Mindestens 15 Menschen sterben bei einer Todesfahrt in der US-Metropole New Orleans. Das FBI geht von Terror aus.
Donald Trump poltert nach TodesfahrtFahrer rast mit Pick-up in feiernde Menschen in New Orleans – FBI gibt Details bekannt
Im Zentrum der US-Südstaatenmetropole New Orleans ist ein Mann mit einem Auto in eine Menschenmenge gefahren – dabei sind 15 Menschen getötet worden. Dies teilte die US-Stadt im Bundesstaat Louisiana mit. Außerdem seien mehr als 30 Menschen verletzt worden. Zunächst war von zehn Toten die Rede. Nach der Todesfahrt haben Ermittler an Bord des Tatfahrzeugs eine Flagge der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) gefunden. Das FBI untersucht nun, ob der Täter Verbindungen zu Terrororganisationen hatte, wie die Bundespolizeibehörde mitteilte.
Im Tatfahrzeug fanden die Ermittler nach FBI-Angaben zudem mehrere selbstgebaute Sprengkörper und Waffen. Es werde derzeit geprüft, ob diese wirklich hätten gezündet werden können. Auch in der Nähe des Tatorts seien weitere solcher Objekte gefunden worden. Beim Tatfahrzeug habe es sich um einen Mietwagen gehandelt, hieß es weiter. Wie der Täter an das Auto gekommen sei, werde derzeit ermittelt.
FBI findet nach Todesfahrt IS-Flagge und Sprengsätze in Auto
Bei dem nach einem Schusswechsel mit der Polizei gestorbenen Mann handelt es sich demnach um den 42 Jahre alten Shamsud-Din J., einen US-Staatsangehörigen aus Texas. Das FBI hatte bereits zuvor mitgeteilt, den Falls als Terrorakt zu untersuchen. Der Täter war am frühen Neujahrsmorgen im beliebten Ausgehviertel der US-Südstaatenmetropole in die noch feiernden Passanten gerast. Danach sei er ausgestiegen und habe auf Polizisten geschossen, hieß es vom FBI.
Der Vorfall ereignete sich demnach auf der Ecke der beiden Hauptstraßen des French Quarter – Canal und Bourbon Street. Einsatzkräfte reagierten auf ein „Ereignis mit vielen Opfern“, wie es vonseiten der Stadt hieß.
Amokfahrt in New Orleans: Bürgermeisterin spricht von Terror
Die Bürgermeisterin der Stadt, LaToya Cantrell, sprach in einer ersten Reaktion US-Medien zufolge von einem „Terrorangriff“. Die Details und Hintergründe der Tat wurden ermittelt. Sie sei mit dem Weißen Haus und dem Gouverneur von Louisiana in Kontakt. US-Präsident Joe Biden sei über den Vorfall informiert und stehe mit den lokalen Ermittlern in Kontakt, teilte das Weiße Haus mit.
Der US-Sender CBS News berichtete, dass es sich laut Augenzeugen um einen größeren Pick-up-Truck gehandelt haben soll, der mit hoher Geschwindigkeit auf der Bourbon Street in die Menge gefahren sei. Anschließend soll der Fahrer ausgestiegen und mit einer Waffe geschossen haben, worauf die Polizei mit Schüssen reagiert habe. In den sozialen Netzwerken kursierten am Abend Videos, auf denen die Todesfahrt zu sehen sein soll.
Großeinsatz in beliebtem Ausgehviertel von New Orleans
Der Täter soll auf seiner Fahrt auch auf zwei Polizisten geschossen haben. Beide seien im Krankenhaus und in „stabilem Zustand“, sagte Polizeichefin Kirkpatrick. Bei den meisten Verletzten handele es sich laut ersten Ermittlungen um Menschen aus New Orleans, wenige von ihnen seien Touristen, so Kirkpatrick weiter.
US-Präsident Joe Biden drückte den Hinterbliebenen sein Mitgefühl aus. „Mein Herz geht an die Opfer und ihre Familien, die einfach nur feiern wollten“, teilte Joe Biden knapp drei Wochen vor dem Ende seiner Amtszeit mit. „Es gibt keine Rechtfertigung für jegliche Art von Gewalt und wir werden keinen Angriff auf die Gesellschaft unseres Landes tolerieren.“ Auch der designierte US-Präsident Donald Trump kondolierte den Angehörigen der Opfer von New Orleans – und teilte dann aus.
Donald Trump sieht sich nach New Orleans bestätigt
„Als ich gesagt habe, dass die Kriminellen, die in unser Land kommen, deutlich schlimmer sind als die Kriminellen, die wir im Land haben, wurde meine Aussage ständig von Demokraten und von den Fake-News-Medien zurückgewiesen, aber sie hat sich als wahr herausgestellt“, schrieb Trump in seinem sozialen Netzwerk Truth Social am Mittwochabend.
„Die Verbrechenszahlen in unserem Land sind auf einem Niveau, wie es noch nie jemand gesehen hat“, behauptete der Republikaner zudem offensichtlich wahrheitswidrig. Die Kriminalitätsraten sind in den USA in den vergangenen Jahren laut offiziellen Statistiken zurückgegangen.
Olaf Scholz reagiert auf mutmaßlichen Terrorakt in New Orleans
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) reagierte am Mittwochabend auf den mutmaßlichen Terrorakt in den USA, der Ähnlichkeiten zur Todesfahrt auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt aufweist, der in Deutschland kurz vor Weihnachten für Entsetzen gesorgt hatte. „Das sind schlimme Nachrichten aus New Orleans, die uns erreichen: Fröhlich feiernde Menschen werden durch sinnlosen Hass aus dem Leben gerissen oder verletzt“, schrieb Scholz auf der Plattform X. „Wir trauern mit den Familien und Freunden der Opfer und wünschen allen Verletzten schnelle Genesung.“ (das/dpa/afp)