Nach dem 0:2 beim Regionalligisten fehlen den Höhenbergern neun verletzte oder erkrankte Spieler.
Dritte LigaPersonalsituation von Viktoria Köln verschärft sich nach Pokal-Aus bei Alemannia Aachen
Es gehört schon viel Fantasie dazu, eine Formation ausfindig zu machen, die am Samstag (14 Uhr, Schauinsland-Reisen-Arena) das Drittliga-Auswärtsspiel beim MSV Duisburg bestreiten kann.
Unmittelbar nach der 0:2 (0:1)-Niederlage des FC Viktoria Köln im Viertelfinale des Mittelrheinpokals am Mittwoch bei Alemannia Aachen haderte auch Olaf Janßen mit der personellen Situation seiner Mannschaft: „Uns sind inzwischen wirklich die Spieler ausgegangen“, beklagte der Höhenberger Trainer auf der Pressekonferenz im Tivoli-Stadion. „Wir hatten ja schon vor der Partie acht Stammspieler, die uns gefehlt haben. Gerade auf der Sechs haben wir jetzt ein riesiges Problem.“
Lars Dietz fällt mit einer Gehirnerschütterung vorerst aus
Eine Angelegenheit, die sich während des Pokalspiels beim Regionalliga-Tabellenführer noch verschärft hat: Für den erkrankten Jeremias Lorch (Fieber) war Lars Dietz von der Innenverteidigung um eine Position nach vorne ins defensive Mittelfeld gerückt, machte seine Sache zunächst ordentlich, verletzte sich nach 25 Minuten aber ebenfalls: Dietz war auf Höhe der Mittellinie nach einem Zweikampf zusammengesackt, der 27-jährige Westfale musste minutenlang behandelt werden und wurde schließlich von den Sanitätern mit einer Trage in die Kabinen gebracht.
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Noch am Abend wurde Dietz im Aachener Universitätsklinikum untersucht, Kölns Sportvorstand Franz Wunderlich konnte nach bangen Stunden Entwarnung geben: „Im Bereich des Halswirbels ist alles in Ordnung, Lars hat aber eine Gehirnerschütterung erlitten und wird uns erst einmal fehlen. Wie lange das sein wird, weiß man bei einer solchen Verletzung natürlich nie genau.“
Für den Abwehrspieler durfte sich nach einer guten halben Stunde Simon Handle, sonst eher auf dem rechten Flügel unterwegs, in der defensiven Zentrale versuchen. Eine Position, die der erfahrene Handle nach Angaben seines Coaches „noch nie gespielt hat.“
Zu jenem Zeitpunkt lag der FC Viktoria bereits in Rückstand. Bastian Müller hatte sich den Ball in halblinker Position zurechtgelegt, den anschließenden Freistoß jagte der Aachener zum umjubelten 1:0 ins Gäste-Tor (19.).
Unter Zugzwang gelangte Köln kaum noch zu Gelegenheiten, die Gastgeber hatten das Geschehen im Griff und entschieden das Spiel nach einer Stunde endgültig zu ihren Gunsten: Einen Abpraller bugsierte Frederic Baum per Abstauber über die Linie, Viktoria-Keeper Ben Voll hatte die Kugel zuvor noch abklatschen können.
Janßen wechselte hernach dreifach und beorderte mit Malek und Said El Mala einen 18 und einen 17 Jahre alten A-Jugend-Spieler auf das Feld. Luca Marseiler (Knieprobleme), David Philipp (Leistenprobleme), Moritz Fritz (Meniskusschaden), Bryan Henning (Kreuzbandriss), Donny Bogicevic und Niklas May (beide Syndesmosebandriss) fehlten ohnehin. Hinzu kamen die Ausfälle von Lorch und Florian Engelhardt (beide Infekt) und dazu Lars Dietz – der FC Viktoria geht personell auf dem Zahnfleisch.
Da geriet das Ausscheiden des Drittligisten im Viertelfinale gegen aufstiegswillige Aachener schon beinahe zur Randnotiz. Fakt ist aber auch, dass der Verbandspokal erstmalig seit 2020 fortan ohne die Viktoria auskommen muss. Zuletzt hatte das Janßen-Team den Wettbewerb dreimal in Folge gewonnen, nun werden sich zwei andere Mannschaften am 25. Mai im Sportpark Höhenberg um die begehrte Trophäe und den damit verbundenen Einzug in den DFB-Pokal balgen.
Viktoria Köln ist am Samstag beim MSV Duisburg zu Gast
Von Verletzungen geplagt muss der Kölner Tross am Samstag die angenehm kurze Reise ins Ruhrgebiet zum höchst abstiegsbedrohten MSV auf sich nehmen. Trotz des für den kommenden Mittwoch (19 Uhr, Sportpark Höhenberg) terminierten Nachholspiels gegen den 1. FC Saarbrücken hat Olaf Janßen kaum Möglichkeiten, einige seiner Fußballer zu schonen, wie er offen zugibt: „Unsere Möglichkeiten sind da natürlich sehr begrenzt.“ Seit Mittwochabend umso mehr.
FC Viktoria: Voll – Koronkiewicz (61. Sticker), Schultz, Greger, Lopes Cabral - Dietz (31. Anselm), Russo - Najar, de Meester (61. Malek El Mala), Handle (82. Soldanski) - Becker (61. Said El Mala). – Zuschauer: 9500. – Tore: 1:0 Müller (19.), 2:0 Baum (60.).