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Vor Spiel gegen DortmundDer 1. FC Köln sucht einen Ausweg aus der Krise

Lesezeit 3 Minuten
Gisdol guckt auf seine Füße

FC-Trainer Markus Gisdol

Köln – Dem November haftet von jeher das Image des grauen Monats an. Regen und Nebel wechseln sich ab, Herbststürme treiben ihr Unwesen und wenn sich die Sonne mal blicken lässt, hängt sie meist als verschwommener Fleck am Himmel. Es dürfte kein Zufall sein, dass Volkstrauertag und Totensonntag zu dieser Zeit des Jahres begangen werden. Aktuell allerdings präsentiert sich der November von einer ungewohnten Seite. Die Luft ist klar, die Sonne scheint am blauen Himmel. Nur nicht für den 1. FC Köln. Den Fußball-Bundesligisten umgibt vor der Herkules-Aufgabe am Samstag bei Borussia Dortmund (15.30 Uhr/Sky) nach acht sieglosen Partien in der neuen Saison und dem Absturz auf Tabellenplatz 17 eine Stimmung aus Trübsinn, Verzweiflung und Ratlosigkeit – typisch November.

Guter Rat ist teuer

Guter Rat ist in dieser Woche teuer bei den Geißböcken. Wo befindet sich der Ausgang aus dem Negativstrudel mit 18 sieglosen Spielen am Stück? FC-Trainer Markus Gisdol, der vor fast genau einem Jahr nach dem 0:2 bei Union Berlin mit der Roten Laterne in der Hand durch einen sensationellen 2:0-Heimsieg gegen Bayer 04 Leverkusen den Weg aus der Dunkelheit gefunden hat, steht in vorderster Front in der Verantwortung und vor einer ungleich schwereren Aufgabe als bei seinem Amtsantritt im November 2019. Der Effekt des gänzlich neuen Impulses ist verpufft. Stattdessen haben sich nach dem frustrierenden 1:2 am vergangenen Sonntag gegen Union und vor dem Duell mit dem BVB und dessen Tor-Maschinerie um Erling Haaland die 18 Partien ohne Dreier in den Köpfen und Beinen der Spieler festgesetzt.

In der Vorbereitung auf das Spiel beim Tabellenzweiten haben sich Gisdol und Sportchef Horst Heldt dazu entschieden die Mannschaft abzuschotten. Kein öffentliches Training, keine Interviewtermine. Stattdessen voller Fokus auf die Trainingsarbeit, die bislang allerdings mit drei schmalen Punkten wenig Früchte hervorgebracht hat.

Bei der ersten gemeinsamen Einheit am Mittwoch gab es aber tatsächlich zwei Hoffnungsschimmer. Anthony Modeste und Benno Schmitz kehrten ins Mannschaftstraining zurück. Sowohl der Torjäger als auch der solide Rechtsverteidiger gehörten vor dieser Saison zu den großen Hoffnungsträgern im Team von Markus Gisdol.

Modestes Bilanz nach einer komplett verpassten Vorbereitung beläuft sich auf zwei Einwechslungen gegen Frankfurt und in Stuttgart und nur 21 gespielte Minuten. Knie- und zuletzt Rückenprobleme haben den Franzosen immer wieder zurückgeworfen. Der 32-Jährige wird noch seine Zeit benötigen.

Schmitz wäre aktuell für hinten rechts sicher Gisdols bevorzugte Lösung. Zum einen, weil der vergangene Woche 26 Jahre alt gewordene Münchner die Zuverlässigkeit in Person ist. Zum anderen, weil der FC-Coach BVB-Leihgabe Marius Wolf auf der rechten Seite viel lieber mehr in der gegnerischen Hälfte sehen würde. Allein schon deshalb, weil der 25-Jährige als torgefährlicher Spieler gilt und der FC bei einem Durchschnitt von bisher einem Tor pro Spiel auf in dieser Kategorie viel Luft nach oben hat.

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Ein Fingerzeig für Samstag könnte sein, dass Markus Gisdol die Youngster Sava Cestic und Tim Lemperle am Mittwoch in das Profi-Training geholt hat, obwohl die U21 am Abend in der Regionalliga beim FC Wegberg-Beeck anzutreten hatte. Womöglich plant der Kölner Trainer einen ähnlichen Coup wie im Dezember 2019, als er Jan Thielmann gegen Leverkusen in die Startelf beorderte.