Ukraine-KriegVier Bieter im Rennen: Chelsea-Verkauf soll jetzt schnell gehen
Köln – Der Angriff Russlands auf die Ukraine trifft den Sport in der Krisenregion voll. Aber auch in weiten Teilen der Welt löst der Konflikt bei der Politik, Verbänden und Vereinen besorgte Reaktionen und Konsequenzen aus. Ein Überblick:
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+++ „Times“: Chelsea-Verkauf soll im April vollzogen werden +++
Der Verkauf des Champions-League-Siegers FC Chelsea soll laut einem Bericht der „Times“ im April über die Bühne gehen. Wie die britische Zeitung am Dienstag unter Berufung auf die US-Bank Raine meldete, soll der bevorzugte Bieter in der Woche ab dem 18. April vorgestellt werden.
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Vier Bieter waren demnach für den englischen Fußball-Club noch im Rennen. Sie müssen bis zum 11. April ihre endgültigen Gebote abgeben. Raine und die Chelsea-Verantwortlichen werden dann ihren bevorzugten Kandidaten auswählen. Das britische Finanzministerium entscheidet anschließend, ob eine Lizenz für den Verkauf erteilt wird.
Raine ist von Chelsea mit der Abwicklung des Verkaufs beauftragt worden. Der russische Clubinhaber Roman Abramowitsch, der den Premier-League-Club 2003 übernommen hatte, war wegen angeblicher Verbindungen zu Kreml-Chef Wladimir Putin von der britischen Regierung mit harten Sanktionen belegt worden. Die Entscheidung, Chelsea zu verkaufen, hatte der Milliardär kurz zuvor getroffen.
+++ Biathlon-Weltverband suspendiert Russland und Belarus +++
Der Biathlon-Weltverband IBU hat wegen der russischen Invasion in die Ukraine mit sofortiger Wirkung Russland und Belarus suspendiert. Die Entscheidung des Vorstandes sei einstimmig gefallen, teilte die IBU am Dienstag mit.
Beide Verbände hätten gegen die humanitären Verpflichtungen der Mitgliedsverbände gemäß der IBU-Satzung verstoßen. Diese Verstöße der Verbände „bringen die IBU und den Biathlonsport in Verruf, und ihre aktive Mitgliedschaft würde die Bemühungen der IBU und ihrer Mitglieder untergraben, ihre verfassungsmäßigen Grundsätze und Ziele glaubwürdig zu fördern“, hieß es in der Mitteilung weiter.
Die Suspendierung soll beim nächsten Ordentlichen Kongress vom 15. bis 19. September überprüft werden, wenn sie nicht vorher vom IBU-Exekutivrat aufgehoben werden sollte. Nach Beginn des Angriffskrieges am 24. Februar waren die Russen und Belarussen schon von den letzten drei Weltcups der Saison ausgeschlossen worden.
+++ Russland will Fußball-EM 2028 oder 2032 ausrichten +++
Ungeachtet seiner Isolation wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine will Russland die Fußball-Europameisterschaft 2028 oder 2032 ausrichten. Russland habe eine entsprechende Absichtserklärung abgegeben, sagte Verbandschef Alexander Djukow am Mittwoch der Agentur Tass zufolge.
Nun habe der Verband bis zum 12. April 2023 Zeit, die Bewerbung auszuarbeiten. Russland habe Erfahrung damit, große Turniere auszurichten, sagte Djukow. Das Land war Gastgeber der Weltmeisterschaft 2018, 2021 fanden mehrere Spiele der Europameisterschaft in der Großstadt St. Petersburg statt.
Russische Teams und Athleten wurden nach dem Angriff auf die Ukraine am 24. Februar von ihren Sportverbänden suspendiert. Die russische Fußball-Nationalmannschaft wurde von der Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2022 in Katar ausgeschlossen.
Zuvor hatten die Fußballverbände aus Großbritannien und Irland eine gemeinsame Bewerbung für die Ausrichtung der Europameisterschaft 2028 abgegeben. Die Europäische Fußball-Union UEFA will Anfang April die möglichen Kandidaten bekanntgeben. Das Turnier soll gemeinsam mit der Endrunde 2032 vergeben werden. Dafür ist Italien als Gastgeber im Gespräch.
+++Statt Playoff gegen die Ukraine: Schottland spielt gegen Polen und sammelt Geld +++
Anstelle des Playoff-Halbfinals gegen die Ukraine auf dem Weg zur Fußball-WM in Katar bestreitet Schottland am Donnerstag (20.45 Uhr MEZ) ein Freundschaftsspiel gegen Polen. Die Mannschaft um Stürmerstar Robert Lewandowski von Bayern München hatte sich nach dem Angriff auf die Ukraine wiederum geweigert, ihre angesetzte Playoff-Partie gegen Russland zu spielen.
Ein Teil der Einnahmen aus der Partie im Hampden Park soll nach Angaben des schottischen Verbandes der UNICEF-Hilfe für die Ukraine zugute kommen. „Wir haben bereits etwa 33.000 Tickets verkauft, darunter 4.500 an polnische Fans“, sagte Ian Maxwell, Geschäftsführer des schottischen Verbandes: „Je mehr Zuschauer kommen, desto mehr Geld können wir natürlich für UNICEF und für alle in der Ukraine sammeln“.
Das für Donnerstag geplante Spiel gegen die Ukraine wurde wegen des russischen Angriffs verschoben, es soll nun zwischen dem 2. bis 14. Juni nachgeholt werden.
Der Sieger des Halbfinales zwischen Schottland und der Ukraine soll gegen den Sieger der Partie Wales gegen Österreich um ein WM-Ticket spielen.
+++ DSV boykottiert nachträglich Weltcup-Auftakt im Synchronschwimmen +++
Der Deutsche Schwimm-Verband (DSV) hat wegen des weiterhin nicht erfolgten Ausschlusses russischer und belarussischer Sportler seine Teilnahme am Weltcup-Auftakt im Synchronschwimmen nachträglich zurückgezogen. Der DSV forderte laut einer Mitteilung den Weltverband FINA noch vor der Publikation der Ergebnisse am Wochenende auf, das deutsche Team Marlene Bojer und Michelle Zimmer aus der Wertung zu nehmen.
Der Wettbewerb fand aufgrund der Pandemie virtuell statt. Bojer und Zimmer hatten ihre Küren in der ersten Februar-Hälfte vorab in der Heimat aufgeführt, gefilmt und die Aufnahmen wie die anderen Duette eingeschickt. Wie der DSV mitteilte, seien die Aufnahmen Ende Februar bewertet, am Wochenende ausgestrahlt und die Ergebnisse offiziell publiziert worden. Noch davor habe man aufgrund der Teilnahme von Russland und Belarus den Weltverband aufgefordert, Deutschland aus der Wertung zu nehmen.
„Wir wissen, dass wir den dritten Platz belegt hätten, und verlieren einen großen Erfolg, aber wir stehen voll hinter der DSV-Position“, sagte Zimmer.Als einer von wenigen Weltverbänden gestattet die FINA Schwimmerinnen und Schwimmern aus Russland sowie Belarus unter neutraler Flagge Starts bei Wettbewerben. Der Europäische Schwimm-Verband (LEN) hat Sportler der beiden Länder dagegen ausgeschlossen.
Der DSV hat dem Weltverband bereits gedroht, seine Mannschaft auch von der WM in Budapest (18. Juni bis 3. Juli) zurückzuziehen.
+++ UEFA erlaubt im Europacup zwei nachträglich gewechselte Spieler +++
Die Europäische Fußball-Union (UEFA) hat den Beschluss des Weltverbands FIFA hinsichtlich nachträglich wechselnder Profis aus der Ukraine und Russland in die Praxis umgesetzt. In den Europacup-Wettbewerben dürfen zwei Spieler pro Klub nachgemeldet werden. Die Frist dafür läuft bis zum 1. April (Männer) beziehungsweise bis zum 7. April (Frauen). Diesen Beschluss fasste das UEFA-Exekutivkomitee.Die FIFA hatte zuletzt entschieden, Wechsel ausländischer Spieler und Trainer aus der Ukraine und Russland trotz des längst zurückliegenden Endes der Transferperiode (31. Januar) als Folge des russischen Angriffs auf die Ukraine zu erlauben. Seit vergangener Woche gilt das auch für Ukrainer, falls sie das Land verlassen können.
Trotz der Erlaubnis der FIFA hat sich der Deutsche Fußball-Bund (DFB) dagegen ausgesprochen, den nachträglich wechselnden Spielern die Spielgenehmigung für die laufende Saison zu erteilen. Lediglich die Teilnahme am Training und an Testspielen ist den Spielern gestattet.„Hauptgrund für die Entscheidung des DFB ist, die sportliche Integrität der Wettbewerbe und der verbleibenden Spieltage der Saison 2021/2022 in allen Spielklassen zu wahren“, ließ der Verband wissen.
+++ Jaroslawa Mahutschich: Gold für die „komplette ukrainische Nation“ +++
Jaroslawa Mahutschich riss die ukrainische Flagge hoch und stieß einen erlösenden Jubelschrei aus. Auf einen Schlag schien die überwältigende Last von ihren Schultern zu fallen, ein Strahlen breitete sich in ihrem Gesicht aus. Ihr sensationeller Sprung zu Gold bei der Hallen-WM in Belgrad bedeutete der 20-Jährigen so viel mehr als nur eine Medaille.„Ich habe nicht darüber nachgedacht, dass ich das für mich oder meine Medaille tue. Ich habe das für die komplette ukrainische Nation getan, um zu zeigen, dass wir die Stärksten in der Welt sind“, sagte Mahutschich nach ihrem emotionalen Hochsprung-Triumph, besiegelt durch die Weltjahresbestleistung von 2,02 m.
Hinter Mahutschich, die Olympia-Bronze in Tokio und WM-Silber in Doha gewonnen hatte, liegen „Stunden der totalen Panik“. Nach dem russischen Angriff auf ihr Heimatland musste sie in einem Keller ausharren, war anschließend drei Tage im Auto unterwegs, um nach Belgrad zu gelangen.Dort trotzte sie am Samstag allen Widerständen. Kaum geregeltes Training, die Gedanken bei den Menschen in der Ukraine und der Druck, alles für ihr Land geben zu wollen. Sie habe vor, „mehr zu tun“, als nur zu gewinnen, hatte Mahutschich im Vorfeld angekündigt.
+++ Radprofi Morton sammelt über 200 000 Dollar für Kriegsopfer +++
Mit seiner Nonstop-Fahrt über 1000 Kilometer hat Radprofi Lachlan Morton sein Spendenziel für ukrainische Kriegsopfer vierfach übertroffen. Das Spendenkonto des Australiers stand am Montagnachmittag bei 211 000 Dollar und damit weit über dem selbst gesetzten Ziel von 50 000 Dollar. Seine Teamsponsoren unterstützten den Trip des Rad-Abenteurers mit zusätzlichen 100 000 Dollar. Morton war am Samstagmorgen 5.00 Uhr in München gestartet und erreichte in der Nacht zum Montag nach etwa 42 Stunden und 1063 Kilometern den polnisch-ukrainischen Grenzübergang Korczowa-Krakowez.
