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Fragen unserer Leser, Teil 3Darf ich jetzt noch Ibuprofen nehmen?

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Sie schützen sich ge­gen­sei­tig und alle anderen: Eine junge Familie beim täglichen Spa­zier­gang.

KölnFünf Experten beraten Rundschau-Leser bei Problemen, die mit der Corona-Pandemie zusammenhängen. Heute gibt es eine Auswahl von Antworten auf medizinische Fragen, die Anrufer gestellt haben.

Ich bin 75 Jahre alt, habe einen Herzschrittmacher, fühle mich aber fit. Sollte ich mich testen lassen?

Schäfer-Wiedenmann: Nein, solange Sie nicht Symptome haben, die zum Coronavirus Sars-CoV-2 passen (beispielsweise Fieber und Husten) und innerhalb der letzten 14 Tage Kontakt zu einem bestätigten Coronavirus-Fall hatten oder innerhalb der letzten 14 Tage in einem vom Robert-Koch-Institut festgelegten Risikogebiet waren. Die Labore in Deutschland haben derzeit Kapazitäten für rund 12 000 Coronavirus-Tests pro Tag, insofern werden diese Ressourcen aktuell für solche Fälle genutzt, in denen es einen begründeten Verdacht gibt.

Eine 25-jährige Leserin fragt, ob sie Ibuprofen 600, die ihr vor ein paar Wochen ärztlich verordnet wurden, noch einnehmen darf.

Schäfer-Wiedermann: Bezogen auf den heutigen Wissensstand liegt keine eindeutige wissenschaftliche Evidenz für einen Zusammenhang zwischen Ibuprofen und einem erhöhten Infektionsrisiko oder einer Verschlechterung einer Covid-19-Infektion vor, auch wenn es hierzu in den letzten Tagen widersprüchliche Informationen in den Medien gab. Insofern gilt: Patienten, die Ibuprofen aufgrund einer Erkrankung regelmäßig einnehmen, sollten die Behandlung nicht ohne Rücksprache mit dem behandelnden Arzt abbrechen.

Muss ich als Bluthochdruckpatient meine Medikation verändern?

Schäfer-Wiedenmann: Als Kardiologen erreichen uns oft Anfragen, ob ACE-Hemmer oder Sartane (beides Medikamente, die häufig bei Bluthochdruck verschrieben werden) angesichts der aktuellen SARS-CoV-2-Pandemie besser abgesetzt oder umgestellt werden sollten. Aktuell entbehrt die Spekulation, dass diese Medikamente das Infektionsrisiko und die Schwere des Krankheitsverlaufs von COVID-19 beeinflussen könnten, nach einer aktuellen Stellungnahme der europäischen kardiologischen Gesellschaft (ESC) derzeit einer stichhaltigen wissenschaftlichen Basis. Die ESC empfiehlt daher, ebenso wie weitere europäische und internationale Fachgesellschaften, eine bestehende antihypertensive Therapie mit diesen Medikamenten unverändert fortzusetzen.

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Kann man durch Mund- und Rachenhygiene das Risiko senken?

Schäfer-Wiedenmann: Um besser gegen alle Arten von Bakterien und Viren geschützt zu sein, ist eine gut funktionierende Schleimhautbarriere wichtig, das heißt eine gut befeuchtete Rachenschleimhaut. Ein trockener Hals mit rauer Rachenhinterwand kann zu einem schnelleren Eindringen der Keime in unseren Körper führen.Eine übermäßige Trockenheit von Mund- und Nasenschleimhäuten verhindert man mit einer ausreichenden Trinkmenge von etwa zwei Litern. Das ist besonders im Winter wichtig. Eine über das normale Maß (morgens und abends) hinaus betriebene Mund- und Rachenhygiene oder eine übermäßig verwendete Menge an Mundwasser reizt, greift die Schleimhäute an und verändert die natürliche Schleimhautflora, sodass der Schutzmechanismus weniger gut gegeben ist.

Ist man nach überwundener Corona-Erkrankung immun oder kann man sich erneut anstecken?

Schäfer-Wiedenmann: Nach dem derzeitigen Forschungsstand ist man nach einer Covid-19-Infektion zunächst einmal immun, das heißt das Immunsystem hat Antikörper gegen das Virus gebildet. Unklar bleibt, wie lange die Immunität anhält. In Analogie zu den anderen bereits bekannten vier Coronaviren-Stämmen geht man von einem relativ gesicherten Zeitraum von derzeit 6 bis 18 Monaten, eventuell ein paar Jahren aus. Sollte es zu einer Mutation des Virus kommen, können die zuvor gebildeten Antikörper nicht oder nur noch bedingt gegen die neue Form des Virus helfen. Derzeit wird davon ausgegangen, dass das Coronavirus Sars-CoV-2 nicht besonders stark mutiert. Auch wenn die Immunität nachlassen würde, kann der Körper eine Teilimmunität haben und schneller als beim ersten Mal auf die Infektion reagieren, da er das Virus schon kennt.

Ich bin 91 Jahre alt und weiß nicht, wer jetzt für mich einkaufen kann. Ein Sohn ist selbst in Quarantäne, der andere Sohn ist auch schon Rentner und 66 Jahre alt.

Schönewolff: In der Stadt Köln gibt es die kostenfreie Seniorenberatung. Die Seniorenberater sind von der Stadt beauftragt und jeweils für einen Bezirk zuständig. Hilfsbedürftige können das „Zentrale Beratungstelefon für Senioren“ unter der Rufnummer 0221 / 221-2 74 00 anrufen und die Nummer der Seniorenberatung in Ihrem Bezirk erfragen. Die helfen Ihnen weiter.

Mein Mann liegt derzeit noch im Krankenhaus, soll aber bald entlassen werden und ich weiß nicht, wie ich ihn in die 2. Etage hinaufbringen soll.

Schönewolff: Der Transport sollte vom Krankenhaus organisiert werden. Fragen Sie auf der Station oder beim Sozialen Dienst des Krankenhauses nach. Der Transport wird dann entsprechend für Ihren Mann angepasst. Die Mitarbeiter des Transportdienstes werden sich und damit auch Ihren Mann aktuell besonders vor Ansteckung schützen.