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Neue Vorwürfe gegen TV-KochAlfons Schuhbeck erneut angeklagt

Lesezeit 2 Minuten
Alfons Schuhbeck bei einem öffentlichen Termin.

Alfons Schuhbeck bei einem öffentlichen Termin. (Archivbild)

Die Staatsanwaltschaft München I hat eine weitere Anklage gegen den bereits inhaftierten Fernsehkoch Alfons Schuhbeck erhoben.

Der bekannte Fernsehkoch Alfons Schuhbeck steht vor neuen juristischen Herausforderungen. Die Staatsanwaltschaft hat eine weitere Anklage gegen den 75-Jährigen erhoben, der bereits eine Haftstrafe von drei Jahren und zwei Monaten wegen Steuerhinterziehung verbüßt. Die neuen Vorwürfe lauten auf Insolvenzverschleppung, Betrug und Subventionsbetrug in zahlreichen Fällen.

„Mindestens ein Unternehmen musste daher selbst Insolvenzantrag stellen“, erklärte die Münchner Staatsanwaltschaft am Mittwoch (16. Oktober). Die Ermittlungen seien „sehr umfangreich und aufwändig“ gewesen. Laut Anklageschrift wird Schuhbeck auch das Vorenthalten und Veruntreuen von Arbeitsentgelt vorgeworfen – in mehr als 450 Fällen. Dabei soll es sich um Beitragsanteile an die gesetzlichen Krankenkassen gehandelt haben. Sozialversicherungsbeiträge in Höhe von 260.000 Euro soll er nicht abgeführt haben.

Alfons Schuhbeck: Neue Vorwürfe wurden bereits im Juni bekannt

Bereits im Juni wurden neue Vorwürfe bekannt. Die Staatsanwaltschaft München bestätigte Ermittlungen gegen elf Firmen Schuhbecks wegen Insolvenzverschleppung und Betrugs im Zusammenhang mit den Corona-Beihilfen. Im Zuge dieser Ermittlungen wurde bekannt, dass Schuhbeck aufgrund der neuen Vorwürfe auch offenbar gewährte Privilegien (Wochenendurlaube, Arbeitserlaubnis, private Arztbesuche) entzogen wurden.

Alfons Schuhbeck vor Gericht.

Alfons Schuhbeck vor Gericht. (Archivbild von 2022)

Schuhbeck verbüßte zunächst seine Haftstrafe in der Justizvollzugsanstalt Landsberg am Lech. Diese Anstalt ist bekannt für die Inhaftierung prominenter Persönlichkeiten, darunter der Fußballfunktionär Uli Hoeneß, der Journalist Michael Graeter oder der Neonazi Bela Wald Althans. Inzwischen wurde er in einer Außenstelle der JVA im Andechser Ortsteil Rothenfeld untergebracht.

Alfons Schuhbeck saß im Promi-Knast

Dass er dorthin verlegt wurde, ist die letzte offiziell bestätigte Nachricht über seine Situation nach Haftantritt. Die „Bild“ berichtete damals, Schuhbeck bekomme Freigang und dürfe die JVA zeitweise verlassen. Weder die JVA-Leitung noch Schuhbecks Anwalt wollten sich danach dazu äußern, wie der frühere Star-Koch dort lebt und wie seine Situation ist.

Alfons Schuhbeck wurde durch zahlreiche Kochsendungen im Fernsehen bekannt. Neben seiner langjährigen BR-Sendung „Schuhbecks“ (1993 bis 2022) war er Stammgast in Talkshows und häufig als Juror in der ZDF-Sendung „Küchenschlacht“ zu sehen. Außerdem trat er in Sendungen wie „Kerner kocht“ und „Lanz kocht“ auf.

In Fernsehserien war Schuhbeck in kleineren Rollen zu sehen, unter anderem in „München 7“ und „Der Kaiser von Schexing“. Im Oktober 2022 nahm der BR noch vor einer Verurteilung wegen Steuerhinterziehung alle Sendungen mit Schuhbeck aus dem Programm, darunter auch ein noch nicht ausgestrahltes Projekt. (jag/dpa/AFP)