Starker SinkflugBoeing 737 kreist stundenlang über Moskau – Pilot meldet Notfall mit Tragflächen

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Eine Boeing 737 der türkischen Fluggesellschaft AnadoluJet im Landeanflug vor einem grauen Himmel. (Symbolbild)

Eine Boeing 737 der türkischen Fluggesellschaft AnadoluJet, betrieben von Turkish Airlines, hat über der russischen Hauptstadt Moskau einen schweren Notfall gemeldet. Der Pilot verlor im Cockpit teilweise die Kontrolle über die Maschine. (Symbolbild)

Eine Boeing 737 der türkischen Fluggesellschaft Turkish Airlines hebt in Moskau ab, als plötzlich Autopilot und Steuerung verrückt spielen.

Eine Boeing 737 der türkischen Fluggesellschaft Turkish Airlines hat über der russischen Hauptstadt Moskau einen schweren Notfall gemeldet. Das Flugzeug war auf dem Weg vom Flughafen Moskau-Wnukowo ins türkische Antalya, als im Cockpit plötzlich der Autopilot und mehrere Steuerungssysteme nicht mehr reagierten.

Die Piloten konnten auf den Autopiloten nicht mehr zugreifen, auch der Flugzeugstabilisierer an den Tragflächen funktionierte nicht mehr. Zunächst hatte der Branchendienst „Aviation Herald“ darüber berichtet. Die Piloten brachen den Start auf einer Höhe von 8000 Metern ab und leiteten umgehend den Sinkflug über Moskau ein.

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Die Boeing 737 sank in rund 15 Minuten drastisch um rund 4000 Meter und flog anschließend mehr als eine Stunde auf vergleichsweise niedriger Höhe über dem Süden von Moskau. Das zeigen Aufzeichnungen des Flugdatendienstes „Flightradar24“. Der Pilot flog dabei zahlreiche Schleifen, um Kerosin zu verbrennen.

Die Probleme im Turkish-Airlines-Flugzeug ließen sich dabei nicht beheben, sowohl der Autopilot als auch die automatische Schubkontrolle funktionierten weiterhin nicht. Die Piloten flogen die Maschine manuell über Moskau und drehten am frühen Montagmorgen (24. Juni) in Richtung Moskau-Wnukowo ab.

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Das Flugzeug landete gegen 3.30 Uhr wieder in Moskau, die Passagiere wurden umgehend aus dem Flugzeug gebracht. Insgesamt hatten die Fluggäste fast zweieinhalb Stunden in der Luft ausharren müssen, bevor die Boeing 737 leicht genug war, um am Flughafen in Moskau landen zu können.

Nach zweieinhalb Stunden wurde die Boeing 737 wieder freigegeben, das Flugzeug erreichte Antalya am Montagmorgen mit sechs Stunden Verspätung ohne weitere Vorkommnisse.

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Turkish Airlines, das das Flugzeug der Tochtergesellschaft AnadoluJet betreibt, äußerte sich bisher nicht zu dem Zwischenfall. AnadoluJet erklärte in einem Statement: „Es wird im Rahmen einer Vereinbarung im Auftrag von Ajet betrieben, wobei die gesamte betriebliche Kontrolle bei Turkish Airlines liegt.“

Die Boeing 737 ist seit dem Zwischenfall mehrmals wieder nach Moskau geflogen, ohne dass es dabei zu weiteren Zwischenfällen kam. Erst Anfang Juni hatte ein Flugzeug von Ajet den Start eines Flugs ins türkische Antalya abgebrochen, nachdem mehrere Systeme im Cockpit ausgefallen waren. (shh)

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