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Hinrunden-Rekord geknacktViktoria Köln gewinnt Karten-Festival gegen den SV Sandhausen

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3. Liga: Viktoria Köln - SV Sandhausen 21.12.2024 Jubel zum 1:0 durch Serhat Semih Güler Viktoria Köln, 30 3. Liga: Viktoria Köln - SV Sandhausen, Köln, Sportpark Höhenberg am 21.12.2024 DFB REGULATIONS PROHIBIT ANY USE OF PHOTOGRAPHS AS IMAGE SEQUENCES AND/OR QUASI-VIDEO. *** 3 Liga Viktoria Köln SV Sandhausen 21 12 2024 Cheers for 1 0 by Serhat Semih Güler Viktoria Köln, 30 3 Liga Viktoria Köln SV Sandhausen, Köln, Sportpark Höhenberg on 21 12 2024 DFB REGULATIONS PROHIBIT ANY USE OF PHOTOGRAPHS AS IMAGE SEQUENCES AND OR QUASI VIDEO Copyright: xBEAUTIFULxSPORTS/Wunderlx

Nach neun Jokertoren traf Semih Güler gegen Sandhausen endlich auch als Startelf-Spieler.

Der Höhenberger Drittligist setzt sich im letzten Spiel des Jahres 2:0 gegen neun Sandhäuser durch. Semih Güler trifft doppelt.

Im Hintergrund dröhnte gegen 15.55 Uhr am Samstagnachmittag Mariah Careys Weihnachts-Evergreen „All I Want for Christmas is You” aus den Boxen des Sportparks Höhenberg, auf dem Rasen fielen sich Spieler, Trainer und Verantwortliche des FC Viktoria Köln in die Arme.

Mit 2:0 (0:0) hatten sich die Rechtsrheinischen in einem denkwürdigen Karten-Festival gegen den SV Sandhausen durchgesetzt und kurz vor den Feiertagen den Punktestand auf 29 geschraubt – Drittliga-Hinrunden-Rekord für die Viktoria, die noch im Sommer zu den ersten Abstiegskandidaten gezählt wurde. Doch nach dem dritten Sieg in Folge überwintern die Kölner im oberen Tabellendrittel und haben sogar Kontakt zu den Aufstiegsplätzen. Perfekte Voraussetzungen für erholsame Feiertage.

„Ich bin extrem stolz. Wir haben es mit einer Mannschaft erreicht, von der man es nicht gedacht hätte. Wir waren in jedem der 19 Spiele konkurrenzfähig. Es ist ein verschworener Haufen, der füreinander durchs Feuer geht“, lobte Trainer Olaf Janßen.

Niklas May und Bryan Henning mit Muskelverletzungen

Der Coach musste auf seinen gelbgesperrten Torjäger Tyger Lobinger verzichten, Niklas May und Bryan Henning fehlten aufgrund von Muskelverletzungen. Nach einer Viertelstunde gesellte sich auch Innenverteidiger Lars Dietz mit Oberschenkelproblemen zum Lazarett.

Richtig gut schienen die Voraussetzungen nicht für die Fortuna. Zumal Sandhausen, das in der Vorwoche ein spektakuläres 4:6 gegen Erzgebirge Aue kassiert hatte, mutig nach vorne spielte. Viktoria hatte in der ersten Hälfte Chancen durch Said El Mala, Rückkehrer Donny Bogicevic (jeweils 18.) sowie Semih Güler (33.), der Lobinger vertrat und zunächst an seinem Startelf-Fluch arbeitete.

Nach der Pause entwickelte sich aus dem durchschnittlichen Drittliga-Kick ein unerwartetes Spektakel – zunächst der Unzulänglichkeiten. Sandhausens Besar Halimi ging mit übertriebener Härte und offener Sohle gegen Simon Handle in den Zweikampf. Der Mittelfeldspieler sah glatt Rot (50.). Die gleiche Karte zückte Schiedsrichter Felix Weller knapp drei Minuten später auch gegen Viktorias Enrique Lofolomo, nachdem dieser sich zu heftig gegen eine Umklammerung von Marco Schikora gewehrt hatte.

Semih Güler bricht den Startelf-Fluch

In Gleichzahl sorgte ein Geniestreich von Jonah Sticker, der in der 59. Minute den Laufweg von Güler erkannte und den Stürmer perfekt in Szene setzte, für Viktorias Führung: Der Drittliga-Topjoker spitzelte den Ball am herausstürmenden Sandhausen-Keeper Luis Idjakovic vorbei zum 1:0 ins Netz. Es war der zehnte Saisontreffer des Stürmers und der erste, der ihm bei einem Startelf-Einsatz gelang.

Die Tiefschläge für die kriselnden Gäste gingen munter weiter. Niklas Lang, der kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit Gelb gesehen hatte, ärgerte sich in der 63. Minute über ein Foul, schoss den Ball weg und flog folgerichtig mit Gelb-Rot vom Platz.

Viktoria Kölns Keeper Dudu mit starken Paraden

Gegen neun Sandhäuser trafen die Kölner in der Folge viele falsche Entscheidungen. Die Mannschaft von Trainer Janßen leistete sich Fehlpässe, spielte Konter schlecht aus und geriet defensiv ins Schwimmen. In der Nachspielzeit musste Viktoria-Keeper Dudu gleich zweimal in höchster Not retten. „Nach dem zweiten Platzverweis war das ein bisschen Kopfkino bei uns, plötzlich haben die Beine gezittert“, so Janßen.

Mit der letzten Aktion sammelte Güler seine verbliebenen Körner zusammen, sprintete in Richtung Sandhausener Strafraum und drückte den Ball mit einer großen Portion Glück wenige Zentimeter hinter die Torlinie zum 2:0-Endstand (90.+5). Anschließend begannen in Höhenberg die vorweihnachtlichen Feierlichkeiten.

FC Viktoria Köln: Dudu – Handle, Dietz (16. Schulz), Greger, Sticker – Lofolomo, Engelhardt – Bogicevic (69. Pytlik), S. El Mala (83. Koronkiewicz), Vrenezi (83. Velasco) – Güler. Tore: 1:0 Güler (59.), 2:0 Güler (90.+5). Zuschauer: 3652. Rot: Lofolomo (53. Tätlichkeit) / Halimi (50. Grobes Foul). - Gelb-Rot: Lang (63.).