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Kölner KreispokalDeutz 05 folgt FC Pesch nach Elfmeterschießen gegen Lindenthal-Hohenlind ins Endspiel

Lesezeit 4 Minuten
10.12.2023, Fussball-Pesch - Deutz

links: Iskender Papazoglu (Pesch)

Foto: Uli Herhaus

Iskender Papazoglu (links) traf im Pokal-Halbfinale für den FC Pesch.

Während sich die Rechtsrheinischen mit 8:7 durchsetzen, gewinnt der FC Pesch seine Partie gegen DJK Südwest mit 3:2.

Fußball-Landesligist FC Pesch hat das Kreispokalfinale erreicht und trifft auf die Sportvereinigung Deutz 05. Beide Klubs mussten sich allerdings mächtig strecken, um ihre Halbfinalspiele gegen DJK Südwest Köln (3:2) und Borussia Lindenthal-Hohenlind (8:7 nach Elfmeterschießen) zu gewinnen.

Pesch, formstarker Tabellenführer der Landesliga 1, legte dominant los und beherrschte die DJK Südwest Köln nach Belieben. Zwischenzeitlich hatte das Team von Trainer Abdullah Keseroglu sage und schreibe 86 Prozent Ballbesitz, wie die Datenauswertung ergab. Ein unglaublicher Wert.

Manuel Glowacz und Iskender Papazoglu bringen FC Pesch in Führung

Entsprechend dürfte auch der Spielstand von 2:0 nach Treffern von Manuel Glowacz (18./Foulelfmeter) und Iskender Papazoglu (31.) niemanden wirklich überrascht haben. Das 0:1 sei der entscheidende Impuls gewesen, allerdings ein ziemlich fragwürdiger, wie Südwest-Trainer Sven Henke meinte. DJK-Innenverteidiger Felix Bischoff hatte Peschs Marcel Dawidowski nach dem gewonnenen Kopfballduell mit dem Ellenbogen im Gesicht touchiert, so jedenfalls die Wertung des Unparteiischen Lukas Laumann.

Die tief stehende taktische Ausrichtung des Underdogs hatte jedoch spätestens mit dem 0:2 nach einer guten halben Stunde ausgedient. „Wir hätten zu diesem Zeitpunkt auch gut und gerne 4:0 oder 5:0 führen können“, meinte Keseroglu. Henke sah es wohl ähnlich, stellte um und verpasste seinem Team eine mutigere Herangehensweise und damit auch mehr Teilhabe in einem zunehmend munter werdenden Duell.

Pesch schien zumindest nicht gänzlich unbeeindruckt und hatte Glück, als Schlussmann Mertcan Akar nach einem ahndungswürdigen Kontakt außerhalb des Strafraums gegen Südwest-Torjäger Philipp Graf (39.) erstaunlicherweise ohne Verwarnung davonkam. „Für mich die zweite Schlüsselszene des Spiels“, so Henke. Ein Foulspiel könne er nicht ausschließen, entgegnete Keseroglu zurückhaltend. „Aber selbst, wenn es eines war, reicht das niemals für eine Rote Karte, weil der betreffende Spieler Richtung Eckfahne unterwegs ist und noch zwei unserer Abwehrspieler in Ballnähe waren.“

Einen Rüffel verteilte der 36-Jährige dennoch: „Mertcan spielt eine überragende Saison. Aber hier ist er viel zu spät dran, und eigentlich bestand überhaupt keine Notwendigkeit, das Tor zu verlassen.“ Das könne man besser lösen.

Während Philipp Graf (44.) nach dem heftigen Tackling kurz darauf angeschlagen das Spielfeld räumen musste, durfte Akar jedenfalls weitermachen. Südwest behielt seine schwungvolle Linie aber bei und hatte Erfolg. Mit einem Doppelschlag durch Hendrik Graf (55.) und Nikolai Piorkowski (58.) war der ambitionierte Bezirksligist wieder voll im Geschäft und in der Folge nach vielversprechenden Kontersituationen sogar dem Führungstreffer nahe.

