Donald Trump Jr. ist offenbar Opfer eines Hackingangriffs geworden. Von seinem offiziellen Account bei X, vormals Twitter, waren am Mittwoch gleich mehrere Posts abgesetzt worden, deren Inhalte sehr ungewöhnlich waren und große Aufmerksamkeit bekamen.

In einem ersten Beitrag kündigte Donald Trump Jr. den Tod des eigenen Vaters an. „Ich bin traurig zu verkünden, dass mein Vater Donald Trump verstorben ist“, hieß es in dem Beitrag.

Hackerangriff: Account von Donald Trump Jr. verkündet Tod des Vaters

Der kompromittierte Account verkündete nicht nur fälschlicherweise den Tod des Senior Trump, sondern behauptete auch, dass Trump Jr. selbst für das Präsidentenamt kandidieren würde. „Ich werde 2024 für das Amt des Präsidenten kandidieren“, endete die Nachricht. Innerhalb weniger Minuten wurde der Beitrag mehr als 1.000 Mal auf X geteilt und Hunderttausende Male angesehen.

Die Hacker setzten in der Folge mehrere weitere nebulöse Botschaften ab. In einem weiteren Post wurde offenbar das Land Nordkorea bedroht, mit der Behauptung, ein Angriff auf Nordkorea stünde unmittelbar bevor. US-Präsident Joe Biden wurde in einem weiteren Beitrag rassistisch beleidigt.

Donald Trump Jr auf X gehackt – Vermeidliche Drohungen gegen Nordkorea und Angriff auf Joe Biden

Etwa eine halbe Stunde nach dem die ersten Beiträge abgesetzt worden waren, wurden sie bereits wieder gelöscht. Die Erklärung folgte schnell: Trump Jr. ließ über seinen engen Berater Andrew Surabian mitteilen, dass „Don's Account gehackt wurde“. Surabian fügte hinzu, dass die Behauptung, der ehemalige Präsident Donald Trump sei gestorben, „offensichtlich nicht wahr“ sei.

Elon Musk, der von den Hackern in einem Post auch Erwähnung fand, äußerte sich bislang nicht zu dem Vorfall. Zu einer Stellungnahme, wie es zu der Übernahme des Kontos kommen konnte und warum die Mitarbeitenden bei X so spät auf die offensichtlichen Falschmeldungen reagierten, war laut CNN niemand bei X bis zum Donnerstagmorgen bereit.

Falsche Posts von Account von Donald Trump Jr. auf X schnell wieder gelöscht – Plattform in der Kritik

Der Vorfall wirft erneut Fragen über die Rolle von X bei der Sicherung von Nutzerkonten auf, insbesondere derjenigen von hochrangigen politischen Persönlichkeiten, da sich die Plattform auf die Wahlen 2024 vorbereitet. Im August teilte X mit, dass es seine Sicherheits- und Wahlteams aufstockt, nachdem es im vergangenen Jahr zu Massenentlassungen gekommen war, infolgedessen nach Angaben des Eigentümers Elon Musk letztlich mehr als 80 Prozent der Belegschaft des Unternehmens gehen mussten.

Der Fall Donald Trump Jr. ist nicht der erste, bei dem Konten von namhaften Persönlichkeiten auf der Plattform übernommen wurden. Im Jahr 2020 erlangten Hacker beispielsweise die Kontrolle über die Konten des ehemaligen Präsidenten Barack Obama, des Amazon-Gründers Jeff Bezos und anderer, darunter Joe Biden und Elon Musk, indem sie sich als IT-Support von Twitter ausgaben. Damals musste Twitter einräumen, dass die Hacker Kontodaten heruntergeladen hatten, die möglicherweise private Nachrichten enthielten. (pst)