Der Stürmer erzielte beim 2:0-Sieg gegen Erzgebirge Aue sein erstes Drittliga-Tor. Weitere sollen folgen.
Viktoria KölnMalek El Malas Kampfansage an seinen kleinen Bruder
Die Sprüche des kleinen Bruders würden vorerst aufhören, berichtete Malek El Mala am späten Samstagnachmittag mit einem breiten Grinsen. Der 19 Jahre alte Nachwuchsstürmer des FC Viktoria Köln hatte kurz zuvor das Tor zum 2:0 (1:0)-Endstand gegen Erzgebirge Aue erzielt – es war sein erster Drittliga-Treffer überhaupt. Said El Mala, der knapp 15 Monate jüngere Bruder, kommt bereits auf drei Tore. „Da hole ich ihn aber auch noch ein“, kündigte Malek El Mala an.
Auch Enrique Lofolomo erzielt sein erstes Tor für Viktoria Köln
Der 1,94 Meter große Stürmer, der bislang eher im Schatten seines jüngeren und kleineren Bruders stand, hatte sich in der 94. Minute gegen Aue mit einem feinen Solo und einem satten Rechtsschuss in den Fokus katapultiert. „Ein unglaubliches Gefühl“, sagte er, „aber ich habe gespürt, dass es heute klappen wird.“ Enrique Lofolomo, dem ebenfalls sein Premieren-Treffer für Viktoria gelungen war (43.), und Joker Malek El Mala sorgten für Viktorias dritten Heimsieg in Serie und einen perfekten Abschluss der anspruchsvollen englischen Woche. „Viele Dinge, die bei Aue nicht funktioniert haben, lagen daran, dass es meine Mannschaft einfach gut gemacht hat“, lobte Viktoria-Trainer Olaf Janßen. „Die Jungs haben den Matchplan eins zu eins perfekt umgesetzt. Man kann jetzt ganz klar sagen: Wir sind konkurrenzfähig in der Liga.“
Die 3057 Zuschauer im Höhenberger Sportpark sahen zunächst ein zähes Spiel, in dem sich keine der Mannschaften eine klare Torchance erarbeiten konnte. Als alles auf ein 0:0 zur Pause hindeutete, erkämpfte sich Viktoria-Innenverteidiger Lars Dietz einen Ball im Mittelfeld und spielte ihn rechts raus zu Semih Güler. Kölns Top-Joker, dem bei Startelf-Einsätzen noch das Glück im Abschluss fehlt, entschied sich gegen einen Schuss und legte den Ball quer zurück an die Kante des Fünfmeterraums. Dietz war durchgelaufen, stolperte aber am Spielgerät vorbei. Dafür stand Lofolomo goldrichtig und vollendete souverän. „Beim 1:0 gab es nur eine Chance: den Ball in die kurze Ecke zu hauen. Das ist gelungen“, resümierte der Mittelfeldspieler trocken.
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Nach der Pause wurden die sächsischen Gäste, trainiert von Ex-Viktoria-Coach Pavel Dotchev, aktiver – ohne zu klaren Abschlüssen zu kommen. Alle Flanken wurden von Kölns Keeper Dudu entschärft. Und die wenigen Höhenberger Defensiv-Wackler, darunter auch einige schlampige Ballverluste des Torhüters, blieben unbestraft. Sein Können zeigen musste Dudu lediglich in der 79. Minute, als Kilian Jakob einen Freistoß aus 20 Metern in Richtung des langen Ecks abfeuerte. Doch der Brasilianer war schnell unten und klärte den Ball.
In der Schlussphase warfen die Gäste alles nach vorne, blieben dabei aber ideenlos und eröffneten der Viktoria viele Konterchancen. Nachdem Tyger Lobinger eine gewaltige Chance vergab, machte Malek El Mala mit seinem sehenswerten Premierentor den Deckel drauf. „Seine enorme Schnelligkeit sieht man ihm zuerst gar nicht so an. Aber wenn er den Ball mal an seinem Gegner vorbeigelegt hat, ist er kaum noch zu verteidigen“, lobte Trainer Janßen. „Man muss sich es immer wieder vor Augen führen: Vor eineinhalb Jahren haben Said und Malek noch in Meerbusch gespielt. Es ist ein kleines Märchen.“
El-Mala-Brüder wechseln im Sommer 2025 zum 1. FC Köln
Voraussichtlich bis zum Sommer 2025 werden die Brüder noch bei Viktoria bleiben, ehe sie fest zum 1. FC Köln wechseln, der Zweitligist hatte sie bereits in diesem Sommer verpflichtet, aufgrund der Registrierungssperre aber zurück nach Höhenberg verliehen. „Unser Fokus liegt klar auf der Viktoria. Wir wollen noch so viel wie möglich lernen“, sagte Malek El Mala.
FC Viktoria Köln: Dudu – Sticker, Dietz, Greger, Handle – Lofolomo (79. Pytlik), Engelhardt (88. Fritz) – Vrenezi (69. May), S. El Mala (69. Henning) – Lobinger, Güler (69. M. El Mala). – Tore: 1:0 Lofolomo (43.), 2:0 M. El Mala (90.+4). – Zuschauer: 3057.