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„Ich möchte für nichts stehen“Ralf Schumacher nennt Coming-out „rein egoistisch“

Lesezeit 2 Minuten
Der ehemalige Formel-1-Profi Ralf Schumacher.

Ralf Schumacher äußert sich erstmals in einem Interview zu den Reaktionen auf sein Coming-out.

Der ehemalige Formel-1-Profi hatte sich auf Instagram an Seite von Partner Etienne gezeigt. Mit der Reaktion habe er nicht gerechnet.

Ralf Schumacher hat nicht damit gerechnet, dass sein Coming-out so viele Menschen interessiert. „Ich dachte, dass ich aus dem Fokus bin“, sagte er im Sky-Format „Hardenacke trifft“.

In der am Samstag erschienenen Folge äußerte sich Schumacher erstmals in einem Interview zu den Reaktionen auf sein Coming-out. Mitte Juli hatte der ehemalige Formel-1-Fahrer auf Instagram ein Foto von sich und seinem Partner Etienne Bousquet-Cassagne gepostet und dazu geschrieben: „Das Schönste im Leben ist, wenn man den richtigen Partner an seiner Seite hat, mit dem man alles teilen kann“.

Ralf Schumacher möchte für nichts stehen

Der Post erhielt über eine halbe Million Likes, das Coming-out wurde in den Medien und der Öffentlichkeit breit diskutiert.

„Ich möchte für nichts stehen. Es geht hier rein egoistisch um Etienne und mich“, antwortet Schumacher auf die Frage des Moderators Peter Hardenacke, ob er eine Botschaft nach außen habe. Der ehemalige Profi-Rennfahrer wünscht sich, dass er und sein Partner ihre Ruhe haben können. Es soll eindeutig sein, wer der Partner an seiner Seite ist, um „normal leben zu können“.

Ralf Schumacher freut sich über Reaktionen aus der Formel-1-Welt

Besonders gefreut hat sich Schumacher über die Reaktionen aus der Formel-1-Welt: „Extrem viel Respekt“ sei ihm entgegengebracht worden, besonders schön fand er die Resonanz der Teamchefs und Fahrer. Lob gab es unter anderem vom britischen Formel-1-Rekordweltmeister Lewis Hamilton und dem zweimaligen Weltmeister Fernando Alonso aus Spanien.

Hamilton bezeichnete Schumachers Schritt, seine Homosexualität öffentlich zu machen, als „positive Botschaft“ für die Formel 1. Der für seinen Kampf um Gleichberechtigung und Diversität bekannte Rennfahrer mahnte aber auch an, dass die Motorsport-Königskasse noch viel mehr tun müsse. Alonso sagte: „Es ist toll, dass er sich gut fühlt und wir freuen uns mit ihm“.

Schumacher war früher auch selbst erfolgreicher Rennfahrer. Er startete in 180 Formel-1-Rennen, sechs davon beendete er als Sieger. Später engagierte er sich in Nachwuchsrennserien als Teamchef und förderte dabei auch die Karriere seines Sohnes David. Ralf Schumacher war mit Cora Schumacher verheiratet, das Paar ist seit vielen Jahren getrennt.

Der frühere Formel-1-Pilot ist seit 2019 regelmäßig als TV-Experte für den Bezahlsender Sky im Einsatz und begleitet die Motorsport-Königsklasse jedes Jahr auf ihrer Welttournee. (mit dpa)