Krisengespräche im PalastDer „Megxit“ könnte die Rolle der Royals für immer verändern
- Prinz Harry und Herzogin Meghan haben in Großbritannien eine royale Krise ausgelöst.
- Die Queen muss nun schnell reagieren, denn in der Vergangenheit hat sie einmal viel zu spät gehandelt.
- Was bedeutet der „Megxit“ für die Zukunft der Royals? Und können die Sussexes mit ihrer eigenen Marke Geld verdienen und ihr Leben finanzieren? Eine Analyse.
London – Über dem Buckingham-Palast ist derzeit die Union-Jack-Flagge gehisst, was bedeutet, dass sich die Queen außer Haus befindet. Trotzdem kommen für die Monarchin gerade mehr Menschen als üblich zur königlichen Residenz in London. Vor den Toren haben sich sogar einige „Superfans“ versammelt, wie sie sich nennen, um Königin Elizabeth II. ihre Unterstützung zu signalisieren. Denn hinter den dicken Mauern herrscht Krise, seit Prinz Harry und Herzogin Meghan am Mittwochabend ihren Rückzug als hochrangige Royals angekündigt haben, ohne die königliche Familie vorab von dem Schritt zu informieren. Es laufen seitdem von der Monarchin angesetzte Krisengespräche.
In der Lady-Diana-Krise machte die Queen Fehler
So soll es sogar mehrere Telefonate zwischen der Queen, Thronfolger Prinz Charles, Prinz William und Prinz Harry selbst gegeben haben, um schnellstmöglich eine „praktikable Lösung“ zu finden, wie es das Staatsoberhaupt intern angeblich nannte. „Eine der Dinge, die die Familie über die Jahre gelernt hat, ist, dass wenn man nicht schnell handelt, die Probleme schlimmer werden“, wird in britischen Medien ein Insider zitiert.
Es ist auch eine Lektion aus der Lady-Diana-Krise, in der sich die Queen allzu zögerlich verhielt und etliche Fehler beging, die am Ende sogar die Monarchie ins Wanken brachten. Soll Ihre Majestät dem Herzog und der Herzogin von Sussex wie bereits Harrys Mutter etwa die Titel entziehen, wie etliche Kritiker dies nun verlangen? Die beiden fordern eine Sonderrolle, wie ihr Statement auf Instagram zeigt, einen Status „halb drinnen, halb draußen“ und damit einen Teilrückzug aus der royalen Familie.
Die Zukunft der Royals könnte sich verändern
Das sorgt auf der Insel für Ärger. Denn einerseits wünschen Harry und Meghan ihre Freiheit, indem sie teils in Großbritannien, teils in Nordamerika leben und sich von ihren Pflichten zurückziehen. Andererseits möchten sie aber nicht die Privilegien des Königshauses verlieren.
Wie also könnten die künftigen Rollen der Sussexes aussehen? Die Familie und vorneweg die Königin seien „verletzt und verärgert“ gewesen über die Art und Weise, wie der 35-Jährige und seine 38 Jahre alte Frau ihren Vorstoß kommuniziert haben. So berichten es anonyme Mitarbeiter aus dem Palast. Dennoch gibt es angeblich Verständnis für ihr Bedürfnis nach einem modernen Lebensstil, wenn es auch schwierig würde, diesen in Einklang zu bringen mit der von Traditionen bestimmten Institution.
Zahlt Prinz Charles weiterhin für seinen Sohn?
Wie können beide beispielsweise „finanziell unabhängig“ leben? Bislang übernehmen Beamte von Scotland Yard den Polizeischutz. Wer sorgt künftig für die Sicherheit? Auch bei den Einnahmen herrscht Verwirrung. Nach eigenen Angaben stammen fünf Prozent von Harrys und Meghans Einkünften aus dem Sovereign Grant, dem königlichen Geldtopf, in den jährlich 82 Millionen Pfund aus der Staatskasse fließen.
Damit soll die königliche Familie die Kosten für Angestellte, Reisen und die Erhaltung ihrer Anwesen abwickeln, er speist sich aus einer milliardenschweren Immobiliengesellschaft. Die Sussexes wollen darauf verzichten, um ihr eigenes Geld verdienen zu können. Das war ihnen bisher aufgrund ihres genau festgelegten Anteils aus dem sogenannten Kronbesitz untersagt.
Unklar ist dagegen, ob Vater Charles weiterhin die verbleibenden 95 Prozent, die aus einer zweiten Immobilienholding mit dem Namen Duchy of Lancaster stammen, für die Büroausgaben des Paars bezahlt. Das dürfte auch davon abhängen, ob der Herzog und die Herzogin weiterhin offizielle Termine für die Firma, wie die Royals genannt werden, wahrnehmen werden.
Die Sussexes sollten keine finanziellen Probleme haben
Laut Medien unterstützte der 71-Jährige die offiziellen Verpflichtungen seiner beiden Kinder mit etwa fünf Millionen Pfund pro Jahr, 2,3 Millionen gingen an seinen jüngsten Sohn. Einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov zufolge sprachen sich zwei Drittel der befragten Briten dafür aus, dem Paar diese finanziellen Mittel zu streichen.
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Doch auch ohne diese Einnahmen dürften die Sussexes so schnell keine Geldsorgen bekommen. Das Privatvermögen des Prinzen wird auf 30 Millionen Pfund geschätzt, das Geld stammt unter anderem aus dem Erbe von Prinzessin Diana. Und auch Meghan brachte ein Vermögen aus ihrer Schauspielkarriere in die Ehe.
Sussex Royal wurde bereits als Marke eingetragen
Zudem könnte das Paar durch Vorträge, die Arbeit in Wohltätigkeitsorganisationen, das Schreiben von Büchern oder den Verkauf von Souvenirartikeln oder Kleidung unter der königlichen Marke Sussex Einnahmen generieren. Es hat sich den Namen ihrer gemeinnützigen Stiftung, Sussex Royal, bereits vor einiger Zeit als Marke eintragen lassen. Am Mittwochabend noch ging eine Webseite online, die vor zehn Monaten im Hintergrund eingerichtet und seither vorbereitet wurde.
Während im Königreich weiterhin Aufregung wegen des beispiellosen Rückzugs der Sussexes herrscht, weilt Herzogin Meghan bereits wieder in Kanada. Dort hatte die Familie eine sechswöchige Auszeit genommen und nach dem Urlaub Sohn Archie bei einer Freundin gelassen. Manche sprachen am Freitag auch von einer Flucht der Herzogin.