Kanye West will die Social-Media-Plattform Parler kaufen, nachdem der US-Rapper erneut auf Instagram und Twitter gesperrt worden ist. Der sich mittlerweile nur noch „Ye“ nennende Ex-Ehemann von Kim Kardashian sorgte immer wieder mit bizarren Posts für Aufsehen. West scheint den Kauf von Parler als Verteidigung freier Meinungsäußerung darzustellen. Parler lockt Nutzerinnen und Nutzer mit dem Versprechen, keine Zensur zu betreiben.
Kanye West erneut auf Twitter und Instagram gesperrt
Der Rapper liefert sich schon länger einen Streit mit den populären sozialen Medien. Sein wohl letztes Comeback auf den Mainstream-Plattformen war nur von kurzer Dauer. Vor einer Woche setzte West erstmals seit knapp zwei Jahren wieder Tweets ab – nachdem ihn der Onlinedienst Instagram bereits auf seiner Plattform (erneut) eingeschränkt hatte. Kurz darauf wurde auch Wests Twitter-Account wegen antisemitischer Äußerungen gesperrt. Der Account hatte rund 31 Millionen Follower.
Kanye West folgt mit seinem Ausweichen zu Parler einem Trend vieler Anhängerinnen und Anhänger von Ex-US-Präsident Donald Trump. Parler ist Teil einer Welle von Social-Media-Kanälen, die sich bewusst als Alternative zu den gängigen Silicon-Valley-Plattformen vermarkten. Das US-Medium „Salon“ beschrieb die Plattform bereits 2016 als „Twitter für Rassisten“. Zwei Tage nach dem Angriff auf das Kapitol im Januar 2020 und kurz nachdem bekanntgeworden war, dass Donald Trumps Twitter-Konto gesperrt wurde, war Parler die am häufigsten heruntergeladene Anwendung im Apple App-Store.
Kanye West kündigt Kauf an: Parler erst seit September wieder in App-Stores erlaubt
Die hochumstrittene Plattform ist jedoch kurz nach dem Angriff auf das Kapitol wegen ebenjener Rolle, die sie in der Abstimmung unter den Trump-Fans gespielt hat, gesperrt worden. Erst seit Anfang September erlauben sowohl Apple als auch Google Parler wieder in ihren App-Stores.
Ein finaler Kaufvertrag für Kanye West soll nach Angaben des Parlement Technologies CEO George Farmer bis zum Ende des Jahres vorliegen. Wie viel West für die Firma zahlen müsste, ist noch nicht bekannt. Der CEO äußerte sich US-amerikanische Medien gegenüber sehr positiv zu Wests Vorhaben.
Kanye West will Parler kaufen: Parallelen zu Ex-Präsident Donald Trump
Mit dem Kauf von Parler ahmt Kanye West nun ein weiteres Mal Donald Trump nach. Als Nicht-Politiker kündigte er einst, ähnlich wie der Ex-Präsident ohne politische Vorerfahrung, seine Kandidatur für das Präsidentenamt in den USA an. Allerdings weniger erfolgreich. Und auch Trump hat sich sein eigenes soziales Netzwerk mit Truth Social aufgebaut. Truth Social hat es erst diesen Monat in den Google-Store geschafft, nachdem die Betreiber doch zugestimmt hatten, Richtlinien zur Entfernung von Nutzerinhalten einzuführen.