Zum Zeitpunkt des Kriegsbeginns hatte sich der 30-Jährige mit seinem ukrainischen Teamkollegen Mark Padun auf ein Rennen vorbereitet. Es ist nicht die erste Spenden-Tour des Radsport-Enthusiasten. Im vergangenen Sommer fuhr er allein und ohne Hilfe die Tour de France sowie sämtliche Transfers zwischen den Etappen. Dabei war Morton mehrere Tage schneller als das Feld und sammelte über 500 000 Dollar an Spenden für eine Hilfsorganisation, die Fahrräder für Kinder spendet.
+++ Sportrichter bestätigen Russlands Ausschluss von WM-Playoffs +++
Russlands Fußball-Nationalteam bleibt von den Playoffs für die WM in Katar ausgeschlossen. Der Internationale Sportgerichtshof Cas lehnte am Freitag den Einspruch der Russen gegen die Entscheidung des Weltverbands FIFA ab, das Team wegen des Krieges in der Ukraine nicht zu den Qualifikationsspielen zuzulassen. Am 24. März sollte Russland gegen Polen im Playoff zur WM in Katar spielen.
Nach dem Willen der FIFA zieht die polnische Auswahl stattdessen ohne Spiel in die zweite Playoff-Phase ein. Dort trifft das Team um Bayern-Stürmer Robert Lewandowski am 29. März auf den Sieger der Partie zwischen Schweden und Tschechien und spielt um das WM-Ticket.Bereits am Dienstag hatten die Cas-Richter entschieden, dass russische Teams auch weiterhin nicht an den europäischen Wettbewerben teilnehmen dürfen. Der russische Verband (RFU) hatte beim Cas in Lausanne Einspruch gegen die Entscheidungen der FIFA und der Europäischen Fußball-Union UEFA eingelegt. Die Verbände hatten beschlossen, Russland wegen der Invasion in die Ukraine aus allen Wettbewerben zu verbannen.
+++ Wegen Familie in der Ukraine: Russlands Kapitän Dsjuba verzichtet auf Länderspiele +++
Der Angriffskrieg gegen die Ukraine nimmt Einfluss auf die personelle Situation in der russischen Fußball-Nationalmannschaft: Kapitän Artjom Dsjuba (33) wird nicht an der bevorstehenden Länderspielreise teilnehmen, wie Nationaltrainer Waleri Karpin am Dienstag bekannt gab.Der Profi des russischen Topklubs Zenit St. Petersburg habe „wegen der schwierigen Situation in der Ukraine, wo viele seiner Familienmitglieder leben, darum gebeten, nicht nominiert zu werden“, so Karpin. Außerdem sagte der 53-Jährige, er würde keine Spieler europäischer Klubs nominieren.
Dsjuba hatte bereits öffentlich zu den Kriegshandlungen Stellung bezogen. Anfang März folgte er einem Aufruf des Ex-Dortmunders und Ukrainers Andrej Jarmolenko und nannte den Krieg eine „schreckliche Sache“, prangerte aber auch eine vermeintliche „Doppelmoral“ bei der Verhängung der Sanktionen an.
In Folge des Angriffskriegs wurde die russische Nationalmannschaft bereits von der Weltmeisterschaft in Katar (21. November bis 18. Dezember) ausgeschlossen, auch die Gegner für die kommenden Länderspiele stehen noch nicht fest.
+++ Tennis-Weltverband bestätigt Ausschluss von Russland und Belarus +++
Der Tennis-Weltverband ITF hat den Ausschluss der Teams von Russland und Belarus aus den Mannschaftswettbewerben wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine bestätigt. Im Billie Jean King Cup der Damen nimmt Australien den Platz von Titelverteidiger Russland in den Finals ein. Belgien, das in der Qualifikation am 15./16. April gegen Belarus hätte antreten müssen, erhält nun ein Freilos und ist damit ebenfalls für die Finals qualifiziert. Deutschland muss in der Qualifikation in Kasachstan antreten.
Im Davis Cup der Herren rückt Serbien für Titelverteidiger Russland in die Endrunde nach. Wer die dadurch frei werdende Wildcard Serbiens erhält, will die ITF zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden.
Deutschland hatte sich mit einem 3:1-Sieg in Brasilien für die Gruppenphase qualifiziert. Diese findet an vier noch zu bestimmenden Orten statt. Der Deutsche Tennis Bund hat sich mit Hamburg um die Ausrichtung einer Gruppe beworben. Wo die Endrunde stattfindet, steht ebenfalls noch nicht fest.
+++ DFB entzieht Altkanzler Schröder die Ehrenmitgliedschaft +++
Der Deutsche Fußball-Bund hat dem früheren Bundeskanzler Gerhard Schröder die Ehrenmitgliedschaft entzogen. Die Entscheidung traf der DFB-Bundestag am Freitag in Bonn ohne Gegenstimme. Schröder (77) steht seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine stark unter Druck - der Altkanzler hat das Vorgehen von Russlands Präsidenten Wladimir Putin bislang nicht verurteilt und hält weiterhin an seinen Posten in russischen Staatsunternehmen fest. Zuletzt war bekannt geworden, dass Schröder für Gespräche mit Putin über den Krieg nach Moskau gereist ist.
Schröder ist seit langem mit Putin befreundet. Der Altkanzler ist für die Erdgas-Pipeline-Unternehmen Nord Stream 1 und 2 als Lobbyist tätig sowie Aufsichtsratschef beim russischen Ölkonzern Rosneft. Die SPD-Spitze hat Schröder bereits ultimativ aufgefordert, seine Mandate niederzulegen. Man erwarte eine „zeitnahe“ Antwort, hatte Parteichef Lars Klingbeil vor einer Woche gesagt. Bisher ist eine solche Antwort Schröders aber nicht bekannt. Ein SPD-Ortsverein hat bereits den Parteiausschluss Schröders beantragt.
+++ Magnussen ersetzt Masepin +++
Der Däne Kevin Magnussen (29) gibt sein Comeback beim Haas-Rennstall und ersetzt damit den geschassten Russen Nikita Masepin. Das teilte das US-Team am Mittwochabend kurz vor dem Beginn der zweiten Testfahrten in Bahrain mit. Magnussen hat demnach einen mehrjährigen Vertrag unterschrieben und wird bereits bei den Tests zum Einsatz kommen, die von Donnerstag bis Samstag stattfinden. Neben Schumacher gehört dort auch Ersatzfahrer Pietro Fittipaldi weiterhin zum Haas-Aufgebot. Bereits am 20. März beginnt ebenfalls in Bahrain die neue Saison.
Der Platz neben Schumacher war durch den Rauswurf Masepins freigeworden. Haas hatte sich am vergangenen Wochenende wegen des russischen Einmarsches in der Ukraine von dem 23-Jährigen getrennt, auch das Bergbauunternehmen Uralkali unter der Führung von Masepins Vater ist nicht mehr Hauptsponsor des Teams.
+++ Wladimir Klitschko ruft zu weiterer Isolation Russlands im Sport auf +++
Die ukrainische Boxlegende Wladimir Klitschko hat zu einer noch stärkeren Isolation Russlands bei internationalen Sportwettbewerben aufgerufen. „Ich habe nichts persönlich gegen die Athleten, aber ich habe sehr viel gegen die Aggression des russischen Präsidenten Putin und seine Kriegsmaschine“, sagte der 45-Jährige im Interview mit der britischen Zeitung „Mirror“ (Mittwoch).
Russland von allen Wettbewerben auszuschließen, sei kein Akt der Aggression. Russische Athleten würden ihre Regierung dann fragen, weshalb niemand mehr gegen sie antreten wolle. Sanktionen auf verschiedensten Ebenen, auch im Sport, seien sehr wichtig. „Wir müssen diesen Krieg stoppen, im Namen des Friedens“, sagte der Ex-Profi.Wladimir Klitschko und sein Bruder Witali, der Bürgermeister von Kiew ist, sind in der Ukraine geblieben, um ihr Land gegen den russischen Angriff zu verteidigen. Der Box-Profi beschrieb die Situation im Interview als „größten Kampf seines Lebens.“
Die FIFA und die Europäische Fußball-Union haben bereits zuvor alle russischen Mannschaften von internationalen Wettbewerben ausgeschlossen. Auch andere Verbände schlossen die Russen aus, darunter sind Sportarten wie Biathlon, Eishockey, Basketball, Volleyball und Handball. Das Internationale Olympische Komitee empfahl den Ausschluss von russischen und belarussischen Athleten und Offiziellen.
+++ Premier League stoppt Ausstrahlung von Fußballspielen in Russland +++
Die Fußballspiele der englischen Premier League werden in Zukunft nicht mehr in Russland gezeigt. Die englische Spitzenliga reagiert damit auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine. „Die Liga verurteilt die russische Invasion in der Ukraine“, hieß es in einer Mitteilung am Dienstag.
„Wir fordern Frieden, und unsere Gedanken sind bei allen Betroffenen.“Der Vertrag mit dem russischen Rechteinhaber wurde gekündigt. Der Ausstrahlungsstopp gilt ab sofort. Vier für Donnerstag angesetzt Spiele, darunter die Partie des FC Chelsea bei Norwich City, sind im russischen Fernsehen nicht mehr zu sehen. Die Premier League kündigte außerdem an, eine Million Pfund (ca. 1,2 Millionen Euro) an die Menschen in der Ukraine zu spenden.
+++ Angebliche Cyber-Unterstützung für Russland: Lewandowski beendet Zusammenarbeit mit Huawei +++
Weltfußballer Robert Lewandowski von Bayern München hat die Zusammenarbeit mit seinem Sponsor Huawei beendet. Der chinesische Technikkonzern soll Russland dabei geholfen haben, sein Netzwerk nach der Invasion in die Ukraine gegen Cyberattacken zu sichern. „Wir haben heute die Entscheidung getroffen, die Marketingkooperation zwischen Robert Lewandowski und der Marke Huawei zu beenden“, teilte Lewandowskis Berater Tomasz Zawislak der Nachrichtenagentur AFP am Montag mit.
Die „Durchführung sämtlicher Werbedienstleistungen unsererseits“ werde ausgesetzt, sagte Zawislak, den offiziellen Grund für den Schritt nannte er nicht. Polnischen Medienberichten zufolge steht die Entscheidung im direkten Zusammenhang mit einem Bericht der britischen Tageszeitung Daily Mail: Demnach soll Huawei Russland dabei geholfen haben, die Angriffe pro-ukrainischer Hacker abzuwehren.
Der Konzern bestätigte das Ende der Partnerschaft mit Lewandowski gegenüber AFP. Zudem wies die polnische Zweigstelle von Huawei den Bericht als „Fake News“ zurück.
Der polnische Nationalspieler hatte bereits im Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt Ende Februar ein Zeichen gegen den russischen Angriffskrieg gesetzt, indem er eine Kapitänsbinde in den ukrainischen Landesfarben trug. „Wir dürfen nicht akzeptieren, was dort passiert und müssen die Ukraine unterstützen“, sagte er damals.
