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Kölner LandesligistTrainer Sven Bellinghausen lässt Verbleib in Flittard offen

Lesezeit 4 Minuten
10.12.2023 Fussball-Flittard - Oberpleis

TR: Sven Bellinghausen (Flittard)

Foto: Uli Herhaus

Flittard-Coach Sven Bellinghausen

Die Spielvereinigung steckt in der Landesliga im Abstiegskampf. Der Verbleib des Trainers über die Saison hinaus ist ungewiss.

Die Spielvereinigung Flittard trennt in der Fußball-Landesliga nach Ablauf der Hinrunde nur das Torverhältnis von einem Abstiegsplatz. Ob Trainer Sven Bellinghausen seinen bis Sommer 2026 datierten Vertrag erfüllen wird, ist ungewiss.

Die Kölner Klubs haben in der Staffel 1 bislang noch keine Bäume ausgerissen. Deutz 05 (22 Punkte), Überraschungsaufsteiger DJK Südwest (21) und Borussia Lindenthal-Hohenlind (20) belegen die Plätze fünf bis sieben. In den Titelkampf wird das Trio kaum noch eingreifen können. Während sich der Rest der Liga immer wieder Ausrutscher leistet, punktet das Führungsduo SSV Bornheim (36) und SSV Homburg-Nümbrecht (34) in Beständigkeit. Beide sind der Konkurrenz enteilt.

Das Gegenteil verkörpert im unteren Tabellendrittel die Spielvereinigung Flittard. Die Unbeständigkeit ist hier die große Konstante. Mit 16 Punkten bewahrt die Rechtsrheinischen lediglich das bessere Torverhältnis (-10) gegenüber Marialinden (-11) und Bad Honnef (-15) vor dem ersten Abstiegsplatz. Flittards Coach Sven Bellinghausen bezeichnete die Halbserie somit treffend als „eine einzige Achterbahnfahrt mit einigen Höhen und deutlich mehr Tiefen“.

Besonders schmerzhaft sei das 0:5 in Wiehl gewesen. „Das war bitter und hat richtig wehgetan. Wir haben alles vermissen lassen und uns schlussendlich nicht mehr gewehrt“, meinte Bellinghausen. Die treffende Antwort brachte sein Team sieben Tage beim 3:0-Sieg gegen Fortuna Bonn auf den Platz. Die nächste Abreibung folgte jedoch mit dem 0:5 gegen Homburg-Nümbrecht auf dem Fuß.

Fehlende Landesliga-Erfahrung bei Flittard

Den zweiten Nackenschlag binnen zwei Wochen könne man jedoch gut einordnen. „Bei Nümbrecht stehen gut und gerne 1300 Landesliga-Einsätze auf dem Platz, bei uns sind es vielleicht 300. Diesen Unterschied sieht man in jeder Spielphase. Diese Erfahrung ist immer präsent. Sie haben das Spiel nicht neu erfunden. Aber dass, was sie machen, machen sie einfach gut. Die Abläufe sind klar und präzise. In diesem Spiel waren sie uns schlichtweg zwei Klassen überlegen“, so Bellinghausen.

Das eigene Ziel bleibe der Klassenerhalt. Personelle Anpassungen sind bereits erfolgt. Neu im Kader sind neben den beiden 19-jährigen Perspektivspielern Joshua Koobs (19/Torwart/Lindenthal) und Henoc Muamba (19/Innenverteidiger/Schlebusch) noch Paul Demtschück (23/Linksverteidiger/Lechenich) und Cedric Bergmann (23/Mittelfeld/SC Leverkusen). Letztgenannte dürften zum Rückrundenstart gegen Schlebusch (9. März) gute Chancen auf die Startelf haben.

Flittard setzt Hoffnung in Cedric Bergmann

Dies gilt im Besonderen für den ehemaligen Junioren-Bundesligaspieler Bergmann, der für den Nachwuchs des Zweitligisten Fortuna Düsseldorf spielte. Bellinghausen kennt ihn aus erfolgreichen Zeiten beim SV Altenberg. „Seine Flexibilität eröffnet uns ganz neue Möglichkeiten.“ Er könne beinahe auf jeder Position spielen, sagt Flittards Trainer.

Von Demtschück ist Bellinghausen nicht minder angetan. „Er hat drei Wochen mit uns trainiert und absolut überzeugt. Natürlich hat auch Paul den Anspruch, zu spielen. Er kann in der Vierer- und Fünferkette zum Einsatz kommen. Er wird uns direkt weiterhelfen.“ Gerade die linke Abwehrseite erwies sich in der Hinrunde als Achillesferse des Landesligisten. Die einzige sei es jedoch nicht, so der 40-Jährige. Die „Baustellen“ (Bellinghausen) seien vielschichtig. „Bei Standardsituationen passt es ganz gut. Das Problem sind die vielen individuellen Fehler. Vor allem im Spielaufbau.“ Hier müsse man sauberer und klarer werden, so der Coach.

Bellinghausen lässt weitere Zusammenarbeit offen

Am 13. Januar beginnt die Vorbereitung. Bis auf Muamba (22. März) sind alle Neuverpflichtungen sofort spielberechtigt. Nicht mehr dabei sind indes Joel Heuter (Lindenthal), Christopher Heuckeroth (Ziel unbekannt), Gesue Messina (zweite Mannschaft) sowie Mennasahin Belay und Fabio Brendt (beide Hürth II). Weitere Kaderkorrekturen sind in Arbeit.

Die Mission Klassenerhalt gehe er zuversichtlich an. „Wir haben die Qualität, in dieser Liga zu bestehen. In der Mannschaft steckt mehr, als sie in der Hinrunde gezeigt hat.“ Wenn man die Fehlerquote geringer halte, werde man auch in der nächsten Saison in der Landesliga spielen. Ob Bellinghausen dann noch Teil der Spielvereinigung sein wird, ist ungewiss. „Mit der Mannschaft passt es und ich hätte große Lust, weiterzumachen.“

Die weitere Zusammenarbeit hänge allerdings mit ein „paar Faktoren im Verein“ (Bellinghausen) zusammen. Denn auch Flittard sei keine reibungsfreie Zone, deutete Bellinghausen vielsagend an. Konkrete Nachfragen ließ er unbeantwortet.