Die ersten Kraniche kehren aus ihren Winterquartieren nach Deutschland zurück. Das bestätigten Experten der Brandenburger Arbeitsgemeinschaft Kranichschutz. Auch über Nordrhein-Westfalen sind schon Kranich-Schwärme Richtung Norden gezogen - ungewöhnlich große sogar. „Sie haben im Stau gestanden wegen des schlechten Wetters“, erklärte Birgit Königs vom Naturschutzbund (Nabu). Mit dem milderen Wetter setzten Zehntausende Vögel nun ihren Flug fort.
Dass sich die Frühjahrs-Rückkehr von Jahr zu Jahr immer weiter in den Februar verlagert, hat nach Einschätzung des Kranichexperten Eberhard Henne aus der Uckermark auch mit dem Klimawandel zu tun. Die Vögel fliegen demnach seit einigen Jahren zum Überwintern nicht mehr so weit weg. Statt bis nach Nordafrika geht es nur noch bis Frankreich oder Spanien - so hätten die Vögel dann einen kürzeren Rückweg.
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Tausende der Zugvögel haben wegen der milden Witterung in den vergangenen Jahren aber auch direkt in Deutschland überwintert. Kranichschützer hatten zuletzt rund 10 000 Brutpaare in Deutschland registriert. 5000 Kranichpaare brüten in Mecklenburg-Vorpommern, gefolgt von Brandenburg (2750), Niedersachsen (1500), Sachsen-Anhalt (660), Schleswig-Holstein (550) und Sachsen (300).
Wochenende mit deutlichem Temperaturanstieg nach Frostperiode
Das Wetter am Wochenende soll auch in Nordrhein-Westfalen mit Temperaturen bis zu 20 Grad frühlingshaft warm werden – und das kurz nach einer Periode starken Frostes. Dass die Temperaturen „aus dem Keller in das Dachgeschoss des hiesigen Temperaturspektrums“ schießen, könne im Februar schon vorkommen, erklärt der Deutsche Wetterdienst dazu. Der Temperatur-Fahrstuhl dieser Tag sei kein alljährliches Ereignis, aber auch nicht rekordverdächtig.
„Der Februar verläuft wettertechnisch durchaus sehr gegensätzlich, vermag also nach eiskaltem Winterwetter gerne auch mal mit verfrühter Frühlingswärme zu überraschen“, sagen die Offenbacher Meteorologen. Insofern seien die aktuellen Ausschläge „eine Art Paradebeispiel“.
Es gab schon einmal 25 Grad im Februar in Arnsberg
Es ist lange her, aber es gab auch schon mal 24,5 Grad im Februar: im nordrhein-westfälischen Arnsberg im Jahr 1900. 1960 war es in Müllheim (Baden-Württemberg) und Kaiserslautern (Rheinland-Pfalz) 22,5 Grad warm, 2019 in Saarbrücken-Burbach 21,7 Grad. Die nun vorhergesagten Höchsttemperaturen werden an diese Spitzenreiter wohl nicht herankommen, glaubt Meteorologe Adrian Leyser.
Februar-Tage mit über 20 Grad traten laut DWD im Zuge der Klimaerwärmung zuletzt immer häufiger auf: Zwischen 2001 und 2020 gab es in acht Jahren im Februar Höchsttemperaturen von 20 Grad und mehr. Zwischen 1981 und 2000 sowie von 1961 bis 1980 waren es jeweils nur drei Jahre. (dpa)