+++ Schewtschenko unter Tränen im TV: „Italiener, öffnet euer Herz“ +++
Unter Tränen hat die ukrainische Fußball-Legende Andrej Schewtschenko im italienischen Fernsehen um Hilfe für ukrainische Flüchtlinge gebeten. „Als ich nach Italien kam, hat mir Italien das Herz geöffnet“, sagte der frühere Stürmer-Star des AC Mailand am Sonntagabend in einer Talkshow des Senders Rai. „Ich bitte euch, Italiener, öffnet euer Herz für meine Leute, helft den Frauen, Kindern und Alten, die jetzt so sehr eure Hilfe brauchen.“Der 45-Jährige war aus seinem Wohnort in London zugeschaltet und erzählte, dass seine Mutter, Schwester und Verwandte immer noch in der Ukraine seien. Sie berichteten von den Bombenangriffen. „Ich mache mir sehr große Sorgen“, sagte der bis Januar beim italienischen Erstligisten CFC Genua als Trainer tätige Ukrainer.
Schewtschenko forderte, die Parteien an einen Tisch zu bringen, um die Waffen zum Schweigen zu bringen und eine Lösung zu finden, den Krieg zu stoppen. Manchmal denke er, dass das alles ein schlechter Traum sei, erzählte der Ex-Nationalspieler weiter. „Aber dann begreife ich, nein, das ist die Realität.“
Schewtschenko steht nach eigenen Angaben mit dem Büro des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und der Box-Legende Wladimir Klitschko in Kontakt. „Wir verteidigen unsere Rechte, unser Land, unsere Freiheit. Das war eine Entscheidung des ukrainischen Volkes. Wir wollen Teil Europas werden“, sagte Schewtschenko weiter.
+++ Haas prüft „mehrere Kandidaten“ als Schumacher-Teamkollege +++
Das Formel-1-Team Haas sucht nach dem Rauswurf des Russen Nikita Masepin einen möglichst erfahrenen neuen Teamkollegen für Mick Schumacher. Der brasilianische Ersatzfahrer Pietro Fittipaldi (25) werde zwar bei den letzten Tests in Bahrain in dieser Woche im Cockpit sitzen, der Rennstall prüft nach Angaben von Besitzer Gene Haas aber „mehrere Kandidaten“ für den Stammplatz. „Wir hätten gern jemanden mit etwas mehr echter Erfahrung. Wir müssen sehen, wer verfügbar ist“, sagte Haas der Nachrichtenagentur AP.
Das Team hatte am Samstag die Trennung vom 23 Jahre alten Masepin und vom russischen Titelsponsor Uralkali verkündet. Bei der Firma ist Masepins Vater Dmitri Miteigentümer. „Es gab eine Menge heftige Kritik wegen der Ukraine-Invasion, das wurde zu viel. Wir können uns nicht mit all dem beschäftigen, unsere anderen Sponsoren können das auch nicht“, sagte Team-Eigentümer Haas.
US-Unternehmer versicherte, das Team werde durch die Trennung vom russischen Sponsor nicht in Not geraten. „Uns geht es gut. Natürlich hätten wir gern mehr Geld, aber wir sind in Ordnung“, sagte Haas. Seine Firma sei immer der Hauptsponsor gewesen. „Ich weiß nicht, warum die Leute gesagt haben, es sei ein russisches Team geworden“, sagte der 69-Jährige. Nach dem Einstieg von Uralkali fuhr Haas zuletzt mit Autos in den russischen Nationalfarben.
Michael Schumachers Sohn Mick geht in seine zweite Formel-1-Saison bei dem Rennstall. Im Vorjahr war das Team abgehängt, für den 22-Jährigen sollte es ein Lehrjahr sein. In der neuen Saison mit stark verändertem Regelwerk hofft Schumacher auf regelmäßige Platzierungen in den Punkterängen.
+++ Nicht bereit für Fußball: Ukrainer Jarmolenko fehlt West Ham in Liverpool +++
Der ukrainische Fußballstar Andrej Jarmolenko wird seinem Klub West Ham United aufgrund des Krieges in seiner Heimat im Gastspiel beim FC Liverpool am Samstag nicht zur Verfügung stehen. „Er hat trainiert, aber er wird nicht mit uns nach Liverpool reisen. Ich glaube nicht, dass er bereit ist und wir wollen ihm jede Gelegenheit geben, alles für seine Familie und sein Land zu tun“, sagte Teammanager David Moyes.
Der ehemalige Dortmunder hatte nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine die russische Nationalmannschaft mit eindringlichen Worten zum Handeln aufgefordert. „Ich habe eine Frage an die russischen Nationalspieler: Jungs, warum sitzt ihr wie die Blöden da und sagt nichts?“, fragte der 32-Jährige: „In meinem Land töten sie Menschen, Frauen, Mütter, unsere Kinder. Aber ihr sagt nichts, ihr kommentiert nichts.“ Moyes sorgt sich um Jarmolenko. „Wir können ihm nur unsere volle Unterstützung geben. Wir fragen ständig, ob wir etwas tun können“, sagte der Coach.
+++ Ukraine-Krieg: Schach-Bundesliga vor historischer Regeländerung +++
Mit Rücksicht auf ihre vom Krieg betroffenen ukrainischen Spieler hat die Schach-Bundesliga eine Siegregelung geändert. Ursache dafür ist, dass Bundesligist Werder Bremen als Zeichen der Solidarität die Bretter seiner zwei ukrainischen Spieler freilassen wird. Auch Bremens Gegner am Wochenende, Meister OSG Baden-Baden und Vizemeister Schachfreunde Deizisau, schlossen sich dem an. Das könnte nach dem herkömmlichen Regelwerk jedoch dazu führen, dass beide Teams am Ende als Verlierer gewertet werden. Die nun vorübergehend geltende „Gewinnpartienwertung“ soll dieses Szenario verhindern, wie die Liga am Freitag mitteilte.
Zukünftig könnten ukrainische Spieler per elektronischem Schachbrett aus ihrer Heimat zugeschaltet werden. „Das ist eigentlich nicht in der Bundesliga vorgesehen“, sagte ein Liga-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. Die wegen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine festsitzenden Bundesligaprofis könnten nun einen kurzfristigen Wandel bewirken.
„Das werden wir dieses Wochenende noch nicht sehen, aber ich will nicht ausschließen, dass das am dritten oder vierten Spieltag zum ersten Mal in der Bundesliga auftaucht“, sagte der Liga-Sprecher. Ein aus der Ferne elektronisch zugeschalteter Spieler wäre in der Schach-Bundesliga ein Novum.
Für die anstehenden Spiele empfiehlt der Liga-Vorstand seinen Vereinen, „bis auf weiteres“ keine Spielerinnen und Spieler einzusetzen, die russischer oder belarussischer Nationalität sind und den gegen die Ukraine geführten Angriffskrieg nicht aktiv ablehnen“.
+++ Bericht: Russe Masepin verliert Formel-1-Fahrersitz bei Haas +++
Mick Schumachers russischer Formel-1-Teamkollege Nikita Masepin muss den US-Rennstall Haas offenbar verlassen. Der Fernsehsender Sky berichtete am Donnerstag über die angeblich feststehende Trennung der Amerikaner von dem 23-Jährigen. Eine Bestätigung für den Vorgang gibt es bislang noch nicht. Laut Sky soll der amerikanisch-brasilianische Ersatzfahrer Pietro Fittipaldi das Cockpit von Masepin übernehmen und bereits bei den anstehenden Testfahrten vom 10. bis 12. März in Bahrain am Steuer sitzen.
Haas-Teamchef Günther Steiner hatte in der vergangenen Woche die weitere Zukunft von Masepin als Fahrer und vom russischen Bergbauunternehmen Uralkali als Geldgeber offengelassen. Nikita Masepins Vater Dmitri Masepin ist Mehrheitseigentümer von Uralkali. Laut Sky werde nun auch eine Trennung vom Hauptsponsor immer wahrscheinlicher. Am dritten und letzten Tag der Testfahrten auf dem Grand-Prix-Kurs in Barcelona war das Team zuletzt mit einem ganz in weiß lackierten Wagen angetreten und verzichtete bereits auf die Werbung durch den Sponsor in den russischen Nationalfarben.
Der Motorsport-Weltrat hatte nach einer außerordentlichen Sitzung am Dienstag vor dem Hintergrund der russischen Invasion in die Ukraine entschieden, dass Masepin weiter in der Königsklasse des Motorsports fahren könnte. Der Moskauer dürfte allerdings „bis auf Weiteres“ nur noch als neutraler Athlet starten.
+++ „Absolut gegen den Krieg“: Russischer Radprofi Siwakow wird Franzose +++
Der russische Radprofi Pawel Siwakow fährt künftig unter französischer Flagge. Der Weltverband UCI habe dem Nationalitätenwechsel zugestimmt, verkündete Siwakows britischer Rennstall Ineos Grenadiers am Freitag, beide nationalen Verbände seien informiert.„Ich wurde in Italien geboren und bin nach Frankreich gekommen, als ich ein Jahr alt war“, sagte Siwakow, einer von nur zwei russischen Profis auf der WorldTour. „In Frankreich bin ich groß geworden, dort habe ich die Liebe zum Radfahren entdeckt. Es fühlt sich wie meine Heimat an.“
Er sei „absolut gegen den Krieg und in Gedanken beim ukrainischen Volk“.Siwakow hat 2019 die Polen-Rundfahrt gewonnen, im selben Jahr war er Neunter der Gesamtwertung beim Giro d'Italia. 2020 fuhr er seine erste Tour de France.
+++ Beucher: Respekt für nachträglichen Paralympics-Ausschluss Russlands +++
Präsident Friedhelm Julius Beucher vom Deutschen Behindertensportverband sieht in dem Ausschluss von Russland und Belarus von den Paralympics in Peking vor allem ein Zeichen, hat aber auch das Verhalten einzelner Sportler kritisiert. „Natürlich werden da auch Sportlerinnen und Sportler dabei sein, die nichts für den Krieg können oder auch den Krieg ablehnen“, sagte Beucher im Interview des Bayerischen Rundfunks: „Aber leider haben wir auch sehr viele umgekehrte Beispiele, wo es Posts [...] gibt, auch aus dem Parasport, die glühend Putin gratuliert haben.“
Ganz allgemein gehe es aber „nicht um den Ausschluss, sondern um ein Zeichen zu setzen, dass dieser schlimme Krieg beendet wird“, führte der frühere Vorsitzende des Sportausschusses im Bundestag weiter aus.Präsident Friedhelm Julius Beucher vom Deutschen Behindertensportverband sieht in dem Ausschluss von Russland und Belarus von den Paralympics in Peking vor allem ein Zeichen, hat aber auch das Verhalten einzelner Sportler kritisiert. „Natürlich werden da auch Sportlerinnen und Sportler dabei sein, die nichts für den Krieg können oder auch den Krieg ablehnen“, sagte Beucher im Interview des Bayerischen Rundfunks: „Aber leider haben wir auch sehr viele umgekehrte Beispiele, wo es Posts [...] gibt, auch aus dem Parasport, die glühend Putin gratuliert haben.“
Ganz allgemein gehe es aber „nicht um den Ausschluss, sondern um ein Zeichen zu setzen, dass dieser schlimme Krieg beendet wird“, führte der frühere Vorsitzende des Sportausschusses im Bundestag weiter aus.
+++ Russischer Fußballverband legt Berufung ein +++
Wegen des Ausschlusses aller Mann en Wettbewerben legt der russische Fußballverband beim Sportgerichtshof (CAS) Berufung ein. Der Weltverband FIFA und die Europäische Fußball-Union UEFA hätten keine legale Grundlage für ihre Entscheidung gehabt, begründete der Verband am Donnerstag den Schritt.
