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„Ein Schock für uns alle“Student verschwindet nach Party spurlos – Polizei sucht Fluss ab

Lesezeit 3 Minuten
Polizisten suchen mit einer Drohne unweit eines Campingplatzes nach dem Vermissten.

Polizisten suchen mit einer Drohne unweit eines Campingplatzes nach dem Vermissten.

Der 19-Jährige war nach einer Feier nicht mehr nach Hause gekommen. Die Polizei sucht weiter fieberhaft nach dem Teenager.

Im Fall des vermissten 19-jährigen Studenten Aurel S. aus Hamburg, der nach einer Party auf einem Campingplatz an der Ilmenau in Niedersachsen verschwand, hat die Polizei ihre Suchaktionen intensiviert. Der Teenager wurde Medienberichten zufolge zuletzt am Freitagabend (11. Oktober) gegen 23.00 Uhr gesehen. Nachdem er nicht an seinem Schlafplatz zurückgekehrt war, fanden die Mitfeiernden sein Mobiltelefon, jedoch keine Spur von ihm selbst.

Aurel S. wird seit Freitag vermisst – Polizei sucht weiter

Die Polizei begann noch in der Nacht mit der Suche und setzte diese mit über 100 Einsatzkräften fort, einschließlich Hubschrauber, Tauchern und Booten. Die Ermittler gehen derzeit von einem Unfall aus, da keine Anzeichen für ein Gewaltverbrechen vorliegen. Die Suche erstreckte sich über Flüsse und Uferbereiche, wobei auch Videoaufnahmen von Tankstellen in der Nähe des Campingplatzes ausgewertet wurden.

Trotz der umfangreichen Suchmaßnahmen und der Beteiligung von Feuerwehr, Rotes Kreuz und der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), musste die Suche am Sonntag vorläufig eingestellt werden, ohne dass neue Hinweise zum Verbleib von Aurel S. gefunden wurden. Am Dienstag suchten Taucher und ein Sonarboot an der Ilmenau nach dem Vermissten, der laut dem NDR stark angetrunken gewesen sein soll.

Polizei plant nicht mehr mit Großaufgebot – „rechnen mit dem Schlimmsten“

Polizisten suchen unweit eines Campingplatzes nach dem Vermissten.

Polizisten suchen unweit eines Campingplatzes nach dem Vermissten.

Auch am Mittwoch wird die Suche fortgesetzt, allerdings nicht mehr mit einem Großaufgebot. Am Mittwochabend sollen Stromschwimmer der DLRG „großflächig“ den Fluss absuchen, gab ein Polizeisprecher bekannt. Was menschenmöglich sei und die Polizei bei der Suche leisten könne, sei getan, sagte er.

Es werde nicht mehr primär nach einem Vermissten gesucht, „sondern nach einem Körper“. Die Ermittler gehen davon aus, dass es sich bei dem Verschwinden um einen tragischen Unglücksfall handelt: „Wir rechnen mit dem Schlimmsten“, zitiert das „Hamburger Abendblatt“ einen Ermittler.

Präsident der Technischen Universität Hamburg äußert sich bestürzt

Baden auf eigene Gefahr·steht auf einem Schild an der Ilmenau.

Baden auf eigene Gefahr·steht auf einem Schild an der Ilmenau.

Der Präsident der Technischen Universität Hamburg, an der Aurel S. im ersten Semester studiert, zeigte sich bestürzt über dessen Verschwinden. „Das Semester beginnt mit einem Schock für uns alle“, äußerte sich Andreas Timm-Giel gegenüber dem NDR. „Wir hoffen natürlich immer noch auf einen guten Ausgang.“ Das Präsidium, die Kommilitonen sowie die Fachschaft seien in Gedanken bei der Familie des Studenten, seinen Freunden und den Erstsemestern, die an der Feier teilnahmen. Die Teilnehmer werden seitens der TU Hamburg psychologisch betreut.

Aurel S. wird als sportlich, etwa 1,75 Meter groß, mit braunem, nach vorne gegeltem Haar beschrieben. Zum Zeitpunkt seines Verschwindens trug er eine Reißverschlussjacke mit der weißen Aufschrift „eightyfive“, blaue Jeans und weiße Nike AirForce. Die Polizei bittet die Öffentlichkeit um Mithilfe und nimmt Hinweise unter der Rufnummer (04131) 83 06-22 15 entgegen. (mit dpa)