Fall Gabby PetitoMutter verwundert über letzte Nachricht ihrer Tochter
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North Port/Moose/Washington – Der Fall Gabby Petito bleibt weiter rätselhaft. Nach der weitgehenden Gewissheit, dass die 22-Jährige tot ist, nehmen die US-Behörden verstärkt ihren verschwundenen Freund ins Visier. Am Montag durchsuchten Polizei und FBI das Haus seiner Eltern in Florida, in dem das Paar zeitweise auch gelebt hatte.
Der 23 Jahre alte Freund der Frau war Anfang September allein vom Roadtrip des Paares durch die USA zurückgekehrt und ist seit vergangener Woche vom Erdboden verschwunden. Der Anwalt seiner Familie wolle sich an diesem Dienstag äußern, hieß es.
Mutter von Gabby Petito: „Diese Nachricht ist merkwürdig“
Für Dienstag steht auch die Autopsie der Leiche an, die Ermittler am Wochenende in einem Nationalpark im Bundestag Wyoming gefunden hatten. Sie gehen davon aus, dass es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um Gabby Petito handelt.
Laut „NBC New York“ haben die Fahnder seit vergangener Woche offenbar Zugriff auf eine externe Festplatte, auf der die letzten Nachrichten von Petito an ihre Mutter gespeichert sein sollen. Das Speichermedium sei in Petitos Auto entdeckt worden.
Besonders eine Mitteilung von Petito an ihre Mutter wirft Fragen auf. „Kannst du Stan helfen, ich bekomme die ganze Zeit Mailboxnachrichten und entgangene Anrufe“, soll der Wortlaut gewesen sein. Aber laut Petitos Mutter habe ihre Tochter nie den Vornamen Stan für ihren Großvater benutzt. Gleichzeitig empfand die Mutter die Nachricht nach eigener Aussage als „merkwürdig“.
Internationale Beachtung für Fall Gabby Petito
Der Fall schlägt in den USA hohe Wellen und findet auch international große Beachtung - nicht zuletzt, weil das Paar aus Florida zahlreiche Bilder und Videos von seiner Reise in sozialen Netzwerken teilte. Die beiden waren im Sommer zu einer Reise durch die USA aufgebrochen. Am 1. September kam der Freund laut Polizei allein zurück nach Hause nach Florida, zehn Tage später meldeten Petitos Eltern ihre Tochter als vermisst.
Petitos Freund hatte es nach bisherigen Angaben abgelehnt, mit der Polizei über die Geschehnisse zu sprechen. Seine Familie teilte am Freitag mit, er sei bereits am Dienstag vergangener Woche zu einem Ausflug in ein Naturschutzgebiet in Florida aufgebrochen. Am Sonntag suchte die Polizei dort unter anderem mit Drohnen und Hunden nach ihm. Am Montag wurde diese Suchaktion nicht fortgesetzt.
Stattdessen rückte ein großes Aufgebot von Polizei und FBI am Haus der Eltern von Petitos Freund in Florida vor, wie auf Live-Fernsehbildern zu sehen war. Sie blieben stundenlang dort.
Gabby Petito zeigte malerische Bilder in sozialen Netzwerken
Während Gabby Petito in sozialen Medien Bilder glücklicher Momente vor der malerischen Kulisse amerikanischer Nationalparks teilte, gibt es nun verstärkte Aufmerksamkeit für einen Zwischenfall, bei dem die Polizei das Paar wegen des Verdachts körperlicher Gewalt stoppte.
Davon gibt es Aufnahmen von der am Körper getragenen Kamera des Polizisten. Die weinende Petito sagte im Video, dass sie unter einer Zwangsstörung leide und es zu einer Auseinandersetzung gekommen sei. Dabei habe sie ihren Freund geohrfeigt.
In dem Anruf, der den Einsatz auslöste, sagte jedoch der Augenzeuge, er habe gesehen, wie der Mann Petito geschlagen habe, wie am Montag bekannt wurde. Unter anderem der Sender Fox News spielte die Aufzeichnung des Telefonats vor. (mbr/dpa)