Ab kommendem Sonntag geht es Schlag auf Schlag: drei Spiele in sechs Tagen. Trainer Olaf Janßen hofft auf die rechtzeitige Rückkehr einiger Verletzter.
Dritte LigaViktoria Köln hat Personalsorgen – ausgerechnet vor der englischen Woche
Schon am fünften Drittliga-Spieltag ist der Fall eingetreten, auf den Olaf Janßen liebend gerne verzichtet hätte. Der FC Viktoria Köln hat – wie schon im fast gesamten Verlauf der letzten Saison – wieder mit großen Personalproblemen zu kämpfen.
Beim 0:1 am Sonntagabend in Aachen mussten die Höhenberger in Robin Velasco, Donny Bogicevic (beide Bänderverletzung), Enrique Lofolomo (Schulter), Simon Handle (Infekt) und Albion Vrenezi (Muskelverletzung) gleich auf fünf potenzielle Stammspieler verzichten. Niklas May hatte mit den Nachwirkungen eines Infekts zu kämpfen und deshalb nur Luft für 45 Minuten. Während des Spiels zog sich Kapitän Christoph Greger nach einem Zusammenstoß eine Kopfverletzung zu und musste ausgewechselt werden. Sein Innenverteidiger-Kollege Lars Dietz wirkte nach einer heftigen Kollision mit Alemannia-Schlussmann Marcel Johnen ebenfalls benommen.
Christoph Greger verbringt nach Aachen-Spiel eine Nacht im Krankenhaus
„Greger hatte sofort eine große Beule und Flimmern vor den Augen“, sagte Janßen, sein Abwehrchef verbrachte die Nacht zur Sicherheit im Krankenhaus. Zum Ausschluss einer schwerwiegenderen Kopfverletzung wurde am Montag noch ein Kontroll-MRT gemacht. „Ich hoffe, dass ein paar Tage Ruhe reichen werden.“ Der Coach will das Personalpech mit den Langzeitverletzten Velasco und Bogicevic sowie den diversen kurzfristigen Ausfällen noch nicht mit der Situation der Vorsaison vergleichen, als zeitweise zehn Profis nicht zur Verfügung standen. „Wir haben mehr Breite im Kader, obwohl er so klein ist. Und man hat gesehen, dass wir trotz der Ausfälle konkurrenzfähig waren“, sagte der Trainer. „Ich wünsche mir natürlich, dass es nicht wieder so kommt wie in der vergangenen Saison.“
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Mit der Leistung in Aachen war Janßen im Grundsatz zufrieden, gerade in der ersten Halbzeit habe seine Mannschaft den Matchplan eingehalten und sich vom Gegner und den 23.800 Zuschauern nicht einschüchtern lassen. „Inhaltlich war das sehr okay, vielleicht hat das Spiel nach vorne etwas gelitten – aber da hat auch immer der Gegner Anteil dran“, sagte Janßen. Die Alemannia wurde in der ersten Halbzeit genau einmal gefährlich. Sasa Strujic gelang in der 45. Minute nach einem Angriff über die rechte Seite das 1:0 aus kurzer Distanz.
Viktoria Köln beißt sich an Alemannia Aachen die Zähne aus
„Nach dem 0:1 hätte man das Spiel rückblickend abpfeifen können. Wir sind nicht mehr nach vorne gekommen und Aachen hat es seriös und gut verteidigt. Wir haben uns die Zähne ausgebissen und hatten keine Lösungen mehr“, gestand Janßen. „Die Liga ist so eng, das ist so brutal. Aber deswegen auch wunderschön – man hat jede Woche die Chance auf einen Sieg. Wer Niederlagen aushält und wieder aufsteht, der wird am Ende des Tages auch durchkommen.“
Ab kommendem Sonntag bieten sich der Viktoria in schnellem Ablauf Chancen auf drei Siege, es geht in eine englische Woche. Zunächst ist der SC Verl zu Gast in Höhenberg (16.30 Uhr), am 25. September reisen die Kölner zum 1. FC Saarbrücken (19 Uhr). Zum Abschluss kommt der Tabellenzweite Erzgebirge Aue in den Sportpark (28. September, 14 Uhr). „Drei Spiele in sechs Tagen, das wird kompliziert“, so Janßen. „Ich hoffe, dass die kurzfristig ausgefallenen Jungs wieder fit werden. Alle werden gebraucht.“ Den SC Verl von Ex-Fortuna-Trainer Alexander Ende bezeichnet Viktorias Coach als „große Herausforderung“. Die Mannschaft habe den meisten Ballbesitz der Liga und könne seine Gegner „richtig quälen“.