Bei der Flutkatastrophe im Ahrtal im Juli 2021 wurde die Eifelstube der Familie Schumacher in der Ahrweiler Altstadt weitgehend zerstört. Der Wiederaufbau hat nahezu anderthalb Jahre gedauert und verbindet heute Historie und Gegenwart.
Gastro im RheinlandDas bietet die Eifelstube in Ahrweiler
Zum Zeitpunkt der Katastrophe befand sich der heutige Juniorchef Michael Schumacher in Davos, wo er im Management des Steigenberger Hotels arbeitete. Seine Pläne, erst weitere Erfahrungen im Ausland zu sammeln und dann in den elterlichen Betrieb einzusteigen, zerschlugen sich in dieser Nacht. „Ich habe sofort Sonderurlaub erhalten und bin nach Hause. Was ich sah, übertraf meine Befürchtungen. Es war deutlich schlimmer,“ blickt er zurück. Die neue „Eifelstube“ ist offener und heller geworden, weniger plüschig und dennoch gemütlich. Große Fenster und sparsam eingesetzte Holzbalken sorgen für mehr Transparenz, eine freigelegte Mauer für uriges Ambiente.
Traditionelle Speisen und moderne Kreationen
Im Restaurant, das die Gastgeber „Stammhaus“ nennen, finden bis zu 70 Gäste Platz. Der Frühstücksraum wird ab Oktober als Weinbar noch stärker in den regulären Betrieb integriert. Aktuell richtet sich der Fokus auf die Terrasse, wo die Besucher abseits der Hauptgasse im Schatten eines Brunnens verweilen. Die Küche ist ein Spiegelbild der Atmosphäre: Traditionelle Speisen und moderne Kreationen wechseln sich ab.
Ein Evergreen sind Ahrtaler Winzerschmaus, Schweineschnitzel mit Kräuterrührei, Bratkartoffeln und Salat (22,50 Euro) oder Burgunderbraten von der Eifelfärse an Rotweinsoße mit Butterspätzle und Salatteller (27 Euro). Für einen kulinarischen Sommerabend bietet sich vorweg eine kalte Tomatensuppe „Gazpacho Andaluz“ mit gebratenem Gemüsespieß (10,50 Euro), gefolgt von hausgemachten Ravioli mit Spinat-Ricotta an Rahmpfifferlingen und Salatteller (26 Euro) und abschließend hausgemachtes Holunderblütenparfait auf Blaubeer-Ragout (9 Euro) an.
Weinkeller bietet 400 verschiedene Weine vorwiegend aus deutschen Lagen
Natürlich sind die Erzeugnisse der einheimischen Winzer wie Meyer-Näkel, Stodden und Adeneuer perfekte Begleiter, aber auch unbekanntere Tropfen wie Spätburgunder vom Weingut Pollig und Schmidt aus der Nachbarschaft lassen sich entdecken. Neben 13 offenen Alternativen hält der Weinkeller mehr als 400 Positionen mehrheitlich deutscher Provenienz bereit. Als Aperitif empfiehlt sich ein Eifel Hugo mit Holundersirup, Eifelgeist und Prosecco. Eifelstube, Ahrhutstraße 26, 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler, (02641) 34850, sonntags 12 bis 14.30 Uhr und ab 17.30 Uhr, montags sowie donnerstags bis samstags ab 17.30 Uhr.