Die griechische Region Thessalien wird erneut von heftigen Regenfällen heimgesucht. Einige Orte haben sich noch nicht von Sturmtief Daniel erholt.
„Menschenleben in Gefahr“Schweres Unwetter trifft erneut Griechenland – mehr als 260 Liter Regen in wenigen Stunden
Nach den Rekord-Regenfällen von Sturmtief Daniel hat ein schweres Unwetter erneut Teile Griechenlands stark getroffen. Sturmtief Elias, das am Mittwoch die Region Thessalien erreicht hat, soll in den kommenden Tagen bis zu 400 Liter Regen pro Quadratmeter bringen. Alleine am Mittwoch fiel davon bereits mehr als die Hälfte, mehrere Orte wurden überflutet.
„Menschenleben sind in Gefahr. Die Welt ist in Gefahr“, sagte der Bürgermeister von Volos, Achilleas Beos, dem griechischen Nachrichtensender ERTNews. Volos war bereits von Sturmtief Daniel schwer getroffen worden. In der nahegelegenen Stadt Zagora waren Anfang September in wenigen Tagen mehr als 900 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen worden.
Unwetter in Griechenland: Sturmtief Griechenland trifft Volos – mehr als 250 Liter Regen in wenigen Stunden
Mehrere Orte waren am Mittwochabend von der Außenwelt abgeschnitten. In Volos waren zeitweise laut Angaben von Bürgermeister Beos mehr als 80 Prozent der Menschen ohne Strom. Für Teile der Provinz Thessalien wurde eine Ausgangssperre verhängt, der Autoverkehr wurde aufgrund der schweren Regenfälle stark eingeschränkt.
In Volos fielen laut Angaben des griechischen Wetterdienstes Meteo bis 18 Uhr am Mittwochabend 113 Liter Regen pro Quadratmeter. Andere Teile Thessaliens traf es noch schlimmer. In Vateri wurden 260 Liter pro Quadratmeter in wenigen Stunden gemessen, an der Wetterstation in Istaiai 226 Liter. Die Regenmengen könnten die Höchstwerte der Wettermodelle noch übersteigen.
Sturmtief Elias: Überschwemmungen in Griechenland – Sturmtief Daniel bringt mehr als 900 Liter Regen
Im sozialen Netzwerk X wurden Videos von Fotos von überschwemmten Straßen gezeigt, begleitet von zahlreichen Blitzen. In Thessalien waren gerade erst die Wiederaufbauarbeiten nach Sturmtief Daniel angelaufen. Satellitenaufnahmen hatten nach den schweren Unwettern, die in Griechenland mehrere Niederschlagsrekorde gebrochen hatte, einen fast 60 Kilometer langen See gezeigt, der in Thessalien durch die Überflutungen entstanden war.
Der griechische Wetterdienst Meteo geht davon aus, dass es noch bis Donnerstagabend konstant weiterregnen wird. Mit weiteren Überschwemmungen sei zu rechnen. Bei den letzten Unwettern durch Sturmtief Daniel war die Wetterstation Zagora aufgrund der schweren Regenfälle kurzzeitig ausgefallen, möglicherweise fielen dort auch mehr als 1000 Liter Regen in nicht mal 72 Stunden.
Sturmtief Daniel wird zu Medicane über Mittelmeer – Tornado in der Eifel
Das Sturmtief Daniel hatte in Griechenland, Bulgarien und der Türkei Anfang September Überflutungen verursacht. Kurz darauf hatte sich aus daraus ein sogenannter Medicane, ein Mittelmeer-Hurrikan, gebildet, der mehrere Staudämme in der libyischen Küstenstadt Darna zerstörte. Die örtliche Militärregierung fürchtet mehr als 20.000 Tote durch die Unwetter.
Schwere Unwetter hatten auch in Deutschland ungewöhnliche Wetterphänomene ausgelöst. So wurde Nordrhein-Westfalen vor einigen Wochen von einer Gewitter-Superzelle mit mehr als 10.000 Blitzen getroffen. In der Eifel bildete sich Ende der vergangenen Woche ein Tornado, der im Ort Nusbaum mehrere Häuserdächer abdeckte. (shh)