AboAbonnieren

680.000 Euro ZuschussTroisdorfer Kirchengemeinde schafft Quartierszentrum – Das sind die Pläne

Lesezeit 3 Minuten
Eine Architektenzeichnung zeigt das Gemeindehaus nach der Umgestaltung und Sanierung.

Die Pläne für die Sanierung des Gemeindehauses und den Umbau zum Quartierzentrum stammen aus dem Kölner Architekturbüro Noesser-Padberg.

Im Februar soll, wenn alles klappt, der Umbau des Gemeindehauses beginnen. 14 Monate Bauzeit sind vorgesehen.

Vor der Kälte in den Räumen sind schon im Dezember die Chöre in die Kirche umgezogen, aber nicht nur die Heizung im Gemeindehaus der evangelischen Stadtkirchengemeinde bedarf einer umfassenden Erneuerung. Im Februar beginnen die Umbau- und Sanierungsarbeiten.

680.000 Euro Zuschuss für Projekt in Troisdorf

„Wir müssen was tun“, sagte am Donnerstag Pfarrer Ingo Zöllich. Schon seit 2015 diskutierten die Gremien der Gemeinde. Ein Neubau war zunächst geplant und 2021 schließlich als viel zu teuer verworfen worden. Aber auch in seinen bestehenden Umrissen sei das Haus zu groß für die Gemeinde, stellte man fest.

Was nun entsteht, ist ein Quartierszentrum: Ein Gebäude, mit dem sich die Kirchengemeinde noch weiter als ohnehin schon zur Stadtgesellschaft öffne, so Zöllich. Die Stiftung Wohlfahrtspflege NRW fördert das Vorhaben mit 680.000 Euro; den entsprechenden Förderbescheid hatte der Stiftungsratsvorsitzende Marco Schmitz mitgebracht.

Ein großes Gebäude aus den 1930er Jahren. Rechts steht ein modernerer Anbau aus den 1970er Jahren.

Das Gemeindehaus der evangelischen Stadtkirchengemeinde wird zum Quartierzentrum umgebaut.

Mit dem Projekt reagiert die Gemeinde auch auf eine Erhebung des Rhein-Sieg-Kreises: Bei einer eingehenden Betrachtung des Kreisgebiets erwies sich „Troisdorf-Mitte/Nord“ als eines der zwei Quartiere mit dem höchsten „Aufmerksamkeitsbedarf“.

Hier leben Menschen, die man unterstützen sollte
Pfaarrer Ingo Zöllich

„Hier leben Menschen, die man unterstützen sollte“, so Zöllich, der in der Kirchengemeinde den Steuerungskreis leitete. Die Gemeinde werde selbst Sozialberatung anbieten, einen weiteren Raum aber auch zur Verfügung stellen für weitere Initiativen, Vereine und Verbände. Die Verwaltung der Kirchengemeinde wird sich künftig auf zwei Büroräume beschränken.

Männer und Frauen stehen vor einem Gebäude aus den 1970er Jahren.

Von der Stiftung Wohlfahrtspflege NRW gibt es 680.000 Euro Förderung für das Projekt eines Quartierszentrums. Der Bescheid wurde jetzt offiziell übergeben.

„Es scheint ganz viel Bedarf zu sein,“ sagte Zöllichs Kollege Pfarrer Sebastian Schmidt. Und das über die sozialen Belange hinaus, gebe es doch auch Anfragen einer Ballett- und einer Sprachschule.

Die Kirchengemeinde plant eine Gesamtinvestition von vier Millionen Euro. Im mittleren Trakt passiere am meisten, so Zöllich: Nach dem Einbau eines Fahrstuhls wird das Gemeindehaus endlich barrierefrei zugänglich sein. Die insgesamt fünf Veranstaltungsräume für 20 bis 200 Personen werden akustisch entkoppelt. Dann können – bisher unmöglich – auch zeitgleich sehr unterschiedliche Veranstaltungen stattfinden.

Das Gemeindehaus der evangelischen Stadtkirchengemeinde in Troisdorf wird saniert und zu einem Quartierszzentrum umgebaut.

Das Gemeindehaus der evangelischen Stadtkirchengemeinde in Troisdorf wird saniert und zu einem Quartierszzentrum umgebaut.

Zur energetischen Sanierung gehört neben einer zeitgemäßen Dämmung auch der Einbau einer Luft-Wärmepumpe. Sichtbarste Zeichen der Veränderung in den vom Kölner Architekturbüro Noesser-Padberg Architekten entworfenen Plänen sind die Fassadengestaltung des Verwaltungsgebäudes. Vorgesehen sind auch bodentiefe Fenster und die Option einer kleinen Terrasse vor dem Mittelbau.

Stadt Troisdorf gibt schmalen Grundstücksstreifen ab

Dafür stelle die Stadt einen Grundstücksstreifen zur Verfügung, sagte Bürgermeister Alexander Biber. Überdies werde die Stadt in Abstimmung mit der Kirchengemeinde die Grünfläche an der Ecke Viktoriastraße /Kronprinzenstraße umgestalten. Am Umbau des Gemeindehauses ist die Stadt nicht finanziell beteiligt.

Hier solle ein Ort entstehen, „wo jeder sich traut hinzugehen und nicht abgestempelt wird“, sagte die Landtagsabgeordnete Katharina Gebauer, die bei der Stiftung mehrfach für das Projekt geworben hatte. Und Almut van Niekerk, die Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises An Sieg und Rhein, hoffte, dass das Zentrum Schule machen könnte für ein großes Wir.