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Vor dem Spiel in MagdeburgDas ist das Offensiv-Problem von Viktoria Köln

Lesezeit 3 Minuten
Seokju Hong

Seokju Hong ist im Angriff derzeit auf sich allein gestellt.

Köln – Mit einer ordentlichen Portion Groll wird Olaf Janßen die Drittliga-Partie zwischen Viktoria Berlin und dem 1. FC Magdeburg am Montag verfolgt haben.

Angesichts des etwas überraschenden 2:1-Erfolgs des Teams aus der Hauptstadt gegen den Spitzenreiter ist der Vorsprung von Viktoria Köln auf den ersten Abstiegsplatz auf nunmehr sieben Punkte geschmolzen, Kölns Trainer gibt gleichwohl zu verstehen, dass er sich für die Resultate der Konkurrenz lediglich am Rande interessiert: „Ich lebe im Hier und Jetzt und konzentriere mich auf meine Mannschaft. Auf den Rest habe ich eh keinen Einfluss“, betont der 55-Jährige.

Magdeburg ist der nächste Gegner der Höhenberger und wird am Samstag (14 Uhr, MDCC-Arena) wohl alles daran setzen, seine Minikrise von zuletzt vier Spielen ohne Sieg zu beenden.

Timmy Thiele (1)

Timmy Thiele fehlt noch aufgrund einer Verletzung.

Fakt ist, dass den Gästen aus dem Rheinland ein stimmungsgewaltiger Nachmittag bevorsteht: Der Tabellenführer wird von mehr als 20 000 Fans nach vorne getrieben und versuchen, sich den vermutlich letzten erforderlichen Dreier zum Zweitliga-Aufstieg zu sichern.

Köln indes muss sich in diesen Tagen vornehmlich mit sich selbst beschäftigen: Inzwischen konnten sich auch die letzten Aktiven nach überstandenen Corona-Infektionen freitesten, lediglich die beiden Rekonvaleszenten Lenn Jastremski (Knieverletzung) und Timmy Thiele (Adduktorenprobleme) werden in Magdeburg fehlen, wobei ein baldiges Comeback der etatmäßigen Mittelstürmer in Sichtweite scheint, wie Olaf Janßen unter der Woche verkündete: „Lenn konnte das erste Mal an einigen Einheiten teilnehmen und wird in zwei bis drei Wochen wieder eine Option sein. Timmy wird wohl auch zeitnah ins Training einsteigen können.“

Pokalspiel an Ostern

Der Fußball-Verband Mittelrhein (FVM) hat das Pokal-Halbfinale des FC Viktoria beim Troisdorfer Landesligisten 1.FC Spich zeitgenau terminiert: Am Karsamstag (15.30 Uhr) spielen die Kölner um den Einzug ins Endspiel am 21. Mai im Sportpark Höhenberg. (ol)

Was sich zunächst erfreulich anhört, ist andererseits aber genau die Crux, mit der sich die Viktoria seit Monaten herumschlagen muss: Der Mannschaft fehlt es an treffsicherem Personal, mit dem jungen Seokju Hong steht den Rechtsrheinischen nur ein zentraler Angreifer zur Verfügung.

Viktoria Köln steht vor schwierigem Restprogramm

Janßen ist sich der Problematik naturgemäß bewusst und zerbricht sich beinahe täglich den Kopf über mögliche Justierungen in der vorderen Abteilung: „Gerade Jastremski und Thiele mit ihrer Wucht fehlen uns natürlich sehr“, bemerkt der Coach. „Andererseits macht es für unsere Spielkultur aber keinen Sinn, jetzt einen Innenverteidiger vorne rein zu stellen.“

Umso bemerkenswerter erscheint die Tatsache, dass sich die Höhenberger noch nicht mit möglichen Abstiegsszenarien befassen müssen, trotz Personal-Notstands und Stürmer-Not. „Ich bin dankbar für die Punkte, die wir auf dem Konto haben“, freut sich Olaf Janßen über 37 Zähler auf der Habenseite, die er in den verbleibenden fünf Saison-Partien natürlich noch ausbauen möchte.

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Das Restprogramm der Viktoria hat es durchaus in sich: Nach dem Spiel in Magdeburg gastiert der SV Meppen (25. April) in Höhenberg, anschließend geht es nach Halle, an den letzten beiden Spieltagen kann der FC Viktoria mit den Begegnungen gegen Kaiserslautern und Braunschweig unmittelbar Einfluss auf den Aufstiegskampf nehmen. „Es sind fünf super Spiele mit drei Gegnern, für die es um alles geht“, meint Janßen.

Umso bedeutender aus Kölner Sicht wäre zumindest ein Teilerfolg an diesem Wochenende in Magdeburg, ansonsten müsste sich der FC Viktoria womöglich auf der Zielgraden der Meisterschaft doch noch mal auf Abstiegskampf einstellen.