Die Höhenberger haben kaum noch Abstiegssorgen und können sich mit der Kaderplanung für die kommende Saison beschäftigen.
Klassenerhalt so gut wie sicherViktoria Köln plant für die kommende Saison – Wie geht es mit Marseiler weiter?
Nach zuletzt sieben Punkten aus drei Partien blickt man beim FC Viktoria Köln recht gelassen den restlichen neun Saisonspielen entgegen. Und wagt allmählich schon einen flüchtigen Blick in Richtung Sommer, wie Sportvorstand Franz Wunderlich bemerkt: „Innerhalb der sportlichen Leitung haben wir natürlich durchaus Ideen, wie es künftig weitergehen soll“, verrät der 60-Jährige. „Sobald wir die 40-Punkte-Marke geknackt haben, werden wir auch konkreter in die Planungen für die Zukunft einsteigen.“
Luca Marseiler weckt viele Begehrlichkeiten
Dass der ein oder andere Kölner Fußballer, in erster Linie Top-Scorer Luca Marseiler, Begehrlichkeiten bei diversen Zweitligisten geweckt hat, ist kein Geheimnis. Ein Verbleib des mit zehn Toren und sieben Assists erfolgreichsten Viktoria-Spielers im Rechtsrheinischen erscheint nach Ansicht Wunderlichs beinahe ausgeschlossen: „Da sollten wir realistisch sein: Es wird sehr schwierig für uns, ihn zu halten, auch wenn wir Luca gerne behalten würden.“
Trotz des sich anbahnenden Abschieds des 27-jährigen Linksaußen sieht Kölns Sportvorstand die Mannschaft gut aufgestellt für die kommende Spielzeit und ein wahrscheinliches sechstes Jahr in der Dritten Liga: „Wir verfügen über ein gutes Gerüst, deshalb bin ich auch entspannt. Diejenigen, die einen Vertrag über die Saison hinaus haben, werden auch weiter Teil unseres Teams bleiben.“
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Weiter Rätselraten um David Philipp
David Philipp, dessen Kontrakt am 30. Juni endet, könnte ebenfalls ein wichtiger Bestandteil des von Wunderlich angeführten Gerüsts sein, jedoch plagen den 23-jährigen Offensiv-Allrounder aktuell schmerzhafte Probleme: Der gebürtige Hamburger kann seit sechs Wochen kaum laufen, suchte zuletzt Spezialisten auf, am Ende ohne Ertrag. Die Adduktoren zwicken weiterhin.
Viktorias Sportvorstand spricht dem gepeinigten Mittelfeldspieler Mut zu: „Natürlich sind wir bei ihm und unterstützen David, dass er schnell wieder gesund wird“, so Wunderlich. „Leider gibt es keine genaue Diagnose, deshalb ist die Situation natürlich brutal für ihn.“
Am Samstag tritt Viktoria Köln in Aue an
Ebenso wie die vier übrigen Rekonvaleszenten Bryan Henning, Donny Bogicevic, Niklas May und Christoph Greger wird Philipp für das Spiel am Samstag (14 Uhr, Erzgebirgsstadion) beim FC Erzgebirge Aue kein Bestandteil des Höhenberger Kaders sein.
Bereits am Freitagmittag, unmittelbar nach dem Training, begibt sich der Kölner Tross auf die über 500 Kilometer lange Reise ins Erzgebirge, und trifft dort erneut auf einen ehemaligen Viktoria-Trainer: Pavel Dotchev, der die Viktoria nach ihrem Drittliga-Aufstieg 2019 gut eineinhalb Jahre betreute, ist inzwischen erneut Coach in Aue.
Pavel Dotchev übte heftige Kritik an seiner Mannschaft
Nach der 0:2-Niederlage seines Teams am letzten Wochenende in Saarbrücken ließ Dotchev mächtig Dampf ab. „In der ersten Halbzeit haben wir wie ein Absteiger gespielt“, polterte der Coach. „Wir brauchen noch Punkte, um den Klassenerhalt zu sichern.“
Wobei der 58-Jährige durchaus auf hohem Niveau jammert: Seine Mannschaft bestreitet bislang eine ordentliche Saison, durfte zwischendurch gar vom Aufstieg träumen, musste sich nach zwei Pleiten am Stück aber von derlei Hoffnungen verabschieden.
Olaf Janßen warnt vor dem FC Erzgebirge Aue
Dennoch schätzt Viktorias Trainer Olaf Janßen die Sachsen leistungsstark ein: „Aue spielt sehr erwachsen, ist personell gut besetzt und ziemlich abgezockt. Abgesehen davon kommen sie noch über einen spielerischen Ansatz.“
Ähnlich wie sein Sportvorstand Wunderlich wähnt Janßen den FC Viktoria auf einem soliden sportlichen Weg angesichts von elf Zählern Vorsprung auf die Abstiegszone: „Es haben sich in den letzten Wochen viele Dinge in die richtige Richtung entwickelt“, sagt der 57-jährige Fußballlehrer.