Zum dritten Mal in Folge gelingt den Höhenbergern in der Dritten Liga kein Erfolg. Dennoch lobt Trainer Olaf Janßen sein Team.
Nach 1:1 gegen BielefeldDavid Philipp entschuldigt sich bei seinen Teamkollegen von Viktoria Köln
Am Ende musste man beinahe schon Mitleid haben mit dem FC Viktoria, in erster Linie mit David Philipp, der sich noch im obligatorischen Mannschaftskreis für seinen Fauxpas aufrichtig entschuldigt hatte.
Es lief die 84. Minute im Drittliga-Spiel zwischen Köln und Arminia Bielefeld, als der Höhenberger Angreifer sich intuitiv zu einer falschen Entscheidung hinreißen ließ. Philipp hatte sich auf der rechten Außenbahn wunderbar durchgesetzt und nur noch den gegnerischen Torwart vor sich. Anstatt den Ball ins Tor zu befördern, schob der 23-jährige Hamburger die Kugel quer auf den mitgelaufenen André Becker, der im letzten Moment gestört wurde und das Spielgerät nicht mehr kontrollieren konnte.
Dass den Bielefeldern im Gegenzug noch der schmeichelhafte Ausgleich durch den eingewechselten Sarenren Bazee gelang, machte den Abend für David Philipp nicht besser. Trotz des späten Gegentreffers und des 1:1 (0:0) gegen den Zweitliga-Absteiger war Viktoria-Trainer Olaf Janßen mit dem Auftritt der Mannschaft vollkommen einverstanden, wie er unmittelbar nach dem Schlusspfiff bemerkte: „Wichtig ist, dass wir weiter auf unserem Weg bleiben, auch wenn das Ergebnis gerade ziemlich weh tut. Insgesamt haben wir ein überragendes Spiel abgeliefert.“
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Am ungewohnten Sonntagabend hatten die Höhenberger ihrem prominenten Gegner aus Ostwestfalen zunächst einen ziemlich ungemütlichen Ausflug ins Rheinland beschert. Zwar wurde die Arminia von mehr als 2500 Fans nach Köln begleitet; die lautstarke Unterstützung konnte das Team von Trainer Michel Kniat aber keinesfalls in einen Vorteil ummünzen. Die Kölner waren die deutlich engagiertere Mannschaft, spielten konzentriert von hinten raus und legten sich die Bielefelder sukzessive zurecht.
Viktoria-Spieler Donny Bogicevic trifft nur den Pfosten
Donny Bogicevic hätte die Führung zwingend erzielen müssen, köpfte den Ball nach einer präzisen Hereingabe des starken Luca Marseiler aber aus sechs Metern an den linken Pfosten (38.). „Den sollte man natürlich machen“, meinte Sportvorstand Franz Wunderlich in der Halbzeitpause. Auch nach dem Wechsel erarbeiteten sich die Gastgeber gegen den pomadigen Zweitliga-Absteiger rasch ein Übergewicht – das verdiente und erlösende 1:0 war dann ein wahres Gemälde:
Patrick Koronkiewicz erzielt ein Traumtor für die Höhenberger
Ein abgwehrter Ball sprang genau auf den linken Fuß des mitgelaufenen Patrick Koronkiewicz und von da aus geradewegs in das Bielefelder Tor. Der Volley-Schuss von Viktorias Dauerbrenner taugt vortrefflich für die Auswahl zum Tor des Monats (58.).
Anschließend versäumten es die Höhenberger, die Partie endgültig zu entscheiden. David Philipp verpasste in der Schlussphase den zweiten Treffer des Abends, die Bestrafung folgte prompt, Bazee gelang der späte Bielefelder Ausgleich (84.). Für Patrick Koronkiewicz fühlte sich die Punkteteilung am Ende beinahe wie eine Niederlage an: „Wir hätten den Sieg auf jeden Fall verdient gehabt, haben aber den Sack nicht zugemacht.“
FC Viktoria: Voll – Schultz, Fritz, Greger – Koronkiewicz, Russo, Henning, May – Bogicevic (46. Becker), Marseiler (70. Handle) - Philipp. – Zuschauer: 6043. - Tore: 1:0 Koronkiewicz (58.), 1:1 Sarenren Bazee (84.).