Den machte allerdings der FC Pesch, als Markus Lehmann mit seinem schwächeren linken Fuß den vier Minuten zuvor eingewechselten Yuto Morioka (85.) mustergültig bediente. Der Japaner setzte seinen Kopfball gegen die Laufrichtung von Torhüter Tayfun Türk, der somit ohne Chance war.

Südwest hat es taktisch sehr gut gemacht und verdient Respekt für diese Leistung
Abdullah Keseroglu, Trainer des FC Pesch

„Südwest hat es taktisch sehr gut gemacht und verdient Respekt für diese Leistung“, sagte Keseroglu nach dem hart erarbeiteten 3:2 (2:0)-Erfolg. „Es war ein spannendes Spiel, in dem wir wieder viel gelernt haben. Pesch hat eine Mannschaft von beeindruckender Qualität. Jetzt wollen wir unsere nächsten vier Spiele gewinnen und in die Landesliga aufsteigen.“ Hendrik und Philipp Graf seien zwar angeschlagen aus der Partie, aber bis Sonntag beim Gastspiel in Hürth (13 Uhr) wiederhergestellt, so Henke. Pesch spielt beim FV Wiehl (Sonntag, 15.15 Uhr).

Das zweite Halbfinale, ein Duell der beiden Landesligisten Deutz 05 und Borussia Lindenthal-Hohenlind, fand nach 120 Spielminuten erst im folgenden Elfmeterschießen seinen Sieger. Nach Treffern von Andreas Wender (11.), Mauriphile Sanganaza (75.) und Rayen Hakimi (92.) lag Deutz gleich dreimal in Front, während Jan-Eric Birken (73.), Janis Waffenschmidt (83.) und der eingewechselte Sean Brecht (99.) nach dem frühen Platzverweis von Justus Urbig (37.) jeweils ausgleichen konnten.

Deutz 05 bleibt im Elfmeterschießen bei allen Versuchen fehlerfrei

Im Elfmeterschießen blieb Deutz bei allen fünf Versuchen fehlerfrei, während Borussia gleich den ersten liegenließ. Den alles entscheidenden Elfmeter verwandelte schließlich Ritsuki Oyama zum 8:7 und machte den Deutzer Finaleinzug perfekt.

„Das war ein Super-Pokalauftritt, in dem die Mannschaft eine tolle Moral gezeigt hat. Was sie mit zehn Mann über fast eineinhalb Stunden abgerissen hat, war phänomenal“, meinte Lindenthal-Coach David Gsella. Ein Elfmeterschießen sei immer eine „Fifty-Fifty-Anlegenheit“.

Terminierung des Kölner Pokalfinals am 18. August löst Irritationen aus

Während Deutz in der Landesliga 1 bei Blau-Weiß Friesdorf (Sonntag, 15.30 Uhr) wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt anstrebt, steht in der Landesliga 2 das Topspiel zwischen Teutonia Weiden und Borussia Lindenthal-Hohenlind (Sonntag, 15.30 Uhr) auf dem Programm.

Kopfschütteln löst indes die Terminierung der beiden Pokal-Finalspiele aus, die erst am 18. August und damit eine Woche vor Saisonbeginn auf der Platzanlage des SC Leverkusen ausgetragen werden. „Die Belohnung holt sich dann womöglich eine völlig andere Mannschaft ab. Was der Fußballverband sich da ausgedacht hat, muss man nicht unbedingt verstehen.“ Es werde den Spielern jedenfalls nicht gerecht und ergebe keinen Sinn.

Kreispokal, Halbfinale: DJK Südwest Köln – FC Pesch 2:3 (0:2), SV Deutz 05 – Borussia Lindenthal-Hohenlind 8:7 n.E. (3:3, 2:2). – Spiel um Platz drei: DJK Südwest – Borussia Lindenthal-Hohenlind; Endspiel: FC Pesch – SV Deutz 05. Beide Finalspiele werden am 18. August auf der Platzanlage des SC Leverkusen ausgetragen.