Einen skurrilen Auftritt hat ein junger Mann vor dem Landgericht in Wuppertal hingelegt.
Eklat bei Schumacher-ProzessSohn des Angeklagten gibt TV-Interview – Mann schreitet plötzlich ein
Am Rande des Prozesses um die gescheiterte Erpressung der Familie von Michael Schumacher hat ein Sohn des Angeklagten einen denkwürdigen Auftritt hingelegt. Auf dem Flur des Wuppertaler Landgerichts wollte Noah L. vor laufenden Fernsehkameras offenbar einige Dinge klarstellen. Doch der Schuss ging nach hinten los.
„Erpressung war das meiner Meinung nach auch nicht. Das war einfach ein Verkaufsgespräch“, erklärte der junge Mann seine Ansicht im Gespräch mit RTL und sagte weiter: „Die Sache wird etwas mehr aufgespielt, weil es hier um eine prominente Person geht.“ Dann wird es skurril.
Erpressung von Michael Schumacher: Anwalt zerrt Sohn des Hauptangeklagten plötzlich vor Kamera weg
Plötzlich stürmte ein sichtlich aufgebrachter Mann in die Szene und zerrte ihn aus dem Bild. Dabei handelte es sich um Hartmut Moyzio, den Anwalt des ebenfalls angeklagten Bruders Daniel. Dank der schnellen Reaktion des Kameramanns war noch zu sehen, wie Noah L. in einen Nebengang geschoben wurde.
„Der Bruder meines Mandanten, Daniel L., der sollte keine Aussage bei der Presse machen. So war die Verabredung und deswegen haben wir ihn da weggenommen“, erklärte der Verteidiger Hartmut Moyzio seinen ruppiges Vorgehen.
Michael Schumacher: Geständnisse im Erpressungsfall
Nach der gescheiterten Erpressung der Familie von Ex-Formel-1-Weltmeister prüft die Staatsanwaltschaft Vorwürfe gegen eine Krankenschwester. Sie hatte den Rennfahrer zeitweise betreut. Beim Prozessbeginn um den Erpressungsversuch in Wuppertal hatten sowohl der Hauptverdächtige als auch eine Mitarbeiterin der Schumacher-Familie die Krankenschwester erwähnt.
Die Staatsanwaltschaft werde die Angaben eingehend überprüfen und bewerten, teilte sie nun mit. Dann werde entschieden, ob gegen die Frau ein Ermittlungsverfahren einzuleiten sei. Die Krankenschwester war am ersten Prozesstag als Zeugin geladen, aber nicht erschienen.
Beim Prozessauftakt hatte der mutmaßliche Haupttäter gestanden, ein Mitangeklagter habe ihm zwei Festplatten mit Bild- und Videomaterial der Schumachers gegeben. Der habe ihm gesagt, dass er das Material von einer Krankenschwester habe. Die geforderten 15 Millionen Euro hätten deshalb durch drei geteilt werden sollen.
Eine Mitarbeiterin der Schumacher-Familie hatte als Zeugin ausgesagt, nach dem ersten Erpresser-Anruf habe man zunächst die Krankenschwester verdächtigt, der man wegen ihrer Pflegeleistung gekündigt habe. „Wir haben da unschöne Dinge gesehen.“ (mbr/dpa)