Rundschau-EinzelkritikDiese Noten bekommen die FC-Spieler im Abschlusszeugnis
Von Martin Sauerborn
Lesezeit 1 Minute
- Nach der Saison ist Zeit zurückzublicken. Wo ist Licht, wo Schatten.
- Martin Sauerborn hat den Spielern ein Zeugnis ausgestellt.
Köln – Der 1. FC Köln hat als Aufsteiger eine wellenförmige Saison hinter sich gebracht. Einem Tief zu Beginn und dem frühen Abschied von Trainer Achim Beierlorzer und Sportchef Armin Veh folgte das Hoch unter Markus Gisdol und Horst Heldt, das die Geißböcke bis auf Rang zehn spülte. Nach der Corona-Zwangspause blieb der FC in zehn Spielen sieglos, schaffte aber mit 36 Punkten und einem Torverhältnis von 51:69 als 14. trotzdem den angestrebten Klassenerhalt. Das Auf und Ab spiegelt sich auch in der Saisonleistung der Spieler wider.
Timo Horn (34 Spiele/0 Tore/0 Assists): An dem FC-Torwart scheiden sich weiter gerne die Geister. Intern auch für die nächste Saison von Sportchef Horst Heldt als Nummer eins deklariert, steht der 27-Jährige öffentlich nach jedem Fehler im Mittelpunkt der Kritik. Mit mehr Konstanz und Selbstsicherheit könnte der Ur-Kölner diesen Kritikern die passende Antwort geben. Note: 3-
Kingsley Ehizibue (31/1/1): Neuzugang und Stimmungskanone: Der Rechtsverteidiger startete stark, verbreitete dann auf der rechten Seite Chaos, um sich unter Gisdol zu stabilisieren. Viel Luft nach oben. Note: 4.
Benno Schmitz (18/0/0): Mädchen für alles auf den defensiven Außenbahnen. Einige solide Auftritte, aber auch einige bedenkliche. Note: 4.
Sebastiaan Bornauw (28/6/0): Shooting-Star des FC in dieser Saison. Der gerade einmal 21-jährige Belgier überzeugte durch reifes Auftreten, selbstbewusstes Spiel und Torgefahr. Kommender Führungsspieler, wenn er bleibt. Note: 2.
Rafael Czichos (26/1/2): Bundesliga-Debüt mit 29 und feste Größe in der Innenverteidigung. Er hatte bei seinem Horror-Zusammenstoß in Berlin einen Schutzengel und feierte dank Corona noch in dieser Saison sein Comeback. Note: 3
Jorge Meré (11/1/0): Abgetaucht, unglücklich und letztlich nur noch die Nummer vier in der Innenverteidigung. Das spanische Juwel hat viel an Glanz und von seinem 30 Millionen Euro Marktwert verloren. Note: 5.
Toni Leistner (13/0/0): Der Leihspieler von den Queens Park Rangers überzeugte als rustikaler Innenverteidiger auf Anhieb, ließ nach der Corona-Pause aber immer mehr nach. Note: 4.
Noah Katterbach (18/0/0): Bundesliga-Premiere mit 18 auf Schalke und maßgeblich beteiligt am zwischenzeitlichen Höhenflug des FC. Ließ dann nach seiner Vertragsverlängerung aber Federn. Der Hochtalentierte musste als Linksverteidiger viel Lehrgeld bezahlen. Note: 3-.
Jonas Hector (29/4/3): Der Kapitän war einer der Motoren des Aufschwungs unter Gisdol. Lauf- und spielstark, dazu torgefährlich. Nach Corona aber nur noch ein Schatten seiner selbst und durch zwei tragische, private Schicksalsschläge schwer getroffen. Note: 3+
Ellyes Skhiri (32/1/3): Tunesisches Laufwunder mit einem Gespür für das Räumliche. In Freiburg offenbarte sich sein Potenzial, das er allerdings nicht immer so wie beim 2:1 am 3. Spieltag abrufen konnte. Note: 2-
Marco Höger (15/0/0): Der Routinier entpuppte sich als Auslaufmodell, dessen Wert sich zunehmend als Führungsspieler neben dem Platz zeigte. Note: 4-.
Birger Verstraete (9/0/1): Ganz starker Beginn unter Beierlorzer, dann durch Verletzungen zurück- und aus dem Kader geworfen. Nach Irrungen neben dem Platz schließlich nach Antwerpen transferiert. Note: 4.
Kingsley Schindler (13/0/2): Dem Ex-Kieler blieb erst nur eine Nebenrolle, bevor er aufs Abstellgleis geriet. Note: 5.
Elvis Rexhbecaj (13/0/4): Der Leihspieler aus Wolfsburg zeigte überragende Auftritte in Berlin und gegen Schalke, tauchte nach Corona aber mit in die Unscheinbarkeit ab. Note: 3-
Dominick Drexler (27/3/4): Bundesliga-Debüt mit 29 und in der guten Phase des FC mit vielen lichten Momenten. In den beiden schlechten Phase konnte der Bonner aber wenig Akzente setzen. Note: 3-
Florian Kainz (28/5/7): Torgefährlich, gut im Eins-gegen-Eins und bei Standards. Eine solide Saison für den Österreicher. Note: 3
Jan Thielmann (12/0/1): Sein Erstliga-Debüt beim 2:0 gegen Leverkusen stand sinnbildlich für den Aufschwung des FC unter Markus Gisdol mit jugendlichem Elan. Der inzwischen 18-Jährige blieb aber viel zu schüchtern, um sein ganzes Können entfalten zu können. Note: 4-
Marcel Risse (6/0/2): Ein Opfer seiner Verletzungshistorie und möglicherweise deshalb schon mit 29 am Ende seiner Karriere als Fußball-Profi. Note: 4
Ismail Jakobs (20/2/2): Emotionaler Dauersprinter, der mit Fans im Rücken vor Corona stark performte und nach Corona ohne Fans gar nicht mehr. Note: 4
Mark Uth (15/5/7): Der Leihspieler aus Schalke hob das FC-Spiel in der Rückrunde auf ein anderes Niveau, wirkte nach Corona aber zunehmend wie ein Fremdkörper. Note: 3+
Jhon Cordoba (29/13/2): Kraftvoll, dynamisch, kaum zu halten und wichtige Anspielstation. Der Kolumbianer rechtfertigte seine 17 Millionen Euro-Ablöse aus dem Sommer 2017 und schaffte den Durchbruch als Bundesliga-Torjäger. Note: 2
Anthony Modeste (27/4/1): Ein typisches Modeste-Tor beim 2:1 in Freiburg, dann aber nur noch Bankdrücker. Als er nach Corona aus der Joker-Rolle heraus gerade zu alter Form gefunden hatte, litt der Franzose unter der zunehmenden Grüppchenbildung im Team. Note: 4+
Simon Terodde (23/3/1): Blieb als Torjäger auf der Schwelle zwischen viel zu gut für die 2. Liga und nicht ganz ausreichend für die 1. Liga hängen. Note: 4
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