurden an verschiedenen Stellen Luftballons mit Schokolade an Bäumen und Straßenlaternen angebracht, um den Jungen aus einem möglichen Versteck zu locken. In den vergangenen Tagen wurde außerdem ein Feuerwerk abgebrannt, da Arian dies besonders gerne mögen soll.
Vermisster Arian: Polizei projiziert Lichtkegel an den Himmel – Spezialtaucher in der Oste im Einsatz
In der Nacht zu Freitag projizierte die Polizei mit sogenannten Skybeamern Lichtkegel an den Himmel über den Ortschaften Elm, Estorf und Brobergen, um Arian darauf aufmerksam zu machen. Die Einsatzkräfte spielten dort ebenfalls Kinderlieder ab, um den Sechsjährigen anzulocken. Bisher hatten die Suchaktionen keinen Erfolg.
Die Polizei und Hunderte weitere Einsatzkräfte hatten in den vergangenen Tagen zunächst das Wohngebiet in der unmittelbaren Umgebung von Arians Heim durchkämmt und auch das angrenzende Waldstück untersucht. Mit Spürhunden soll an der Oste weiter nach dem Jungen gesucht werden, es sind auch Polizeitaucher im Einsatz.
Sechsjähriger Arian vermisst: Luftwaffe unterstützt Suche mit Tornado-Kampfjets
Die Luftwaffe unterstützte die Suche mit Tornado-Kampfjets, die mit Wärmebildkameras über das Suchgebiet hinwegflogen. Auch ein Sonarboot war auf der Oste im Einsatz, um mögliche Hinweise unter Wasser zu entdecken.
Die Ermittler gehen derzeit davon aus, dass Arian alleine aus dem Heim verschwunden ist. Die Aufnahmen der Überwachungskameras hätten die Aussagen der Eltern zweifelsfrei bestätigt. Am Freitag soll die Suchaktion im Landkreis Rottenburg (Wümme) fortgesetzt werden, unter anderem werden Mülltonnen und Gullydeckel durchsucht.
„Heute stellen wir alles auf null und fangen noch mal im Ort an“, sagte ein Polizeisprecher dem NDR. Die Suchaktion starte erneut an der Wohnung der Eltern. Um die Suchaktion nicht zu gefährden, ist die Müllabfuhr für heute abgesagt worden. (shh)