Für den Gladbacher Stadtteil Gronau wird ein Strategisches Entwicklungskonzept erarbeitet.
Planungsbüro gefundenStadt Bergisch Gladbach will Gronau grundlegend umgestalten
Gronau soll sich ökologisch, sozial und städtebaulich entwickeln – das ist das Ziel des Strategischen Entwicklungskonzepts, das die Stadt in diesem und dem kommenden Jahr für den Stadtteil erarbeiten wird. Die Politik hat zugestimmt, intern laufen seit über einem Jahr intensive Vorbereitungen.
Nun konnte in einer Ausschreibung auch ein externes Planungsbüro gefunden werden, das das Konzept für Gronau erstellt: Den Zuschlag hat das Stadtplanungs- und Städtebaubüro Machleidt GmbH aus Berlin/Köln bekommen, es wird in Kooperation mit bgmr Landschaftsarchitekten und den Verkehrsplanern von SHP Ingenieure das Projekt angehen.
Akteure vor Ort, einschließlich der Bürgerinnen und Bürger, sollen intensiv eingebunden werden. Das Büro Machleidt ist deutschlandweit tätig, zu den jüngsten Projekten zählen die Umgestaltung des Quartiers Am Alten Bahnhof in Braunschweig, das Bahnhofsumfeld Bielefeld, der Gesundheitscampus Marbach, ein Nachbarschaftszentrum im Flensburger Stadtteil Weiche und der Rahmenplan für das Warnow-Quartier in Rostock.
Es gibt große Potenziale
Die Planer sprechen von Potenzialen, die in Gronau entwickelt werden sollen. An zentraler Stelle geht es um das Gelände der Pappenfabrik Wachendorff, das ein Investor zu einem neuen Wohnquartier entwickeln möchte. Die Einbindung dieses Projekts in den Stadtteil ist ein wesentliches Anliegen des Konzepts.
Weitere Stichworte, die die Planer auf dem Zettel haben, sind die Gestaltung der Mülheimer Straße (Einkaufsmärkte, Wohnhäuser) und die Zukunft der Fläche am Gleisdreieck (Gewerbegebiet Am Kuhlerbusch). Das Busunternehmen Wupsi plant die Aufgabe seines Betriebshofs an der Hermann-Löns-Straße, eine Verlagerung zum Gleisdreieck gilt als eine mögliche Option. Es geht auch um künftige Grünachsen an der Strunde, um Freiräume für die Landschaft und Konzepte für eine Durchgrünung des Stadtteils.
Bahngleise spielen eine Rolle
Der Bau des zweiten S-Bahn-Gleises und die damit verbundenen neuen Fahrtrouten des Gewerbeverkehrs in Richtung Gewerbegebiet West sind ein weiteres Thema, das die Planer beraten werden. Die Bahnstrecke soll ihre derzeitige Barrierewirkung verlieren, Rad- und Fußwege ins Zentrum sollen ausgebaut werden. Im Strategiekonzept wird es um den künftigen Standort der Gronauer Gemeinschaftsgrundschule gehen und um neue Flächen für Bewegung und Sport.
Im Osten des Stadtteils könnte ein neues Bildungs- und Sozialzentrum entstehen, auch die bereits vorhandenen Sozialangebote des Hermann-Löns-Zentrums sind im Blickfeld der Planer. Weil sich mit dem Bau des zweiten S-Bahn-Gleises und der Einführung eines annähernden Fünf-Minuten-Taktes die Attraktivität Gronaus erhöhen wird, wollen die Planer städtebauliche Perspektiven entwickeln.
Eine Rolle spielt auch das Gelände der ehemaligen Papierfabrik Zanders, das an den Stadtteil angrenzt. Hier soll eine Schnittstelle zwischen den Stadtteilen entstehen.