Köln – Pavel Dotchev ist in diesem Geschäft schon viel zu lange unterwegs, um sich durch Rückschläge schnell aus der Ruhe bringen zu lassen. Zwar nagte das 0:4 beim FSV Zwickau auch am Trainerfuchs des Fußball-Drittligisten FC Viktoria Köln. Doch Dotchev war weit davon entfernt, die erste empfindliche Niederlage des Liga-Neulings überzubewerten.
„Solche Rückschläge gibt es immer wieder“, weiß der Bulgare aus seiner Erfahrung von mehr als 200 Drittliga-Partien, die er an der Seitenlinie begleitet hat. Und wer schon einmal hingefallen ist, weiß auch, was dann als nächstes zu tun ist. „Es ist wichtig, wieder aufzustehen und Gas zu geben“, sagt Dotchev.
Die erste Gelegenheit, eine entsprechende Reaktion zu zeigen, haben die Rechtsrheinischen am Samstag (14 Uhr, Sportpark Höhenberg) im Heimspiel gegen den gleichermaßen stark gestarteten Mitaufsteiger Waldhof Mannheim, der im Sommer nach 16-jähriger Abstinenz in den Profifußball zurückgekehrt ist.
Angespannte Personalsituation
Dotchev will unbedingt vermeiden, dass sich seine Mannschaft mit einem weiteren Negativerlebnis in die anschließende Länderspiel-Unterbrechung verabschiedet. „Wir wollen nicht mit einer Niederlage in die Pause gehen und werden versuchen, wieder zu punkten“, erklärt der Coach.
Wäre da nicht die angespannte Personalsituation, die sich seit dem vergangenen Wochenende kaum gebessert hat. Zwar sieht es danach aus, dass der nach einer Grippe am Mittwoch ins Mannschaftstraining zurückgekehrte Kevin Holzweiler wieder spielfähig sein wird. Der Offensiv-Wirbelwind gilt als erster Anwärter, den mindestens noch gegen Mannheim wegen eines Muskelfaserrisses pausierenden Spielmacher Mike Wunderlich im Zentrum zu ersetzen. Patrick Koronkiewicz oder Richmond Tachie könnten Holzweiler dann wiederum auf der rechten Außenbahn vertreten.
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Dafür ist Dotchev an anderer Stelle zu Umstellungen gezwungen. Mart Ristl, der sein Team in Zwickau mit einer frühen Gelb-Roten Karte massiv schwächte, ist gesperrt. Kehrt Dotchev von der in Sachsen misslungenen 4-4-2-Formation zu seiner bevorzugten Aufstellung mit zwei defensiven Mittelfeldspielern und nur einem Stürmer zurück, werden wohl Hamza Saghiri und der am vergangenen Wochenende nicht berücksichtigte André Dej die Doppelsechs bekleiden. Die genesenen Dario de Vita und Suheyel Najar bereichern das dezimierte Aufgebot zwar nicht in der Spitze, sorgen aber immerhin dafür, dass Dotchev zumindest wieder etwas mehr Kadertiefe zur Verfügung hat.
Noch zu früh kommt die Begegnung für Daniel Mesenhöler. Der Stammtorhüter wird wegen einer Innenbanddehnung im Knie auch die dritte Partie in Folge verpassen. Im Testspiel am 10. Oktober (18 Uhr) gegen den 1. FC Köln soll Mesenhöler in den Wettkampfrhythmus zurückgeführt werden. Die Ausfallliste komplettieren der gesperrte Abwehrchef Tobias Willers sowie die dauerverletzten Moritz Fritz, Sascha Eichmeier und Bernard Kyere. Letzterer übt inzwischen wieder teilweise mit dem Team und könnte Ende Oktober wieder zu einer Option werden.
Bekannte Kölner Gesichter erwartet
So oder so wird es gegen Waldhof schwierig. „Mannheim ist eine eingespielte und variable Mannschaft mit viel individueller Klasse“, sagt Dotchev. Schwere individuelle Patzer, wie sie sich die Viktoria in Zwickau mehrfach leistete, gilt es abzustellen. „Solche Fehler dürfen uns gegen keinen Gegner unterlaufen“, mahnt Rechtsverteidiger Marcel Gottschling wieder zu mehr Konzentration.
An Unterstützung von den Rängen soll es jedenfalls nicht fehlen. Deshalb werden sich anlässlich der Aktion „Jeck op Viktoria“ bekannte Kölner Gesichter in den Stehplatzbereich mischen. Zu ihnen zählen unter anderem „Bömmel“ Lückerath von den Bläck Fööss, Mitglieder der Bands Klüngelköpp, Lupo, Domstürmer und Druckluft, Schauspieler Tom Gerhardt sowie Fernsehmoderator Jean Pütz.