Sturmtief Ciarán weist erste Anzeichen eines sogenannten Bombenzyklons auf. Meteorologen warnen vor starken Orkanböen.
„Meteorologische Bombe“Zyklon bewegt sich auf Europa zu – zehn Meter hohe Wellen erwartet
Ein sogenannter Bombenzyklon trifft in den kommenden Tagen weite Teile Westeuropas und könnte starke Regenfälle und heftige Orkanböen verursachen. Mehrere Meterologen sprechen von „einer sehr ernsten Lage“, die das Sturmtief Ciarán auslösen könnte. Erste Wettermodelle zeigen, wie der Zyklon auch Teile Westdeutschlands und Nordrhein-Westfalens trifft.
Der britische Wetterdienst Met Office warnt die Bevölkerung vor „sehr starken Winden“ und „heftigen Regenfällen“ ab Mittwoch. Zyklon Ciarán soll zunächst die im Atlantik liegenden britischen Kanalinseln treffen und anschließend über den Süden Englands und den Norden Frankreichs hinwegziehen. Es werden Orkanböen mit fast 200 km/h prognostiziert.
Unwetter in Europa: „Bombenzyklon“ bildet sich – Wetterdienst warnt vor Starkregen und Orkanböen
Das Sturmtief hatte sich am Wochenende vor der Ostküste Kanadas im sogenannten Ohio Valley gebildet. Von dort aus zieht der Sturm derzeit in höheren Lagen mit Geschwindigkeiten von bis zu 370 km/h durch den Jetstream weiter nach Osten in Richtung europäisches Festland.
Der Sturm soll sich in den kommenden Stunden stark intensivieren. Allerdings ist noch unklar, wie gravierend er sich verstärkt. Am Dienstagmorgen zeigten erste Wettermodelle Orkanböen um die 200 km/h, die auf die französische Atlantikküste treffen könnten. Aufgrund der sich sehr schnell entwickelnden Situation ist weiter unklar, wie stark der Zyklon Europa treffen wird.
Orkan Ciarán: Bis zu zehn Meter hohe Wellen an Atlantikküste erwartet
Sturmtief Ciarán wird kurz vor der französischen Atlantikküste seinen Höhepunkt erreichen. Erste Prognosen vom Dienstagmorgen gehen davon aus, dass es zwischen acht und zehn Meter hohe Wellen geben könnte. Die französischen Behörden bereiten sich auf mögliche Überflutungen in Küstenregionen vor. Der Orkan erreicht teilweise die Stärke eines Hurrikans der Stufe drei.
Das Wettermodell des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (ECWMF) hält es für wahrscheinlich, dass der stärkste Teil des Zyklons nach den Kanalinseln zunächst Wales trifft, bevor er weiter südlich über London in Richtung Nordsee weiterzieht. Ab Donnerstag könnte er dann auch das europäische Festland erreichen – und Starkregen und Sturmböen in Deutschland verursachen.
Bombenzyklon zieht in Richtung Köln und NRW – Meterologe spricht von „ernster“ Lage
Der französische Meteorologe Nahel Belgherze, der in der Vergangenheit bereits frühzeitig Hurrikan Otis vor der mexikanischen Küste oder Medicane Daniel im Mittelmeer erkannt hatte, spricht von einer „meteorologischen Bombe“. „Es wird ernst. Die globalen Modelle sprechen für einen starken, hurrikanartigen Sturm, der Teile Westeuropas treffen wird“, schreibt Belgherze auf der Plattform X.
Genaue Prognosen lassen sich aus Wettermodellen nur schwer treffen, dennoch hat der britische Wetterdienst bereits ab Dienstagabend eine Wetterwarnung für Nordirland ausgesprochen, über das Teile des Zyklons hinwegziehen könnten. Das Met Office rechnet mit bis zu 30 Liter Regen pro Quadratmeter in der Stunde und Windböen um die 150 km/h.
Unwetter in Europa: Druck in Bombenzyklon Ciarán fällt plötzlich ab – Meteorologen verblüfft von Messwerten
Am Dienstag zeigten erste Daten einen rapiden Druckabfall im Sturmtief Ciarán – typisch für einen sogenannten Bombenzyklon, bei dem in weniger als 24 Stunden der Druck schnell abfällt. Die Folge sind oft hohe Windgeschwindigkeiten und heftige Regenfälle, die in den kommenden Tagen erwartet werden.
In Großbritannien beobachten die Meteorologen zudem außergewöhnliche Entwicklung im Zentrum des Zyklons. Der Druck sank in kurzer Zeit auf 950 Hectopascal – der tiefste Wert, der im Vereinigten Königreich bei einem Sturm im November seit 1954 gemessen wurde. Sollten der Sturm sich weiter intensivieren, könnte es verheerende Schäden geben.
Sturmtief Ciarán: Zyklon verursacht Schneefall in Europa – Meterologe vergleicht Unwetter mit Hurrikan
Einige Wettermodelle zeigen, wie der Bombenzyklon anschließend weiter über Belgien, die Niederlande und Westdeutschland zieht. Derzeit ist noch schwer zu prognostizieren, wie stark die Auswirkungen auf Köln und Nordrhein-Westfalen sind, das Sturmtief dürfte die Region aber definitiv treffen. Die Regenmengen und auch die Stärke der Windböen sollen laut mehreren Wettermodellen ab Mittwoch ansteigen, vor allem am Wochenende wird mit viel Regen gerechnet.
Das Sturmtief soll anschließend weiter Richtung Nordeuropa ziehen, wo starker Schneefall und teils gefrierender Regen erwartet wird. Europa ist in den vergangenen Monaten von schweren Unwettern heimgesucht worden, in den Alpen und auch in Griechenland fielen durch mehrere Sturmtiefs und Gewitter-Superzellen teils mehrere Hundert Liter Regen pro Quadratmeter in nur wenigen Stunden.