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Torhüter des 1. FC KölnSo fällt die Bilanz für Marvin Schwäbe bisher aus

Lesezeit 3 Minuten
Marvin Schwäbe im Tor des FC beim Training

Marvin Schwäbe hütet seit Ende November das Gehäuse des 1. FC Köln. 

Köln – Für Marvin Schwäbe schließt sich sozusagen ein Kreis, wenn der 1. FC Köln am Samstag (15.30 Uhr, Rhein-Energie-Stadion) den 1. FSV Mainz 05 zum Verfolgerduell um die Europapokal-Plätze empfängt. Schließlich war es die Hinrundenpartie in Rheinhessen (1:1), die den Wachwechsel im Gehäuse des Fußball-Bundesligisten eingeläutet hatte. Der damalige Stammtorhüter Timo Horn war bei einem Abschlag mit dem heranrauschenden 05-Stürmer Karim Onisiwo zusammengestoßen. Horn hielt zwar bis zum Schlusspfiff durch, bekam am Tag danach aber die Diagnose einer schweren Knieverletzung überbracht.

Der Ur-Kölner fiel bis Jahresende aus, womit die Stunde seines damaligen Herausforderers Marvin Schwäbe geschlagen hatte, der am 27. November im Derby gegen Borussia Mönchengladbach (4:1) sein Erstliga-Debüt für die Geißböcke feierte. Seither stehen für den 26-jährigen Hessen 15 Punktspiele zu Buche, von denen die Kölner sechs gewannen, vier mit einem Remis beendeten und fünf verloren. Eine Ausbeute, die sich sehen lassen kann.

Nach Schmitz auch Özcan und Andersson erkrankt

Mit seiner persönlichen Bilanz von 20 kassierten Treffern ist Schwäbe ebenfalls einverstanden: „Ich denke, ich habe es so weit ganz gut gemacht“, sagt der im Sommer nach Köln gewechselte Meister-Torhüter von Bröndby Kopenhagen. Ein klarer Fehlgriff ist ihm bislang nicht unterlaufen. Schwäbes Stärken liegen in der Entschärfung von Eins-gegen-Eins-Situationen, bei denen er lange stehen bleibt, sowie in der Ballverarbeitung. Immer wieder wird er von seinen Vorderleuten als Anspielstation gesucht, um der Kölner Spielidee entsprechend von hinten heraus zu kombinieren.

„Ganz klar: Ich bin zufrieden, dass ich spiele. Mit jedem Spiel, das ich dazu bekomme, kann ich mich weiterentwickeln und komme einen weiteren Schritt nach vorne“, erklärt Schwäbe, der lediglich ein Mal aussetzen musste. Mitte Februar hatte ihn das Coronavirus erwischt. Timo Horn vertrat ihn gegen Eintracht Frankfurt (1:0) zwar fehlerlos; Trainer Steffen Baumgart hatte sich allerdings schon im Januar darauf festgelegt, mindestens bis zum Ende der Spielzeit auf Schwäbe zu setzen. Was wiederum dafür spricht, dass sich Timo Horn (Vertrag bis 2023) im Sommer nach 20 Jahren am Geißbockheim umorientieren wird.

Doch das ist noch Zukunftsmusik. Aktuell geht es für die Kölner darum, den Traum von Europa lebendig zu halten. „Wir können mit viel Zuversicht auf die letzten sechs Spiele blicken. Wir geben uns mit dem bislang Erreichten nicht zufrieden und wollen jeden Punkt mitnehmen“, drückt Marvin Schwäbe den Kölner Ehrgeiz aus.

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Mit Mainz 05 kommt nun allerdings ein sehr unbequemer Gegner. Schwäbe prognostiziert ein „hart umkämpftes Spiel. Die Mainzer gehen in die Zweikämpfe, haben ewig große Spieler und werden auch bei Standards gut rein feuern.“ Nach nur sechs erzielten Toren in den jüngsten acht Spielen muss der FC offensiv wieder deutlich zulegen. „Wir versuchen, hinten dichtzuhalten und vorne mit Zug zu spielen. Das hat in den letzten Spielen nicht so funktioniert“, räumt Schwäbe ein. Per Videostudium soll nun an Lösungen gearbeitet werden. „Die Trainer werden uns gut einstellen“, ist sich der FC-Schlussmann sicher.

Verzichten müssen die Kölner nach Benno Schmitz auch auf Salih Özcan und Sebastian Andersson, die sich am Mittwoch ebenfalls krank meldeten. Timo Hübers und Jan Thielmann sind gesperrt, zudem fehlt Kingsley Schindler weiter aus „persönlichen Gründen“. Dafür kehrt Anthony Modeste zurück. Schwäbe vertraut der Breite des Kaders: „Jeder, der bei uns reinkommt, versucht alles zu geben und zu zeigen, dass er in die Startelf gehören könnte. Da sind wir ganz gut aufgestellt. Wir brauchen uns nicht zu verstecken.“