Ziel seien die Wiedereingliederung aller Herren- und Frauenteams in die Turniere - unter anderem die Qualifikation zur Weltmeisterschaft in Katar - sowie Schadenersatz, teilte der Verband mit. Er mahnte eine rasche Entscheidung an, rechtzeitig vor den nächsten geplanten Partien.
FIFA und UEFA hatten Russland wegen des Angriffskrieges gegen die Ukraine mit sofortiger Wirkung aus allen Wettbewerben ausgeschlossen. Das betrifft unter anderem das Europa-League-Spiel von Spartak Moskau gegen Bundesligist RB Leipzig als auch die Teilnahme der russischen Nationalmannschaft an den Playoffs zur Weltmeisterschaft.Der Verband betonte, der Schritt verletze seine Mitgliedsrechte in FIFA und UEFA. Zudem hätten die Verbände die russische Seite nicht angehört und auch keine andere Möglichkeit geprüft. Wann der Einspruch eingereicht wird, wurde zunächst nicht mitgeteilt.
+++ UEFA bestraft Belarus: Keine Heimspiele, keine Zuschauer +++
Fußballteams aus Belarus müssen ihre Heimspiele vorerst außerhalb des Landes und dazu ohne Zuschauer austragen. Das gab die Europäische Fußball-Union (UEFA) am Donnerstag nach einem Treffen ihres Exekutivkomitees bekannt. Die Entscheidung betrifft Nationalmannschaften und Klubs.
Das UEFA-Exekutivkomitee werde „bei Bedarf regelmäßig weitere außerordentliche Sitzungen einberufen“, hieß es in der Mitteilung. Es werde dann darum gehen, „die sich entwickelnde Rechts- und Sachlage neu zu bewerten und gegebenenfalls weitere Entscheidungen zu treffen“.
+++ DFL spendet eine Million Euro zur humanitären Unterstützung +++
Die DFL Deutsche Fußball Liga (DFL) spendet angesichts des Kriegs in der Ukraine eine Million Euro zur humanitären Unterstützung, das teilte das Unternehmen am Freitag mit. Die Summe werde anerkannten Hilfsorganisationen, die sich infolge des russischen Angriffs zugunsten der ukrainischen Bevölkerung engagieren, zur Verfügung gestellt, hieß es in der Mitteilung. In die Spende sollen sämtliche Einnahmen einfließen, „die in der laufenden Saison noch durch den Vertrag mit dem russischen Medien-Unternehmen Match TV vorgesehen sind – und von dem die DFL in der aktuellen Situation nicht profitieren möchte“. Für den Fall, dass keine weiteren Zahlungen aus Russland mehr eingingen, werde die Spendensumme komplett von der DFL getragen, hieß es im Statement weiter. Zudem verwendet die DFL auf den Kanälen der Bundesliga (Webseite und soziale Netzwerke) seit 12 Uhr am Freitag Logos mit ukrainischen Farben, um ihre Unterstützung zu unterstreichen.
Auf eine außerordentliche Kündigung des Vertrags mit dem russischen Medien-Unternehmen Match TV verzichte die DFL unterdessen vorerst, „damit die Antikriegs-Aufrufe und Friedensappelle aus den deutschen Stadien auch weiter die russische Bevölkerung erreichen.“ Voraussetzung dafür sei allerdings, dass Match TV am kommenden Bundesliga-Spieltag das von der DFL zur Verfügung gestellte Basissignal unverändert sende, „inklusive Ukraine-bezogener Botschaften von Liga, Spielern, Clubs und Fans." Man werde die Ausstrahlung diesbezüglich sorgfältig überprüfen, kündigte die DFL an. „Sollte das TV-Basissignal wiederholt zensiert werden, würde dies eine außerordentliche Kündigung der DFL zur Folge haben.“
+++ Kapitän russischer Fußball-Nationalmannschaft kontert Jarmolenko-Kritik: „Doppelmoral"+++
Der ukrainische und frühere BVB-Profi Andriy Jarmolenko hat russische Fußballspieler mit emotionalen Worten via Instagram dazu aufgerufen sich gegen den Krieg auszusprechen. Der Star von West Ham United sagte in einem Video: „Ihr habt Einfluss auf die Leute, zeigt es ihnen, ich flehe euch an."
Der Kapitän der russischen Fußball-Nationalmannschaft Artem Dzyuba konterte die Nachricht Jarmolenkos nun auf Instagram. Der Profi von Zenit St. Petersburg nannte den Krieg eine „schlimme Sache", sprach aber auch von einer „Doppelmoral" bei der Verhängung von Sanktionen.
"Ich bin gegen jeden Krieg. Aber ich bin auch gegen menschliche Aggression und Hass, die jeden Tag ein verheerendes Ausmaß annehmen. Warum rufen immer alle, dass Sport und Politik nicht vermischt werden dürfen - aber sobald es um Russland geht, vergessen sie dieses Prinzip völlig?", teilte der 33-Jährige auf Instagram und ergänzte: „Ich bin stolz, Russe zu sein. Und ich verstehe nicht, warum Sportler jetzt leiden müssen."
+++ Russische und belarussische Athleten nicht bei Paralympics +++
Russland und Belarus dürfen wegen des Ukraine-Krieges nun doch nicht an den am Freitag beginnenden Winter-Paralympics in Peking teilnehmen. Das gab das Internationale Paralympische Komitee (IPC) am Donnerstag bekannt und revidierte damit seine Entscheidung vom Vortag.
+++ Jarmolenko fordert russische Fußballer zum Handeln auf +++
Der ukrainische Fußballstar Andrej Jarmolenko (32) hat die russische Nationalmannschaft mit eindringlichen Worten zum Handeln aufgefordert. Der Offensivspieler von West Ham United kritisierte das Schweigen der russischen Profis zum Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine in einem Video auf Instagram.
„Ich habe eine Frage an die russischen Nationalspieler: Jungs, warum sitzt ihr wie die Blöden da und sagt nichts?“, fragte der frühere Profi von Borussia Dortmund, der als Sohn ukrainischer Eltern im russischen St. Petersburg geboren wurde: „In meinem Land töten sie Menschen, Frauen, Mütter, unsere Kinder. Aber ihr sagt nichts, ihr kommentiert nichts.“Er kenne viele Spieler aus Russlands Nationalmannschaft. „Ihr habt mir alle gesagt, dass es nicht so sein sollte, dass euer Präsident sich nicht korrekt verhält“, sagte Jarmolenko weiter: „Also Jungs, ihr habt Einfluss auf die Leute, zeigt es ihnen, ich flehe euch an. Es ist an der Zeit, eure Ellenbogen zu zeigen - im wahren Leben.“
Am Dienstag hatte sich eine Gruppe um Jarmolenko und Oleksandr Sintschenko von Manchester City in einer Videobotschaft bereits für ein Ende des Krieges ausgesprochen. Neben den beiden Premier-League-Stars kamen auch weitere ukrainische Spieler in dem rund zweiminütigen Video zu Wort. Darin riefen sie dazu auf, „die Wahrheit über den Krieg in der Ukraine mit allen möglichen Mitteln zu zeigen“ und sich „der russischen Propaganda zu widersetzen“.
+++ BVB entzieht Gerhard Schröder Ehrenmitgliedschaft +++
Borussia Dortmund hat Altkanzler Gerhard Schröder die Ehrenmitgliedschaft entzogen. „Über einen entsprechenden und einstimmig getroffenen Präsidiumsbeschluss unterrichtete Vereinspräsident Dr. Reinhard Rauball den Bundeskanzler a.D. am Vormittag in einem persönlichen Gespräch“, teilte der BVB am Mittwoch mit.
Die Borussia hatte bereits am Montag betont: Die Übernahme von Führungspositionen in russischen Staatskonzernen durch ein BVB-Ehrenmitglied ist vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine und des damit einhergehenden gravierenden Verstoßes gegen geltendes Völkerrecht nicht akzeptabel.
+++ 96-Chef Kind: Gerhard Schröder darf weiter ins Stadion +++
Nach den Diskussionen um Altkanzler Gerhard Schröder und dessen enges Verhältnis zu Russland will Fußball-Zweitligist Hannover 96 seinem bekannten Fan nicht den Zutritt zu Spielen verbieten. „Er hat mit einigen Freunden eine Loge, diese darf er natürlich weiter nutzen, weil er seine Plätze innerhalb dieses Teams bezahlt. Gerhard Schröder ist für uns gerade kein Thema“, sagte 96-Chef Martin Kind bei „sport1.de“.
Vor dem Viertelfinalspiel zwischen Hannover 96 und RB Leipzig am Mittwochabend (18.30 Uhr/Sky und Sport1) erklärte Kind, dass Schröder bei 96 kein Mitglied sei und als gewöhnlicher Kunde seine Karten kauft. „Wir sind ein Rechtsstaat mit einer Demokratie und haben die Rechtsnormen natürlich zu beachten. Herr Schröder darf weiter Spiele besuchen, wir verbieten ihm nicht den Zutritt.“
Hannover-Fan Schröder steht wegen seiner engen Verbindung zum russischen Präsidenten Wladimir Putin in der Kritik, auch weil er nicht auf seinen Posten als Aufsichtsratschef beim staatlichen russischen Energiekonzern Rosneft verzichten möchte. Der DFB hatte Schröder als Ehrenmitglied des Verbands aufgefordert, auf die „Funktionen in russischen Staatskonzernen“ zu verzichten. „Oder im Fall, dass er dazu nicht bereit ist, seine Ehrenmitgliedschaft im DFB“ aufzugeben. Ähnlich hatte sich zuvor Borussia Dortmund geäußert.
+++ Russischer Skilanglauf-Truck mit ukrainischer Flagge besprüht +++
Mitglieder des russischen Skilanglauf-Teams mussten vor ihrer vorzeitigen Abreise vom Holmenkollen bei Oslo kräftig Hand an ihren Truck anlegen. Aus Protest gegen den Angriff Russlands auf die Ukraine war an der Seite des Lkw-Anhängers eine ukrainische Flagge und der Schriftzug „Glory to Ukraine“ („Ruhm der Ukraine“) gesprüht worden. Die russischen Teammitglieder versuchten am Mittwoch, die Flagge und die Schrift zu entfernen, ehe sie sich auf den Weg in ihre Heimat machten.
Aus Solidarität mit der Ukraine hatte der Ski-Weltverband Fis russische und belarussische Athleten von der restlichen Weltcup-Saison ausgeschlossen. „Um die Sicherheit aller Athleten bei Fis-Wettkämpfen zu gewährleisten, beschloss der Fis-Rat einstimmig, dass ab sofort kein russischer oder belarussischer Athlet bis zum Ende der Saison an Fis-Wettkämpfen auf allen Ebenen teilnehmen darf“, hatte der Verband am Dienstag mitgeteilt. Damit folgt die Fis einer entsprechenden Empfehlung des IOC vom Montag.
+++ Russland und Belarus bei Paralympics dabei +++
Sportler aus Russland und Belarus dürfen trotz des Ukraine-Krieges bei den am Freitag beginnenden Winter-Paralympics in Peking teilnehmen. Athleten beider Länder dürfen als neutrale Athleten dabei sein. Das heißt, sie treten unter der paralympischen Flagge an und werden nicht in den Medaillenspiegel aufgenommen. Das gab das Internationale Paralympische Komitee (IPC) nach einer Sitzung seines Governing Boards am Mittwoch bekannt.
