Riesige Nester und schmerzhafte SticheAsiatische Hornisse breitet sich in NRW aus
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Die Asiatische Hornisse breitet sich in Nordrhein-Westfalen aus. Die aus Südostasien eingeschleppte Hornissenart wurde laut des Naturschutzbunds Deutschland (NABU) erstmals im Juli 2022 offiziell in NRW dokumentiert. Forscher gehen davon aus, dass sie sich in den kommenden Jahren weiter in Deutschland ausbreiten wird.
Markant an der Asiatischen Hornisse ist im Gegensatz zu der europäischen Variante die deutlich andere Farbe. Der Kopf der Asiatischen Hornisse ist schwarz mit oranger Stirn, während der der europäischen Variante rötlich bis schwarz ist. Der Körper der asiatischen Variante ist ausschließlich schwarz, der der Europäischen Hornisse dagegen rotbraun.
Asiatische Hornisse: Riesige Nester in Deutschland entdeckt
Die Asiatische Hornisse ist zudem ein wenig kleiner als das europäische Gegenexemplar und wird maximal 2,5 Zentimeter groß, die Königin bis zu drei Zentimeter.
Dabei sind die Stiche beider Hornissenarten schmerzhaft, aber nicht bedrohlich. Für Allergiker ist die Asiatische Hornisse genauso gefährlich wie die europäische Variante, sie können Schwellungen und Rötungen an der Einstichstelle auslösen und im Ernstfall zu Atemnot führen. Der NABU weist allerdings darauf hin, dass Hornissen nie grundlos einen Menschen attackieren, sondern nur zur Verteidigung stechen.
Bekannt sind die Asiatischen Hornissen für ihre im Vergleich zu der europäischen Variante riesigen Nestern. Diese werden bis zu 75 Zentimeter hoch und 70 Zentimeter breit und sind damit deutlich größer als einheimische Hornissennester. Asiatische Hornissen leben in Stämmen von bis zu 2000 Tieren zusammen, bei Europäischen Hornissen sind es dagegen nur maximal 700.
Asiatische Hornisse in der Region um Köln entdeckt
Erstmals in Europa wurde eine Population der Asiatischen Hornisse 2004 im französischen Bordeaux entdeckt, vermutlich wurden die Tiere durch aus China importierte Ware eingeschleppt. Seitdem breitet sich die Asiatische Hornisse immer weiter in Richtung Norden aus, erste Sichtungen in Deutschland gab es in Baden-Württemberg, aber auch an der Grenze zu Belgien.
Nach Funden in Hamburg im Jahr 2019 und mehreren bestätigten Meldungen in Südhessen im gleichen Zeitraum wurden im Juli 2022 erstmals Tiere in Nordrhein-Westfalen entdeckt. Forscher gehen davon aus, dass die belgische Population sich in Richtung Osten vermehrt hat und so auch in der Region um Köln heimisch geworden ist.
Der NABU weist darauf hin, dass die Asiatische Hornisse im Gegensatz zur europäischen Variante nicht zu den bedrohten Arten zählt. Ob sie die Europäische Hornisse aus ihrem Lebensraum langfristig verdrängen könnte, ist unsicher. Vieles sei noch unklar, da die vorhandenen Daten nicht für eine langfristige Prognose ausreichen würden, so die Forscher. (shh)