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„Für den besten Zweck“Promis wie Comedian Faisal Kawusi werben für Krebsvorsorge

Lesezeit 4 Minuten
Faisal Kawusi

Der Komiker Faisal Kawusi kommt zur Verleihung des Deutschen Comedypreises.

Am Dienstag ziehen Sie zur Prime-Time auf VOX blank. Warum tun Sie das Ihren Fans an?Kawusi: (lacht) Die Frage müsste wohl eher lauten, warum tue ich das der ganzen Welt an. Aber was wir in der Show machen werden, ist natürlich schon mehr, als nur blankzuziehen, wir machen das cool. Es wird eine richtige Show von uns geben. Und natürlich ist es für einen guten Zweck. Eigentlich für den besten Zweck überhaupt: fürs Leben. Das Projekt heißt ja „Stars gegen Krebs“, und wir möchten uns dafür einsetzen, dass Menschen darauf aufmerksam gemacht werden, zur Vorsorge zu gehen. Das betrifft einfach alle von uns.

Warum sollte ein Striptease eine gute Methode sein, um darauf aufmerksam zu machen?

Also meine Motivation war es, weil ich als Mann weiß, dass gerade wir sehr viel Überwindung brauchen, überhaupt erst zu einem Arzt, etwa einem Urologen, zu gehen. Wir wollen mit der Show zeigen: Hey, wenn wir schon die Eier in der Hose haben, auf eine Bühne zu gehen und uns dort auszuziehen, dann schaffst du das vor einem Arzt auch.

16 Prominente

Gemeinsam mit sieben anderen männlichen Prominenten tritt Faisal Kawusi am Dienstag (20.15 Uhr/VOX) bei „Showtime of my Life“ auf. Unter anderem dabei: Ex-Fußballer Marco Russ, Schauspieler Jimi Blue Ochsenknecht, Moderator Jochen Schropp oder Comedian Bastian Bielendorfer.

Am Montag (20.15 Uhr) lassen die weiblichen Teilnehmerinnen die Hüllen für den guten Zweck fallen, darunter  Artistin Lili Paul-Roncalli, Moderatorin Ulla Kock am Brink, Ex-Fußballerin Nadine Angerer oder Schauspielerin Mimi Fiedler. (roe)

Was meinen Sie, warum haben gerade wir Männer so große Probleme damit, zum Arzt zu gehen?

Also ich persönlich liebe Ärzte. Das sind Menschen, die unglaublich viel können und versuchen, uns zu heilen. Davor habe ich einen riesigen Respekt. Ich glaube, ein Problem ist, dass wir Männer nicht an den Urologen herangeführt werden, so wie das bei Frauen und dem Frauenarzt ist. Das ist gefährlich, weil vor allem bei Hodenkrebs die meisten Fälle bereits in einem Alter zwischen 25 und 45 Jahren vorkommen.

Wie haben denn Ihre Eltern auf Ihre Teilnahme reagiert?

Meine Eltern sind sehr liberal und lassen mir gottseidank die Freiheit, zu tun, was ich tun möchte. Aber tatsächlich habe ich mit ihnen noch gar nicht darüber gesprochen. Aber ich habe es meiner Schwester erzählt, und die ist bei uns zuhause die Bild-Zeitung (lacht).

Haben Sie ein wenig die Sorge oder die Hoffnung, dass die Menschen Sie bald vielleicht gar nicht mehr angezogen sehen wollen?

(lacht) Also ich will mich auf jeden Fall nicht nackt sehen. Nur weil ich selbstbewusst bin, heißt es ja nicht, dass ich mich schön finde. Ich schaue schon in den Spiegel und denke mir, ist das ekelig. Ich verstehe ja auch die Frauen nicht, die was von mir wollen. Aber weißt du was? Da frage ich dann einfach nicht weiter nach, sondern akzeptiere es.

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2019 haben Sie von Reiner Calmund die Schirmherrschaft vom Verein „Mutige Kinder“ übernommen, der sich für Kinder in Not einsetzt. Hatten Sie schon immer eine soziale Ader?

Ich habe schon immer Menschen, die schwächer sind als ich, egal in welcher Lebenslage geholfen. Aber mal ehrlich: Wenn mich als alter Fußballfan der Calli anruft und sagt, komm mal hier hin, dann komme ich doch – und zwar egal, wohin (lacht). Ich habe mir dennoch erst mal ein wenig Zeit genommen, darüber nachzudenken. Das ist schließlich eine große Verpflichtung. Und wenn ich etwas mache, dann will ich es auch richtig machen. Ich bereue es aber keine Sekunde und erledige die Aufgabe mit Stolz. Meiner Meinung nach ist es die Verantwortung aller derer, die wirtschaftlich oder wie auch immer stabil dastehen, denen zu helfen, denen es schlechter geht.