Das IPC wollte damit augenscheinlich die betroffenen Länder bestrafen, aber nicht die Sportler darunter leiden lassen. „Ich erwarte nun von allen Teilnehmern, dass sie die neutralen Athleten wie jeden anderen Athleten bei diesen Spielen behandeln, egal wie schwierig dies auch sein mag“, sagte IPC-Präsident Andrew Parsons: „Im Gegensatz zu ihren jeweiligen Regierungen sind diese paralympischen Athleten und Funktionäre nicht die Aggressoren. Sie sind hier, um wie alle anderen an einem Sportereignis teilzunehmen.“Bis auf Weiteres wird das IPC aber auch keine Veranstaltungen in Russland oder Belarus durchführen.
+++ Biathlet Malyschew und zwei Fußball-Profis gestorben +++
Der ukrainische Biathlet Jewhen Malyschew ist im Krieg gegen Russland ums Leben gekommen. „Der Verband meldet den tragischen Tod eines Mitglieds der Junioren-Nationalmannschaft, Jewhen Malyschew. Wir sprechen seiner Familie, seinen Freunden und Angehörigen unser tiefstes Beileid aus“, teilte der ukrainische Verband mit.
Auch die Internationale Biathlon-Union (IBU) drückte am Mittwoch „ihr tief empfundenes Beileid zum Verlust des ehemaligen ukrainischen Biathleten Jewhen Malyschew aus, der diese Woche im ukrainischen Militärdienst gestorben ist“. Der Verband verurteile „erneut die russischen Angriffe auf die Ukraine und die Unterstützung durch Belarus und bekräftigt seine Hoffnung auf ein sofortiges Ende des Krieges“.
Der 19-jährige Malyschew war im Militärdienst im Einsatz und ist angeblich bei einer Schlacht nahe Charkow gefallen. Malyschew gehörte der Junioren-Nationalmannschaft der Ukraine an, beendete vor zwei Jahren aber seine Karriere.
Auch zwei Fußball-Profis sind dem russischen Angriff auf die Ukraine zum Opfer gefallen. Wie die internationale Spielervereinigung FIFPro bestätigte, haben Witali Sapylo (21) und Dimitri Martynenko (25) im Krieg in ihrem Heimatland ihr Leben gelassen. „Mögen sie beide in Frieden ruhen“, schrieb FIFPro auf Twitter.
Sapylo war Nachwuchstorwart von Karpaty Lwiw (3. Liga), Martynenko hatte zuletzt für den FC Gostomel (2. Liga) gespielt.
+++ BVB prüft Ehrenmitgliedschaft von Schröder +++
Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund prüft die Ehrenmitgliedschaft von Altkanzler Gerhard Schröder. „Natürlich werden wir in Person unseres Präsidenten Reinhard Rauball das persönliche Gespräch mit ihm suchen. Sollte Gerhard Schröder jedoch weiterhin an besagten Positionen festhalten, könnten wir dies als BV. Borussia 09 e.V. Dortmund nicht akzeptieren und würden eine entsprechende Entscheidung treffen“, teilte der BVB am Dienstag auf SID-Anfrage mit.Schröder steht wegen seines engen Verhältnisses zum russischen Präsidenten Wladimir Putin nach der Invasion in der Ukraine massiv in der Kritik. Der SPD-Politiker verzichtet bisher nicht auf seinen Posten als Aufsichtsratschef beim staatlichen russischen Energiekonzern Rosneft.
Gerhard Schröder habe man während seines politischen Wirkens als mutigen, streitbaren Demokraten kennengelernt, der sein freiheitliches Weltbild auch gegen Widerstände verteidige, so der BVB. Diesen Gerhard Schröder halte man gern in Erinnerung und hoffe, dass dieser Gerhard Schröder nicht nur eine Vergangenheit, sondern auch eine Zukunft habe.Dazu gehöre in einer Situation, in der an jedem Tag unschuldige Menschen durch Bomben sterben würden, „zwingend nicht nur ein mündliches Bekenntnis gegen jede kriegerische Handlung (dieses hat Gerhard Schröder abgegeben), sondern auch der klare Wille und die Überzeugung, auf Führungspositionen in russischen Staatskonzernen verzichten zu müssen. Wir hoffen inständig, dass Gerhard Schröder zu dieser Ansicht gelangen wird und möchten ihm die Gelegenheit dazu geben“.
+++ adidas beendet Partnerschaft mit russischem Fußball-Verband +++
Der deutsche Sportartikelhersteller adidas hat die Partnerschaft mit dem russischen Fußball-Verband aufgrund des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine mit sofortiger Wirkung beendet.
Im Jahr 2020 hatte adidas einen Umsatz von 584 Millionen Euro in Russland verbucht.
+++ Ski-Weltverband schließt russische und belarusssische Athleten aus +++
Aus Solidarität mit der Ukraine hat der Ski-Weltverband Fis russische und belarussische Athleten von der restlichen Weltcupsaison ausgeschlossen. „Um die Sicherheit aller Athleten bei Fis-Wettkämpfen zu gewährleisten, beschloss der Fis-Rat einstimmig, dass ab sofort kein russischer oder belarussischer Athlet bis zum Ende der Saison an Fis-Wettkämpfen auf allen Ebenen teilnehmen darf“, teilte der Verband am Dienstag mit. Damit folgt die Fis einer entsprechenden Empfehlung des IOC vom Montag.Der Fis-Rat hoffe, dass der Krieg in der Ukraine schnell beendet werde, heißt es weiter. „Damit die internationale Sportgemeinschaft den Heilungsprozess einleiten und sich wieder mit allen Athleten und Nationen messen kann.“
+++ Schalke findet neuen Hauptsponsor +++
Zweitligist Schalke 04 ist nach der Trennung von Gazprom auf der Suche nach einem neuen Hauptsponsor offenbar schnell fündig geworden. Nach übereinstimmenden Medienberichten steht der Klub vor einer Einigung mit dem Wohnungsunternehmen Vivawest.
Die Königsblauen hatten ihre jahrelange Partnerschaft mit Gazprom nach der russischen Invasion in die Ukraine vorzeitig beendet. Der Vertrag lief ursprünglich noch bis 2025. In der 2. Liga sollten vom russischen Gaslieferanten neun Millionen jährlich fließen, bei einem Aufstieg wäre die Summe wohl auf 15 Millionen Euro pro Saison angestiegen.
Schalke hatte sich nach der Trennung am Montag zuversichtlich gezeigt, „zeitnah einen neuen Partner präsentieren zu können“.
+++ NHL beendet Geschäftsbeziehungen nach Russland +++
Die nordamerikanische Eishockey-Profiliga NHL hat als Reaktion auf den Ukraine-Krieg ihre Geschäftsverbindungen nach Russland gestoppt. „Die National Hockey League verurteilt den Einmarsch Russlands in der Ukraine und drängt auf eine schnellstmögliche friedliche Lösung“, teilte die Liga in einem Statement mit. Daher werde man nicht nur die Beziehungen zu russischen Geschäftspartnern aussetzen, sondern auch die eigenen russischsprachigen Online-Auftritte vorerst pausieren.
Auch die Option, Russland als Austragungsort für künftige NHL-Wettbewerbe zu wählen, sei nun kein Thema mehr, hieß es weiter. Zugleich beteuerte die Liga ihre Unterstützung für russische Profis, die „im Namen ihrer Klubs und nicht im Rahmen Russlands spielen“. Diese Spieler und ihre Familien befänden sich „in einer äußerst schwierigen Lage“.
+++ Taekwondo-Weltverband entzieht Putin Schwarzen Ehren-Gürtel +++
Nach der Aberkennung der Ehrenpräsidentschaft durch den Judo-Weltverband hat Russlands Präsident Wladimir Putin wegen der Invasion in die Ukraine eine weitere Auszeichnung eines Sportverbandes verloren. Der Taekwondo-Weltverband entzog dem 69-Jährigen den 2013 ehrenhalber verliehenen Schwarzen Gürtel. Zugleich verurteilte der Verband scharf „die brutalen Attacken auf unschuldige Leben in der Ukraine, die sich gegen die Vision von World Taekwondo von „Frieden ist kostbarer als Triumphe“ und die Werte von Respekt und Toleranz“ richten.
Wie andere Sportorganisationen verhängte auch der Taekwondo-Verband Sanktionen gegen Sportler und Sportlerinnen aus Russland und Belarus. Bei Wettkämpfen werden weder die Flaggen der beiden Länder gezeigt noch deren Hymnen gespielt. Der Weltverband und die Europäische Taekwondo Union werden keine Wettbewerbe mehr in Russland oder Belarus organisieren oder anerkennen.
Nach dem militärischen Einmarsch Russlands in die Ukraine mit Unterstützung von Belarus hatte Judo-Weltverband Putin als Ehrenpräsident und Botschafter der Sportart suspendiert. Der Kremlchef ist selbst Träger des Schwarzen Gürtels.
+++ Auch Schwimmweltverband FINA verhängt Sanktionen +++
Der Schwimm-Weltverband FINA hat im Zuge des Ukraine-Kriegs allen Athletinnen und Athleten sowie Funktionären aus Russland oder Belarus die Teilnahme unter dem Namen Russlands oder Belarus „bis auf Weiteres“ verboten. Russische oder belarussische Staatsangehörige, sei es als Einzelperson oder Mannschaft, sollen laut Verbandsmitteilung von Dienstag nur als neutrale Athleten oder neutrale Mannschaften zugelassen werden.Bei internationalen Wassersportveranstaltungen, die nicht bereits Teil der Sanktionen der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) gegen Russland sind, dürfen keine nationalen Symbole, Farben, Flaggen gezeigt oder Hymnen gespielt werden. Zudem entzog der Schwimmverband dem russischen Präsidenten Wladimir Putin den im Jahr 2014 verliehenen FINA-Orden.
Die FINA sei „nach wie vor zutiefst besorgt über die Auswirkungen des Krieges auf die Wassersportgemeinschaft und die breitere Bevölkerung der Ukraine“. Man werde die „ernste Situation weiterhin sorgfältig überwachen und gegebenenfalls weitere Entscheidungen treffen“.
+++ FIFA und UEFA suspendieren Russland und russische Teams +++
Fußball-Weltverband FIFA und die Europäische Fußball-Union (UEFA) schließen russische Mannschaften bis auf Weiteres von ihren Wettbewerben aus. Damit findet die WM in diesem Winter ohne Russland statt. Diese Entscheidung unter dem Eindruck des russischen Krieges gegen die Ukraine teilten beide Verbände nahezu zeitgleich am Montag mit. Russland hätte in den WM-Play-offs am 24. März gegen Polen antreten sollen.
Der polnische Verband hatte allerdings bereits ausgeschlossen, zu diesem Spiel anzutreten. Direkt betroffen von dem Entschluss ist RB Leipzig. Die Spiele des Bundesligisten gegen Spartak Moskau im Achtelfinale der Europa League wurden abgesagt. Spartak war die einzig verbliebene russische Mannschaft in einem Europapokal-Wettbewerb.
