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ProzessauftaktEhemaliger Pfarrer soll 14-Jährigen im Saarland sexuell genötigt haben

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Ein Pfarrer (Gesicht gepixelt) sitzt neben seinem Anwalt im Gerichtssaal.

In Saarbrücken steht ein früherer Pfarrer (r.) wegen sexueller Nötigung vor Gericht.

Der damals 14-Jährige soll von dem Pfarrer sexuell berührt worden sein. Der Junge flüchtete in ein Badezimmer und rief um Hilfe.

Ein Pfarrer im Ruhestand aus dem Bistum Trier muss sich seit Montag wegen des Verdachts der sexuellen Nötigung vor dem Landgericht Saarbrücken verantworten. Er soll einen 14-jährigen Messdiener gedrängt haben, sexuelle Handlungen an sich zu dulden.

Zum Prozessauftakt vor dem Landgericht Saarbrücken wies der 69-Jährige den Vorwurf „mit Nachdruck“ zurück. „Das angebliche Nötigungsdelikt hat nicht stattgefunden, und ich bin zuversichtlich, dass sich das auch im Verlauf des Prozesses herausstellen wird“, sagte er. Angaben zu seiner Person wollte er vor Gericht nicht machen.

Der Pfarrer soll den 14-Jährigen mit Gewalt auf ein Bett gedrückt haben

Laut Anklage soll der Mann 1997 im saarländischen Freisen den 14-Jährigen zur Übernachtung ins Pfarrhaus eingeladen habe. Dort soll er ihm abends mehrere Gläser Wein zu trinken gegeben haben. Später habe er ihn mit Gewalt auf ein Bett gedrückt und sexuell berührt. Schließlich sei es dem Jungen gelungen, sich loszureißen und zu fliehen.

Auf seiner Flucht vor dem Angeklagten habe er sich im Bad eingesperrt und durch ein geöffnetes Fenster um Hilfe gerufen. Das Verfahren geht zurück auf eine Strafanzeige des Bistums Trier, nachdem der Geschädigte Angaben gegenüber dem erzbischöflichen Offizialat Köln gemacht hatte.

Mitglieder des Vereins Missbit protestierten vor dem Gerichtsgebäude

Bislang wurden sieben weitere Verhandlungstage angesetzt, ein Urteil könnte demnach am 13. März fallen. Vor der Verhandlung hatten am Morgen Mitglieder des Vereins Missbit („Missbrauchsopfer im Bistum Trier“ e.V.) vor dem Gebäude protestiert.

Unter ihnen war auch ein 39-Jähriger, der nach eigenen Angaben 1999 im Alter von 15 Jahren ebenfalls Opfer von sexuellem Missbrauch durch den Angeklagten gewesen sein soll. Er hatte nach eigenen Angaben 2006 Anzeige erstattet, der Vorwurf sei jedoch verjährt, weil keine körperliche Gewalt ausgeübt worden sei. (dpa)