Die 135 Passagiere erlebten bange Minuten in einer Boeing 737-800.
Notlandung kurz nach StartBoeing verliert plötzlich Teile beim Start – Panik bricht aus
Die Pannenserie bei Boeing reißt nicht ab: Ein Flug der Southwest Airlines nach Houston musste am Sonntagmorgen (7. April) unerwartet auf dem Denver International Airport notlanden, nachdem sich Teile der Triebwerksverkleidung kurz nach dem Start plötzlich gelöst hatten. An Bord der Boeing 737-800 befanden sich 135 Passagiere und sechs Crew-Mitglieder.
Auf einem Video, das von einem Passagier des Fluges 3695 in den sozialen Medien die Runde machte, ist zu sehen, wie sich Teile der Triebwerksabdeckung der Boeing plötzlich lösten. Die Blechteile schlugen dabei immer wieder gegen heftig die Flügelklappe des Flugzeugs, ein paar Teile lösten sich sogar und flogen davon.
Panik in Boeing 737: Triebwerksverkleidung reißt ab – Pilot leitet Notlandung ein
Gleich nach dem Zwischenfall brach plötzlich Panik in der Kabine der Boeing aus. „Die Leute in der letzten Reihe gegenüber von mir begannen, die Flugbegleiter anzuschreien und ihnen den Schaden zu zeigen. Wir drehten um und landeten mit voller Geschwindigkeit. Die Piloten haben bei der Landung großartige Arbeit geleistet“, berichtete ein Passagier dem Nachrichtensender ABC. Bei der anschließenden Notlandung wurde niemand verletzt.
Unmittelbar nach dem Start änderte der Pilot plötzlich den Kurs. Aufzeichnungen des Flugdatendienstes „Flightradar24“ zeigen, wie die Boeing plötzlich nach Osten abdreht, eine Schleife fliegt, um wieder Kurs auf Denver zu nehmen. Angaben zur Schadensursache wurden zunächst nicht gemacht.
Schwerer Schaden am Triebwerk: Boeing dreht plötzlich ab – Notlandung
Die Boeing-Crew versuchte die panischen Passagiere vor der Notlandung zu beruhigen. In einem anderen Video kann man den Piloten der Boeing 737-800 über den Lautsprecher hören, nachdem die Crew die Notlandung eingeleitet hatte. „Im Moment ist alles in Ordnung. Wir hatten einen Triebwerksausfall“, ist in dem Video zu hören.
Boeing 737 verliert bei Start plötzlich Triebwerksverkleidung
Was den Schaden auslöste, ist noch unklar. Die Maschine habe zwischenzeitlich eine Flughöhe von etwa 3000 Metern erreicht. In der Tonaufzeichnung der Flugsicherung gab einer der Piloten wohl an, dass „mehrere Passagiere und Besatzungsmitglieder einen lauten Schlag gegen die Tragfläche gehört haben“.
„Wir entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten, die durch die Verspätung entstanden sind, aber unsere höchste Priorität ist die Sicherheit unserer Kunden und Mitarbeiter. Unsere Wartungsteams überprüfen derzeit das Flugzeug“, hieß es in einem Statement von Southwest.
FAA untersucht Zwischenfall mit Boeing von Southwest in Denver
Die US-Luftfahrtbehörde Federal Aviation Administration (FAA) kündigte noch am Sonntag eine umfrangreiche Untersuchung an. Laut FAA-Aufzeichnungen wurde die Boeing Anfang 2015 in Dienst gestellt. Nach Angaben der Fluggesellschaft Southwest Airline wurden die Passagiere mit einer anderen Maschine und rund drei Stunden Verspätung nach Houston geflogen.
Für die US-Fluggesellschaft Southwest Airlines ist bereits der sechste Zwischenfall mit einer Boeing, der die Triebwerke betrifft. Erst am vergangenen Donnerstag und zweimal im März mussten Flüge einer Boeing 737 wegen Triebwerksproblemen abgebrochen werden. Die Aktie des US-Flugzeugbauers brach am Montag an der Börse auch ein. (mbr)