Auswirkungen hat die Entscheidung auch auf die EM der Frauen im Juli in England. Russland wäre dort Gruppengegner der Niederlande sowie von Schweden und der Schweiz gewesen. Letztere hatten zuvor neben zahlreichen anderen Verbänden einen Boykott russischer Spiele angekündigt.
+++ FIFA will Russland für Fußball-WM suspendieren +++
Der Fußball-Weltverband FIFA will Russland nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wegen der Invasion in die Ukraine von seinen Wettbewerben suspendieren. Damit dürfte die Nationalmannschaft aus Russland nicht an den WM-Playoffs im März und auch nicht an der Weltmeisterschaft in Katar am Jahresende teilnehmen. Sowohl bei der FIFA wie auch bei der Europäischen Fußball-Union UEFA wurden für den Montagabend weitere Beschlüsse für den Umgang mit den russischen Mannschaften erwartet.
Erst am Sonntag hatte die FIFA entschieden, dass Russland vorerst keine internationalen Fußball-Wettbewerbe mehr auf eigenem Gebiet austragen darf. Heimspiele der Sbornaja sollten demnach nur noch auf neutralem Boden und ohne Zuschauer stattfinden. Nun beabsichtigt der Weltverband noch härtere Sanktionen für das Land.
+++ IOC fordert Ausschluss von Sportlern aus Russland und Belarus +++
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat sich unter steigendem Druck zu einer harten Haltung gegen Russland durchgerungen und empfiehlt seinen Mitgliedsverbänden den Ausschluss russischer Sportlerinnen und Sportler bei internationalen Veranstaltungen.
Dies gilt auch mit Blick auf Athletinnen und Athleten aus Belarus, das teilte das IOC am Montag mit. Fast zeitgleich schloss sich der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) den weltweiten Forderungen nach ebendiesen Maßnahmen an.
„Um die Integrität weltweiter Sportveranstaltungen zu schützen empfiehlt die IOC-Exekutive, dass internationale Sportverbände und -Veranstalter die Teilnahme russischer und belarussischer Athleten und Offizieller an internationalen Wettbewerben nicht erlauben“, hieß es in der Mitteilung.
Gleiches fordert der DOSB ein. „Auch der Sport muss seiner Verantwortung nachkommen und entsprechende Einschränkungen in Kauf nehmen“, teilte der deutsche Dachverband mit.
+++ RB Leipzig erwartet Absage des Europa-League-Spiels gegen Moskau +++
Fußball-Bundesligist RB Leipzig erwartet zeitnah die Absage des Europa-League-Achtelfinalspiels gegen Spartak Moskau durch den europäischen Verband UEFA. Nach dpa-Informationen gab es seit Tagen entsprechende Beratungen nach dem militärischen Einmarsch Russlands in die Ukraine. „Wir stehen weiterhin in einem engen Austausch mit den Verbänden und haben vollstes Vertrauen in die UEFA und ihre Entscheidung. Wir gehen davon aus, dass die Spiele abgesagt werden“, sagte RB-Vorstandschef Oliver Mintzlaff.
Nach den entsprechenden UEFA-Regularien würde RB dann kampflos ins Viertelfinale einziehen. Die UEFA bestätigte eine bevorstehende Absage am Montag nicht. Eine Entscheidung durch das Exekutivkomitee sei noch nicht gefallen, hieß es.
Die Sachsen waren am Freitag gegen Spartak Moskau ausgelost worden. Danach hätten die Leipziger am 10. März Heimrecht, das Rückspiel sollte am 17. März auf neutralem Boden ausgetragen werden. Mittlerweile ist eine Reise von Spartak nach Leipzig wegen der Sperrung des europäischen Luftraumes für russische Flugzeuge schon aus logistischen Gründen schwer.
RB-Trainer Domenico Tedesco hatte zuletzt einen einseitigen Leipziger Boykott des Spiels kritisch gesehen. „Wenn die Frage nach einem Boykott kommt: Dabei trifft es meiner Meinung nach immer die Falschen. Es trifft in erster Linie die Sportler und die Fans. Ich hätte mir einen anderen Rahmen für dieses Spiel gewünscht. Die aktuelle Situation ist schlimm. Für mich ist Krieg in keiner Situation eine Lösung“, sagte Tedesco nach dem 1:0-Sieg beim VfL Bochum. Tedesco war bis Mai 2021 Trainer von Spartak Moskau.
+++ Klopp zu Angriff auf Ukraine: „Krieg eines wirklich bösen Mannes“ +++
Teammanager Jürgen Klopp vom FC Liverpool hat Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine scharf verurteilt. „Ich bin 54 Jahre alt, fast 55. Es übersteigt mein Verständnis, wie ein böser Mensch die ganze Welt in so eine Lage bringen kann. Besonders natürlich die Menschen in der Ukraine“, sagte Klopp beim norwegischen TV-Sender Viaplay Sport nach dem Sieg im Finale um den englischen Fußball-Ligapokal gegen den FC Chelsea am Sonntagabend.
Er kenne, sagte Klopp, „viele Ukrainer und auch Russen“, doch der Angriff auf die Ukraine sei „der Krieg eines wirklich bösen Mannes“, so der Coach mit Bezug auf Russlands Präsidenten Wladimir Putin: „Wir müssen Solidarität zeigen, echte Solidarität. In dunklen Zeiten brauchst du immer Momente, in denen du an etwas anderes denken kannst. Ich bin froh, dass wir das heute liefern konnten.“
Seit Tagen seien Klopp und sein Team „dauernd am Telefon, und wir lesen diese ganzen Sachen. Ehemalige Spieler von mir sind wahrscheinlich jetzt im Krieg“, berichtete er und warb erneut um Solidarität: „Es sieht so aus, als ob wir ihn nicht stoppen können. Aber wenigstens können wir ihm mehr Probleme machen, als er erwartet haben mag. Und vielleicht hilft das den Menschen in der Ukraine.“
+++ Fußballverbände in Dänemark und Norwegen kündigen Russland-Boykott an +++
Vor dem Hintergrund der russischen Invasion in die Ukraine haben auch die Fußballverbände von Dänemark und Norwegen angekündigt, vorerst nicht mehr gegen Russland antreten zu wollen. „Wir stehen Schulter an Schulter mit den Verbänden, die mitgeteilt haben, dass sie nicht gegen Russland spielen wollen“, sagte der Chef des dänischen Fußballverbandes, Jakob Jensen, der Nachrichtenagentur Ritzau am Montag. Jensen plädierte wie der dänische Sportverband DIF dafür, Russland von allen internationalen Sportveranstaltungen auszuschließen.
Die dänische Frauenfußball-Nationalmannschaft ist in derselben WM-Qualifikationsgruppe wie Russland. Eine Partie gegen Russland hätte im September angestanden. Die dänische U19 hätte schon in wenigen Wochen gegen Russland antreten sollen.
Der Präsident des norwegischen Fußballverbandes, Terje Svendsen, schrieb am Sonntag auf Twitter: „Wir meinen genau wie Schweden, Polen und Tschechien, dass es gerade überhaupt nicht infrage kommt, gegen Russland zu spielen.“
Zuvor hatten Polen, Schweden und Tschechien angekündigt, dass sie in den Playoffs zur WM-Qualifikation nicht gegen Russland antreten werden. Polen war im Playoff-Halbfinale als Gegner von Russland gelost worden und hätte Ende März in Moskau antreten sollen. Der Sieger dieser Partie hätte anschließend wieder Heimrecht gegen den Sieger der Begegnung Schweden-Tschechien gehabt.
+++ FIFA verhängt scharfe Sanktionen gegen Russland +++
Keine Heimspiele, keine Flagge, keine Hymne: Der Fußball-Weltverband FIFA hat nach dem russischen Angriff auf die Ukraine erste Sanktionen verhängt. Es werden keine internationalen Spiele in Russland mehr ausgetragen, Heimspiele finden auf neutralem Boden statt. Zudem wird bei Spielen der Nationalmannschaft die Hymne nicht mehr gespielt, auch die russische Fahne wird nicht zu sehen sein. Zudem darf die Nationalmannschaft nicht mehr unter dem Namen Russlands ihre Spiele bestreiten.
Sie läuft künftig unter dem Namen ihres Verbandes RFU auf. Das gab die FIFA am Sonntagabend bekannt. Die Entscheidung sei einstimmig und in enger Abstimmung mit der Europäischen Fußball-Union (UEFA) getroffen worden. Zudem behält sich die FIFA vor, weitere Sanktionen zu verhängen. Ein Ausschluss Russlands aus den WM-Play-offs erfolgte nicht.Die FIFA verurteilte gleichzeitig noch einmal die „russische Gewalt bei der Invasion“ und brachte ihre „tiefste Solidarität“ mit allen betroffenen Menschen zum Ausdruck. Zudem forderte der Weltverband „die Wiederherstellung des Friedens und die sofortige Aufnahme eines konstruktiven Dialogs“.
Polens Verbandspräsident Cezary Kulesza bezeichnete die Sanktionen durch die FIFA als „inakzeptabel“. Der Funktionär führte bei Twitter aus: „Wir sind nicht an einem Spiel des Scheins interessiert. Unser Standpunkt bleibt unverändert: Die polnische Nationalmannschaft wird KEIN Spiel gegen Russland bestreiten. Ganz egal wie die russische Mannschaft heißt.“
+++ Deutsche Biathleten wollen Zeichen setzen +++
Das deutsche Biathlon-Team will beim ersten Weltcup nach den Olympischen Winterspielen angesichts der russischen Invasion in die Ukraine ein Zeichen setzen. „Ich habe keine Ahnung, wenn ich jetzt da hinfliege, wie sich das anfühlt. In der Whatsapp-Gruppe haben wir uns besprochen, ob wir ein Zeichen setzen können. Wir wollen definitiv mithelfen. Ich kann mir nicht vorstellen, wie das weitergeht“, sagte Einzel-Olympiasiegerin Denise Herrmann im „Blickpunkt Sport“ des Bayerischen Rundfunks vor den Rennen ab Donnerstag im finnischen Kontiolahti.
Herrmann ist von den Geschehnissen in der Ukraine geschockt. „Die Nachrichten, die einen in den letzten Tagen nach der Rückkehr erreicht haben - schlimmer geht's eigentlich überhaupt nicht. Man kennt so etwas nur aus Büchern, und jetzt passiert das hier wirklich“, sagte Herrmann.Das ukrainische Biathlon-Team wird bei den letzten drei Weltcups nicht mehr dabei sein. Einige Athletinnen und Athleten, die noch vor Kurzem in Peking am Start waren, wurden nun eingezogen und kämpfen in ihrem Heimatland. „Ich bin ja selbst bei der Bundeswehr angestellt. Ich kann mir nur im Ansatz vorstellen, wie es denen gehen muss. Das hätten wir uns nicht in den schlimmsten Träumen vorstellen können, das so etwas passiert“, sagte Herrmann.
+++ Nationalspieler Voigtmann verlässt ZSKA +++
Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine verlässt Basketball-Nationalspieler Johannes Voigtmann (29) ZSKA Moskau und kehrt vorerst nach Deutschland zurück. Das gab der Spitzenklub aus der russischen Hauptstadt am Sonntag bekannt. Drei weitere Profis kehren ZSKA den Rücken. „Die Handlungen stellen einen Verstoß gegen die Vertragsbedingungen und die Vereinsordnung dar, aber der Verein zeigt für die persönliche Situation jedes einzelnen Spielers Verständnis“, teilte der EuroLeague-Klub mit. Die Spieler gehen laut ZSKA „aus persönlichen Gründen im Zusammenhang mit der aktuellen Situation zwischen Russland und der Ukraine sowie deren möglichen Folgen“.
Tornike Shengelia (Georgien) und Iffe Lundberg (Dänemark) seien schon in ihre Heimatländer abgereist, der frühere Berliner Marius Grigonis (Litauen) und Voigtmann würden folgen, so ZSKA. Ihre Zukunft beim Klub werde geklärt, „wenn sich die politische und sportliche Situation in Europa wieder normalisiert“.
+++ 18 Euroleague-Teams entscheiden: Zunächst kein Basketball in Russland +++
In der Basketball-Euroleague werden vorerst keine Spiele mehr in Russland stattfinden. Das entschieden die 18 Clubs der europäischen Königsklasse, darunter auch ZSKA Moskau, Zenit St. Petersburg und Unics Kazan, am Freitag nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine.
Partien mit russischen Vertretern, die in anderen Ländern geplant sind, sollen zunächst weiter wie vorgesehen ausgetragen werden, die Heimspiele sollen ins Ausland verlegt werden. Ukrainische Teams gibt es in der Basketball-Euroleague nicht. Das Spiel zwischen ZSKA Moskau und dem FC Barcelona am kommenden Sonntag wurde zudem abgesagt.
Das Duell zwischen dem FC Bayern und ZSKA Moskau hatte am Donnerstag ebenfalls nicht wie geplant stattgefunden. Die Clubs verständigten sich darauf, die Situation in der Ukraine weiter zu beobachten und Maßnahmen anzupassen, falls dies nötig ist, wie es weiter hieß.
+++ Formel 1 sagt Russland-Rennen wegen Ukraine-Krise ab +++
Die Formel 1 wird nach dem russischen Angriff auf die Ukraine in diesem Jahr nicht in Russland fahren. Der Grand Prix in Sotschi war für den 25. September angesetzt gewesen. Es sei „unter den derzeitigen Umständen“ unmöglich, den Großen Preis von Russland auszutragen, hieß es in einer Mitteilung am Freitag
Die Entscheidung wurde nach einem Treffen am Donnerstagabend von Formel 1, Motorsport-Weltverband Fia und den Teams getroffen. In die Entscheidung seien alle relevanten Interessengruppen einbezogen gewesen.
„Wir beobachten die Entwicklungen in der Ukraine mit Trauer und Bestürzung und hoffen auf eine rasche und friedliche Lösung der derzeitigen Situation“, hieß es weiter.Die Königsklasse des Motorsports hatte zuletzt 2011 aus politischen Gründen auf ein Rennen verzichtet. In Bahrain wurde damals nach politischen Unruhen nicht gefahren, nachdem dort auch Menschen ums Leben gekommen waren.
Zuvor hatten sich schon Fahrer wie Sebastian Vettel klar gegen ein Rennen in Russland 2022 positioniert. „Meine Meinung ist, dass ich dort nicht hin sollte und ich werde es auch nicht. Ich finde es falsch, in diesem Land zu fahren“, hatte der viermalige Weltmeister von Aston Martin am Donnerstag am Rande der Testfahrten in Barcelona gesagt und bekräftigt: „Meine Entscheidung steht schon fest.“
Auch Weltmeister Max Verstappen von Red Bull kritisierte das Rennen in Sotschi. „Wir sollten nicht in einem Land fahren, das Krieg führt, aber das gesamte Fahrerlager sollte darüber entscheiden“, sagte er.Seit 2014 wurde in dem Schwarzmeerort Sotschi gefahren, in dem im gleichen Jahr auch die Olympischen Winterspiele stattfanden. Eigentlich sollte dort in diesem Jahr ohnehin zum letzten Mal ein Rennen der Formel 1 stattfinden. Ab 2023 ist der Umzug vor die Tore von St. Petersburg geplant.
+++ UEFA: Champions-League-Finale in Paris statt St. Petersburg +++
Das Finale der Champions League wird am 28. Mai in Paris statt in St. Petersburg stattfinden. Diese Entscheidung fällte das Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union am Freitag bei einer Krisensitzung aufgrund der russischen Invasion in die Ukraine. Spielort wird das Stade de France im Vorort St. Denis sein.
Zudem entschied das UEFA-Gremium um den deutschen Spitzenfunktionär Rainer Koch, dass russische und ukrainische Clubs in den laufenden Europacup-Wettbewerben ihre Heimspiele auf neutralem Boden ausrichten müssen. Dies gelte auch für die Nationalmannschaften der beiden Länder in der Nations League ab diesem Sommer.
Die im März anstehenden Playoffs in der Qualifikation für die WM in Katar dagegen sind FIFA-Wettbewerbe und im Zuständigkeitsbereich des Weltverbandes.
+++ Man United beendet Partnerschaft mit russischer Airline Aeroflot +++
Der englische Fußball-Rekordmeister Manchester United hat sich nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine von der staatlichen russischen Airline Aeroflot als Sponsoring-Partner getrennt. „Angesichts der Ereignisse in der Ukraine haben wir Aeroflot die Sponsorenrechte entzogen“, teilte der Club von Trainer Ralf Rangnick am Freitag mit. Man teile die Sorgen von Fans in aller Welt und fühle mit den Betroffenen.Als Teil eines weitreichenden Sanktionspaket gegen Moskau hatte die britische Regierung am Donnerstag der Fluggesellschaft Aeroflot verboten, in Großbritannien zu landen. Russland sperrte daraufhin seinen Luftraum für britische Flugzeuge.
Vor wenigen Tagen hatte sich Manchester United bereits ein Stück weit von seinem bisherigen Partner Aeroflot distanziert und hatte kurzfristig einen Flug mit der Airline zum Achtelfinal-Hinspiel der Champions League in Madrid abgesagt. Superstar Cristiano Ronaldo, Coach Rangnick und Co. flogen stattdessen mit einem Charterflieger. Vorher flog der Verein üblicherweise mit der russischen Airline zu den Spielen im europäischen Wettbewerb.
+++ FIFA „verurteilt“ russischen Angriff - zieht aber zunächst keine Konsequenzen +++
Der Fußball-Weltverband FIFA hat den militärischen Angriff Russlands auf die Ukraine „verurteilt“, zunächst allerdings keine sportlichen oder sportpolitischen Konsequenzen verkündet. Die Lage sei „tragisch“ und „besorgniserregend“, sagte FIFA-Präsident Gianni Infantino am Donnerstagabend im Anschluss an eine Council-Sitzung. Man verurteile „den Einsatz von Gewalt durch Russland. Wir rufen alle Parteien dazu auf, durch einen konstruktiven Dialog zum Frieden zurückzukehren.“Mit Blick auf die bald anstehenden WM-Play-offs in Russland wolle die FIFA „die Situation weiter beobachten. Wir werden eine Entscheidung treffen, sobald dies notwendig ist.“
Erst kurz zuvor hatten die potenziell beteiligten Verbände allerdings bereits klar Stellung bezogen: Polen, Tschechien und Schweden weigern sich, im Kampf um die Teilnahme an der WM 2022 zu Play-off-Spielen in Russland anzutreten. „Aufgrund der alarmierenden Situation (...) sollten die Spiele nicht auf russischem Boden ausgetragen werden“, hieß es in einem gemeinsamen Schreiben. Wegen der „militärischen Eskalation“ sei die Sicherheit der Teams und der Offiziellen nicht gewährleistet.„Wir haben die Stellungnahmen der Teams erst kürzlich erhalten“, sagte Infantino, „das erste dieser Spiele soll in einem Monat stattfinden. Ich hoffe, dass diese Situation bis dahin gelöst ist. Wir stehen im Kontakt mit den beteiligten Verbänden. Die Lage verändert sich stetig, wir müssen sie weiter beobachten.“
Am 24. März soll Polen in Moskau gegen Russland antreten. Der Sieger dieses Duells trifft anschließend auf Tschechien oder Schweden, die sich in der Runde davor gegenüberstehen. Sollten sich die Russen durchsetzen, hätten sie erneut Heimrecht. Polen, Tschechien und Schweden forderten die FIFA und die Europäische Fußball-Union UEFA daher zum Handeln auf. Die beiden Organisationen müssten „alternative Lösungen“ aufzeigen.
+++ Wegen Ukraine-Krise: Jokerit Helsinki verzichtet auf KHL-Playoffs +++
Der finnische Eishockey-Spitzenclub Jokerit Helsinki verzichtet nach Russlands Invasion in die Ukraine auf die Teilnahme an den Playoffs der osteuropäischen Eliteliga KHL. Statt vom 1. März an zu den Partien gegen Spartak Moskau anzutreten, werde man die Saison vorzeitig beenden, teilte Jokerit am Freitag mit. Der Entscheidung seien Gespräche mit der KHL-Spitze vorausgegangen, ließ Clubchef Jari Kurri mitteilen. Jokerit verwies auf bestehende Verträge mit der Liga, auf die man zunächst habe Rücksicht nehmen müssen.
„Die Welt macht gerade wirklich schwierige Zeiten durch. Alle unsere Gedanken sind bei den Menschen, die unter der Situation leiden“, wurde der frühere finnische Eishockey-Star Kurri zitiert. Man hoffe auf eine friedliche Lösung des Konflikts.
+++ Neue Nummer eins Medwedew: Tennis manchmal nicht so wichtig +++
Der neue Tennis-Weltranglisten-Erste Daniil Medwedew hat sich betroffen geäußert über den Angriff russischer Truppen auf die Ukraine. „Hier in Mexiko aufzuwachen und die Nachrichten aus der Heimat zu sehen, war nicht einfach“, sagte der 26 Jahre alte Russe nach seinem Viertelfinalsieg beim ATP-Turnier in Acapulco. Als Tennisspieler werbe er für Frieden auf der ganzen Welt.
„Wir spielen in so vielen verschiedenen Ländern, ich war als Junior und als Profi in so vielen verschiedenen Ländern. Es ist nicht leicht, all diese Neuigkeiten zu hören“, sagte Medwedew.
Weil Novak Djokovic am Donnerstag beim parallel stattfindenden Turnier in Dubai verlor, wird er am kommenden Montag seine Führung in der Weltrangliste an Medwedew abgeben. Natürlich sei er froh, die Nummer eins zu werden, sagte Medwedew und bezeichnete dies als Ziel seit seiner Kindheit. „Aber in diesen Momenten ist klar, dass Tennis manchmal nicht so wichtig ist“, sagte der Australian-Open-Finalist dieses Jahres und US-Open-Sieger von 2021. Im Halbfinale von Acapulco trifft Medwedew auf den Spanier Rafael Nadal, gegen den er zuletzt im Endspiel von Melbourne nach einer 2:0-Satzführung verloren hatte.
Medwedew verwies darauf, dass in der vergangenen Woche beim Turnier in Marseille sein russischer Landsmann Andrej Rubljow gemeinsam mit dem Ukrainer Denis Molchanow den Doppel-Titel gewonnen habe. „Das war großartig, weil die Menschen zusammenhalten müssen“, sagte Medwedew.
+++ ATP sagt Tennisturnier in Moskau ab +++
Angesichts der Invasion Russlands in die Ukraine hat die ATP ein Tennisturnier in Moskau für die kommende Woche abgesagt. Bedenken wegen der Sicherheit der Spieler und Unsicherheiten bei den Reisen nannte die Spielergewerkschaft am Donnerstag als Begründung. Der Moskau Cup gehört zur zweitklassigen Challenger-Serie der ATP.
+++ EuroLeague: Barca fliegt vorerst nicht nach Russland +++
Wegen der russischen Invasion in der Ukraine haben die Basketballer des spanischen Spitzenklubs FC Barcelona den für Donnerstag geplanten Flug zum EuroLeague-Spiel in St. Petersburg abgesagt. Das teilten die Katalanen auf ihrer Homepage mit. Der Klub gab dabei aber auch bekannt, dass die endgültige Entscheidung über die Reise noch nicht gefallen sei. Barca soll am Freitag (18.00 Uhr MEZ) bei Zenit St. Petersburg spielen und am Sonntag (16.00) bei ZSKA Moskau, das am Donnerstag (19.00) bei Bayern München antreten wird. Der deutsche Sender MagentaSport strich die Übertragung des Duells Stunden vor dem Spiel „aufgrund des russischen Angriffs auf die Ukraine. Auch die weiteren Partien mit russischer Beteiligung entfallen bis auf Weiteres“, hieß es in der Mitteilung.Vertreter der 18 EuroLeague-Klubs wollen sich Freitag über mögliche Maßnahmen verständigen. Zunächst wurde der Spielplan beibehalten.
+++ Vettel würde Russland-Rennen boykottieren: „Finde es falsch“ +++
Für den viermaligen Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel kommt ein Start beim Großen Preis von Russland in diesem Jahr nach den militärischen Angriffen des Landes auf die Ukraine nicht in Frage. „Meine Meinung ist, dass ich dort nicht hin sollte und ich werde es auch nicht. Ich finde es falsch, in diesem Land zu fahren“, sagte der 34-jährige Hesse am Donnerstag am Rande der Testfahrten in Barcelona und bekräftigte: „Meine Entscheidung steht schon fest.“
Am 25. September ist der Grand Prix von Russland in Sotschi geplant. Dort anzutreten, ist für Vettel aber keine Option. „Es tut mir sehr leid für die Unschuldigen, die ihr Leben verlieren und aus dummen Gründen und wegen einer komischen und verrückten Führung getötet werden“, sagte der Aston-Martin-Fahrer. Als er am Donnerstagmorgen aufwachte und von dem Einmarsch erfuhr, sei er „schockiert“ gewesen: „Ich finde es grauenhaft zu sehen, was passiert ist.“
+++ UEFA entzieht St. Petersburg Champions-League-Finale am Freitag +++
Die Europäische Fußball-Union (UEFA) wird dem russischen St. Petersburg am Freitag das Champions-League-Finale entziehen. Aufgrund des russischen Angriffs auf die Ukraine soll diese Entscheidung nach SID-Informationen bei einer Sondersitzung des Exekutivkomitees getroffen werden.
Das Endspiel der Königsklasse ist derzeit am 28. Mai in St. Petersburg vorgesehen. Am Freitag (10.00 Uhr) trifft sich das Exekutivkomitee, „um die Situation zu bewerten und alle notwendigen Entscheidungen zu treffen“, teilte der Kontinentalverband am Donnerstag mit.
Ob am Freitag bereits ein neuer Finalort bekannt gegeben wird, ist allerdings offen. Als Favorit ist das Wembley-Stadion in London trotz einer möglichen Terminkollision mit dem Play-off-Finale der zweiten englischen Liga im Gespräch.
Eine Verlegung des Endspiels hatte die UEFA am Dienstag nach der Zuspitzung in der Ukraine zunächst offen gelassen. Der russische Staatskonzern Gazprom gehört zu den größten Sponsoren der UEFA.
Weitere Informationen zum Vorgehen „werden nach der Sitzung des UEFA-Exekutivkomitees bekannt gegeben“, hieß es in einem Statement am Donnerstag.
+++ Russischer Nationalspieler verurteilt Angriff auf Ukraine +++
„Nein zum Krieg“: Russlands Nationalspieler Fedor shat den Einmarsch der Truppen von Wladimir Putin in die Ukraine verurteilt. Der 32 Jahre alte Stürmer von Dynamo Moskau schrieb „Nein zum Krieg“ vor einem schwarzen Hintergrund bei Instagram und ließ seiner Botschaft ein gebrochenes Herz und eine ukrainische Flagge folgen.
Smolow war damit der erste Spieler der „Sbornaja“, der den Angriff Russlands auf die Ukraine kritisierte.
+++ Nach russischem Angriff: Politik erwartet „Auswirkungen auf internationale Sportveranstaltungen“ +++
Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine erwarten auch Vertreter der Politik Konsequenzen im Sport. „Der Angriff Russlands auf die Ukraine muss und wird auch Auswirkungen auf internationale Sportveranstaltungen haben“, teilte Andre Hahn, sportpolitischer Sprecher der Partei Die Linke, auf SID-Anfrage mit. Welche konkreten Auswirkungen das seien, müsse „in den kommenden Tagen gemeinsam mit den Veranstaltern sowie den internationalen und nationalen Sportorganisationen geklärt werden“, so Hahn. Derzeit würden aber andere Fragen im Vordergrund stehen.
+++ Formel-1-Rennen in Russland: Konsequenzen nach Angriff noch unklar +++
Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine sind die Folgen auch für das im Herbst geplante Formel-1-Rennen in Sotschi noch nicht absehbar. „Die Formel 1 beobachtet die sehr fließenden Entwicklungen wie viele andere genau und hat zum jetzigen Zeitpunkt keinen weiteren Kommentar zu dem für September geplanten Rennen“, hieß es am Donnerstag in einer ersten Stellungnahme der Rennserie: „Wir werden die Situation weiterhin sehr genau beobachten.“
Am 25. September ist in diesem Jahr der Grand Prix von Russland in Sotschi vorgesehen. Seit 2014 wird in dem Schwarzmeerort, in dem im gleichen Jahr auch die Olympischen Winterspiele stattfanden, gefahren. Eigentlich soll 2022 zum letzten Mal ein Rennen der Formel 1 in dem beliebten Urlaubsort stattfinden. Ab 2023 ist ein neuer Großer Preis vor den Toren von St. Petersburg geplant.
+++ Ukrainischer Fußball-Verband setzt Meisterschaft aus +++
Wenige Stunden nach dem Angriff russischer Truppen auf die Ukraine hat der ukrainische Fußball-Verband den Spielbetrieb der ersten Liga ausgesetzt. Eigentlich sollte die Winterpause der Premier Liga an diesem Freitag mit einem Spiel des Abstiegskandidaten FK Minaj gegen den Tabellenvierten Sorja Luhansk beendet werden. Der Conference-League-Teilnehmer Luhansk wird seit 2019 von Viktor Skripnik trainiert, der in der Fußball-Bundesliga insgesamt 20 Jahre als Spieler, Jugend- und Cheftrainer für Werder Bremen tätig war.„Aufgrund der Verhängung des Kriegsrechts in der Ukraine wurde die ukrainische Meisterschaft ausgesetzt“, teilte der Fußball-Verband UAF am Donnerstag mit.
Clubs wie Sorja Luhansk oder der Serienmeister Schachtjor Donezk, die aus den bereits seit 2014 von pro-russischen Separatisten kontrollierten Gebieten der Ostukraine kommen, trainieren und spielen bereits seit mehreren Jahren nicht mehr in ihrer Heimat. Skripniks Club ist in das südukrainische Saporischschja umgezogen. Spieler und Trainer von Schachtjor leben und trainieren in der Hauptstadt Kiew. Nach Informationen von „Sky Italia“ sitzen das Team und sein italienischer Trainer Roberto De Zerbi aktuell in einem Hotel in Kiew fest und können weder das Land noch diese Unterkunft verlassen.
+++ DOSB und DBS verurteilen den Angriff Russlands „auf das Schärfste“ +++
Der Deutsche Olympische Sportbund und der Deutsche Behindertensportverband verurteilen den Angriff Russlands auf die Ukraine „auf das Schärfste“. In einer am Donnerstag veröffentlichten gemeinsamen Erklärung der beiden Präsidenten Thomas Weikert (DOSB) und Friedhelm Julius Beucher (DBS) fordern sie Russland auf, „die kriegerischen Handlungen einzustellen“. Zugleich empfehlen die Beiden ihren Mitgliedsorganisationen, „die Teilnahme an Wettkämpfen und Trainingsmaßnahmen in Russland und den Kriegsgebieten auszusetzen“.Acht Jahre nach der Invasion der Krim werde erneut direkt nach dem Ende der Olympischen Spiele und kurz vor Beginn der Paralympischen Spiele zu den Waffen gegriffen und der Olympische Frieden gebrochen, hieß es in der Mitteilung.
Die Winterspiele in Peking waren am vergangenen Sonntag zu Ende gegangen. Bei der Eröffnungsfeier war der russischen Präsident Wladimir Putin unter den Gästen. Die Paralympics beginnen am 4. März in der chinesischen Hauptstadt.
+++ Ukraine-Idol Schewtschenko: „Müssen uns zusammenschließen“ +++
Das ukrainische Fußball-Idol Andrej Schewtschenko hat sein Heimatland angesichts der Bedrohung durch den Nachbarn Russland zum Zusammenhalt aufgerufen. „Heute ist für uns alle eine schwierige Zeit. Aber wir müssen uns zusammenschließen“, schrieb „Europas Fußballer des Jahres 2004“ bei Instagram und Twitter. „Ich war immer stolz auf mein Volk und mein Land! Wir haben viele schwierige Zeiten durchgemacht und in den letzten 30 Jahren haben wir uns als Nation geformt! Eine Nation aufrichtiger, fleißiger und freiheitsliebender Bürger! Das ist unser wichtigstes Gut!“
Schewtschenko gewann unter anderem mit dem AC Mailand die Champions League und mit dem FC Chelsea den englischen Pokal. Als Trainer führte er die Nationalmannschaft der Ukrainer zur Europameisterschaft 2020, ehe er in der laufenden Saison für nur zwei Monate den italienischen Erstligisten CFC Genua 1893 übernahm. Der 45-Jährige lebt mit seiner Familie in London.
+++ Manchester United sagt Flug mit russischer Airline ab +++
Aufgrund der Eskalation im Ukraine-Konflikt wird Manchester United nach übereinstimmende Medienberichten vorerst nicht mit der russischen Fluglinie Aeroflot fliegen.
Wie das Online-Magazin „The Athletic“ und die „Daily Mail“ am Mittwoch berichteten, hat Man United wegen der jüngsten Entwicklungen am Dienstag kurzfristig seinen Flug mit Aeroflot nach Madrid zum Achtelfinalhinspiel der Champions League bei Atlético abgesagt und statt dessen einen Charterflug genommen.
Der englische Fußball-Rekordmeister fliegt normalerweise immer mit der russischen Airline zu Fußballspielen im europäischen Wettbewerb. Aeroflot gilt als offizieller Partner des Vereins. Nach Informationen von „The Athletic“ soll die Entscheidung in Absprache mit Aeroflot getroffen worden sein. Die Partnerschaft soll weiter bestehen.
(red, dpa, sid)